[E-rundbrief] Info 1096 - AKWs und Uranfabrik abschalten
Matthias Reichl
info at begegnungszentrum.at
Mi Mai 2 16:43:56 CEST 2012
E-Rundbrief - Info 1096 - ROBIN WOOD (D): Forderung nach Abschaltung
aller AKWs und der Uranfabrik in Gronau.
Bad Ischl, 2.5.2012
Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
www.begegnungszentrum.at
================================================
+ + + ROBIN WOOD-Pressemitteilung + + +
Essen, den 2. Mai 2012
* E.on – nicht klagen, abschalten!
* ROBIN WOOD fordert Abschaltung aller AKWs und der Uranfabrik in Gronau
Der Atomkonzern E.on lädt für morgen zur Hauptversammlung in die
Grugahalle nach Essen. Anti-Atom-Initiativen aus NRW werden daher dort
morgen gegen den unverantwortlichen Atomkurs des Konzerns
protestieren. Auch ROBIN WOOD-AktivistInnen sind mit von der Partie,
um den sofortigen Atomausstieg und die Stilllegung der
Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau zu fordern. ROBIN WOOD wird
zudem in der kommenden Woche unter dem Motto „Uranfabrik Gronau
abschalten – sonst steigen wir euch aufs Dach“ auf Aktionstour durch
NRW gehen.
E.on betreibt hierzulande noch immer vier Atomkraftwerke und ist
gemeinsam mit RWE zu einem Drittel an der Uranfabrik in Gronau
beteiligt, die den Brennstoff für Atommeiler in aller Welt herstellt.
Der Konzern hat aus dem Super-GAU in Fukushima nichts gelernt. Im
Gegenteil: Er versucht mit einer Verfassungsklage gegen den von der
Bundesregierung beschlossenen Atomausstieg milliardenschwere
Entschädigungen durchzusetzen.
Dabei ist dieser „Atomausstieg“ ohnehin völlig unzureichend. Das zeigt
sich auch an der Uranfabrik in Gronau, die ohne jede zeitliche
Einschränkung auch über das Jahr 2022 hinaus Brennstoff für die AKWs
in aller Welt produzieren darf. Das ist gefährlich. Die zuständige
Atomaufsichtsbehörde in Düsseldorf, das SPD-geführte
Wirtschaftsministerium, spricht seit nunmehr einem Jahr von einer
Sicherheitsüberprüfung der Uranfabrik Gronau. Ergebnisse aber liegen
bis heute nicht vor. Auch Bundesumweltminister Norbert Röttgen,
Spitzenkandidat der CDU für die Wahlen in NRW, hat eine Überprüfung
angekündigt. Ergebnisse? Auch hier Fehlanzeige!
Der Geschäftsführer des UAA-Betreibers Urenco, Joachim Ohnemus, hatte
gleich nach der Atomkatastrophe in Fukushima gravierende
Sicherheitsmängel der Uranfabrik in Gronau eingeräumt. Einem
Flugzeugabsturz würde die Uranfabrik nicht standhalten, gab er
gegenüber der Presse zu. „Die Folgen eines Atomunfalls in Gronau wären
fatal“, sagt ROBIN WOOD-Energiereferent Dirk Seifert, „und der normale
Betrieb der Urananreicherungsanlage in Gronau ist für viele Menschen
in den Ländern, aus denen das Uran stammt, schon jetzt eine
Katastrophe. Denn der Uranabbau ist mit enormen Umwelt- und
Gesundheitsschäden verbunden. Auch deshalb gehört die Uranfabrik
Gronau endlich abgeschaltet.“
Wie gravierend die Folgen des Uranabbaus selbst für Beschäftigte in
einem Industrieland wie Deutschland sind, zeigt der Fall der Wismut
AG, die bis Anfang der 90er Jahre Uran für die Sowjetunion abgebaut
hatte. Bis heute sind damit zusammenhängende Berufskrankheiten (Krebs,
Staublunge etc.) von 20.000 Menschen anerkannt. Über sieben Milliarden
Euro wird die bis heute anhaltende Sanierung dieser Atommüllkippe
voraussichtlich kosten.
Angesichts solcher Schadensbilanzen verweigern Bundesregierung, E.on
und RWE genaue Angaben über die Herkunft des Urans für die
Verarbeitung in Gronau. Bekannt ist, dass die Anlage in Gronau einen
größeren Teil des Urans über den französischen Atomkonzern Areva
bezieht. Areva betreibt Uranabbau u.a. im Niger, einem der ärmsten
Länder der Welt. Unabhängige Untersuchungen haben gezeigt, dass in der
Umgebung rund um die Uranminen bei Arlit und Akokan der Boden, das
Grundwasser und die Luft radioaktiv belastet sind.
Vom 8. bis 12. Mai wird ROBIN WOOD mit Unterstützung von
Anti-Atom-Initiativen eine Aktionstour durch NRW für die Stilllegung
der Uranfabrik Gronau starten. Von Bonn über Köln, Bielefeld und
Münster geht es bis Düsseldorf. Die Protestaktionen mit Deutschlands
größtem mobilen Kletterberg beginnen jeweils ab 14 Uhr in den
Innenstädten.
Mehr Informationen unter www.robinwood.de/uran
Kontakt:
Dirk Seifert, Energiereferent, Tel. 040 / 380 892 21, energie [at]
robinwood.de
Ute Bertrand, Pressesprecherin, Tel. 040 / 380 892 22, presse[at]
robinwood.de
--
Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
Center for Encounter and active Non-Violence
Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria,
fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at
Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Salzkammergut,
Geschäftsstelle Pfandl
IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX
--
Ausgezeichnet mit dem (österr.) "Journalismus-Preis von unten 2010"
Honoured by the (Austrian) "Journalism-Award from below 2010"
Mehr Informationen über die Mailingliste E-rundbrief