[E-rundbrief] Info 1061 - Alfred Hermann Fried - Friedensnobelpreis 1911
Matthias Reichl
info at begegnungszentrum.at
Sa Dez 10 22:27:56 CET 2011
E-Rundbrief - Info 1061
Bad Ischl, 10.12.2011
Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
www.begegnungszentrum.at
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Österreichs vergessener Visionär - Der Friedensnobelpreisträger Alfred
Hermann Fried:
Keine Reaktion des Kaisers, keine Presse. Als Jude und Freimaurer - aus
einfachsten Verhältnissen stammend - blieb ihm gesellschaftliche Akzeptanz
verwehrt. Seine Feinde wollten ihn vergessen machen. Das ist ihnen
gelungen.
Heute kennt kaum jemand den Namen dieses europäischen Visionärs: Alfred
Hermann Fried.
Ein unbequemer Kämpfer für den Frieden
Der österreichische Pazifist erhielt am 10. Dezember
1911 - also vor genau hundert Jahren - den Friedensnobelpreis.
Fried wurde 1864 in ärmlichsten Verhältnissen in Wien geboren. Er
unterstützte Bertha von Suttner, die Friedensbewegung öffentlich zu
machen.
Bald schon erkannte er, dass die ArbeiterInnenbewegung
internationalistisch
und damit friedensschaffend ist und dass Demokratie die Gesellschaftsform
der Zukunft sein muss. Sein "rationaler Pazifismus" wirkte bis in die
Gründung des Völkerbundes, der UNO und der EU hinein. Wegen seiner
pazifistischen Haltung wurde er im Ersten Weltkrieg als Hochverräter
behandelt und auch nach dem Krieg als unbequem verachtet. Er starb1921
total verarmt in Wien.
Die Waffen nieder - der Titel der Zeitschrift, die er gemeinsam mit
Suttner
herausgegeben hat - ist auch heute sehr aktuell. Sein Ziel, einen
weltweit organisierten Frieden zu schaffen, ist noch lange nicht
erreicht. Es ist ein großer
Fortschritt, dass heute Kriege zwischen Deutschland und Frankreich
undenkbar
sind. Aber von Frieds ,Vereinigten Staate von Europa' ist die heutige EU
noch weit entfernt: die Militarisierung der Europäischen Union, EU-Staaten
als größte Waffenexporteure und Atomwaffen in zwei EU-Staaten sind das
genaue Gegenteil.
Fried war unbequem - auch heute muss die Friedensbewegung gegen Krieg und
Rüstung sowie für Frieden und soziale Gerechtigkeit engagiert
auftreten. Und wo alle vom Sparen reden, ist es höchste Zeit, bei den
Ausgaben für Militär und Rüstung mit dem Sparen zu beginnen.
ORF-TV Ö2 Film über ALFRED HERMANN FRIED - gesendet am 8.12.2011 -
kann bis 15. 12.2011 auf der ORF Homepage angeschaut werden:
http://tvthek.orf.at/programs/170407-Menschen---Maechte/episodes/3290711-Menschen---Maechte
Quelle: Aussendungen von
Andreas Pecha und Alois Reisenbichler
Friedensbüro Wien
8.12.2011
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http://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Hermann_Fried
http://en.wikipedia.org/wiki/Alfred_Hermann_Fried
Buch auf Onlinedatei:
Alfred Hermann Fried: Die Grundlagen des revolutionären Pacifismus. 1908
http://www.archive.org/stream/diegrundlagende00friegoog#page/n5/mode/2up
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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
Center for Encounter and active Non-Violence
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fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
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