[E-rundbrief] Info 1060 - Alternative Nobelpreistrager 2011 - Reden
Matthias Reichl
info at begegnungszentrum.at
Mo Dez 5 20:45:21 CET 2011
E-Rundbrief - Info 1060 - The Rightlivelihood Award (S): Verleihung
der „Alternativen Nobelpreise“ 2011 in Stockholm - Reden, Biographien,
Infos, Fotos...
Bad Ischl, 5.12.2011
Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
www.begegnungszentrum.at
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The Rightlivelihood Award
Pressemitteilung 5. December 2011
Verleihung der „Alternativen Nobelpreise“ 2011 in Stockholm
Am Morgen der heutigen Preisverleihung im Schwedischen Parlament
stellten sich die Preisträger des auch als „Alternativer Nobelpreis“
bekannten Right Livelihood Awards unter Anwesenheit von Jakob von
Uexküll, dem Gründer des Preises, auf einer Pressekonferenz in
Stockholm vor.
Huang Ming (China) sagte:
„Als meine Tochter geboren wurde, ist mir bewusst geworden, dass, wenn
in nur wenigen Jahrzehnten das Öl ausgehen wird, ich diese Welt
verlassen werde, meine Tochter sich aber in einer Welt mit kalten
Wohnungen und einer verschmutzten Umwelt wiederfinden wird. Wird sie
dann, eines Tages, auf mein Grab zeigen und sagen: ‚Und all das nur,
weil ihr das Öl verbraucht habt’?
Ich hatte Angst, dass uns die nächste Generation die Schuld dafür
geben wird und bin deshalb 1995 ins Solarenergiegeschäft eingestiegen
und habe die Himin Solar Energy Group aufgebaut. Seitdem ist es unsere
Vision und unser Bestreben, eine Welt mit blauem Himmel und weißen
Wolken für unsere Kinder und Enkelkinder zu schaffen – durch den
globalen Wandel zu erneuerbarer Energie.“
Jacqueline Moudeina (Tschad) sagte:
„In Afrika ist Straffreiheit eine Form von Krebs, die unseren
Kontinent auffrisst und uns davon abhält, unser wahres Potential zu
entfalten. Ich werde meinen Kampf für Menschenrechte solange
weiterführen, bis der Ruf derjenigen, die unter Ungerechtigkeit
leiden, von ihren Machthabern und der internationalen
Staatengemeinschaft gehört wird. Wir hätten gerne gesehen, dass der
ehemalige tschadische Diktator Habré auf afrikanischem Boden unter
Anklage gestellt wird, aber nach mehr als zwanzig Jahren können wir
nicht länger warten. Es ist an der Zeit, dass Senegal Habré an Belgien
ausliefert, um ihn dort vor Gericht zu stellen.“
Renée Velvé von der Preisträger-Organisation GRAIN sagte:
„GRAIN verlangt ein sofortiges Ende des aktuellen Trends des ‚land
grabbing’ (Landraub). Der Geldfluss aus den Pensionsfonds, von
Investoren und der Agrarwirtschaft, mit dem Ackerland aufgekauft oder
gepachtet wird, muss gestoppt werden. Das betroffene Land muss
unmittelbar an die Bauern und lokalen Gemeinschaften zurückgegeben werden.
Wir werden die Welthungerkrise nicht lösen, bis Menschen aufhören zu
versuchen, kleinere landwirtschaftliche Familienbetriebe durch groß
angelegte konzerngesteuerte Industrie zu ersetzen. Wir brauchen ein
Nahrungssystem, dass Menschen ernährt und nicht die Märkte.“
Ina May Gaskin (USA) sagte:
„Ich nehme den Right Livelihood Award im Namen der Hebammen, Ärzte,
Geburtsbegleiter und -aktivisten entgegen, die dafür eintreten, Geburt
als eine kreative Handlung zu verstehen, die am besten von der Mutter
selbst bestimmt wird und ohne unnötige medizinische Einmischung, die
ihr aufgezwungen wird.
In jedem Land werden Hebammen, die Hausgeburten durchführen, verfolgt,
sogar in den Niederlanden, wo Hausgeburten eine lange und ehrenwerte
Tradition haben. Im Moment beunruhigt mich besonders die aktuelle
Situation in Ungarn. Frau Dr. Agnes Gereb verteidigt seit mehr als
zwanzig Jahren die fundamentalen Rechte von Mutter und Kind. Dafür ist
sie festgenommen worden, wurde vor kurzem zu einer weiteren
zweijährigen Haftstrafe verurteilt und steht seit über einem Jahr
unter Hausarrest. Ich rufe die ungarische Regierung dazu auf,
einzugreifen und die Schikanierung und ungerechte Behandlung dieser
international respektierten Expertin für Hausgeburten zu stoppen!“
Preisverleihung
Die Right Livelihood Awards werden dieses Jahr zum 32. mal vergeben.
Der Preis zählt mittlerweile – seit seiner Gründung im Jahr 1980 – 145
Preisträger aus 61 Ländern.
Huang Ming erhält einen undotierten Ehrenpreis, die anderen drei
Preisträger teilen sich das Preisgeld in Höhe von 150.000 € zu je
gleichen Teilen.
Die Preisverleihung findet heute Abend, am 5. Dezember, ab 18:00 Uhr
im Zweiten Kammersaal des Schwedischen Reichstag in Stockholm statt.
Die Reden der Preisträger werden heute (5.12.) Abend um 18.00 Uhr auf
unserer Website unter 'Press Room' veröffentlicht:
www.rightlivelihood.org.
RIGHT LIVELIHOOD AWARD FOUNDATION
Birgit Jaeckel, Communications Consultant (deutschsprachig);
Kajsa Övergaard, Foundation Manager (englischsprachig)
Telefon: +46 8 70 20 340
Fax: +46 8 70 20 338
Mobil: +49 170 24 49 348
info[at]rightlivelihood.org
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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
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