[E-rundbrief] Info 1054 - Atom-Kriegsdrohungen in Nahost
Matthias Reichl
info at begegnungszentrum.at
Di Nov 22 17:11:46 CET 2011
E-Rundbrief - Info 1054 - Pax Christi Deutschland: Die Spirale der
Kriegsdrohungen durchbrechen. Für eine atomwaffenfreie Zone im Nahen
Osten.
Bad Ischl, 22.11.2011
Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
www.begegnungszentrum.at
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Die Spirale der Kriegsdrohungen durchbrechen
Für eine atomwaffenfreie Zone im Nahen Osten
Berlin, den 08.11.2011
Erklärung des Geschäftsführenden Vorstandes von Pax Christi Deutschland
Im gestern verbreiteten Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde
zum Atomprogramm des Iran werden Indizien benannt, die auf
fortgesetzte Aktivitäten des Iran zum Bau von Nuklearwaffen schließen
lassen. Vor dem Hintergrund der Spekulationen über einen Militärschlag
gegen die iranischen Atomanlagen befürchtet pax christi, dass dieser
Befund zu einer bedrohlichen Zuspitzung des Konflikts mit dem Iran und
vermehrten Spannungen im Nahen Osten führen wird.
Eine Spirale von Kriegsdrohungen verschärft derzeit die Spannungen in
der Krisenregion Naher und Mittlerer Osten. Diese gilt es zu
durchbrechen. Krieg ist kein Mittel, um ein möglicherweise
militärisches iranisches Atomprogramm zu stoppen. Die Krise
verstärkend wirkt, dass gleichzeitig das israelische Atomprogramm
bislang keiner internationalen Kontrolle unterliegt. Ein erster
Abrüstungsschritt in der Region ist die Schaffung einer
atomwaffenfreien Zone, wie sie die UN mit einer Konferenz im nächsten
Jahr vorsieht. Mögliche Sanktionen gegen den Iran wirken nur
glaubwürdig, wenn sie auch mit Druck auf die israelische Politik
verbunden sind, endlich die Besatzung zu beenden und den Konflikt mit
den Palästinensern friedlich und gerecht zu lösen.
Deutsche Rüstungsexporte in die Region tragen dazu bei, dass
Repression und Krieg führen möglich wird. Die mit Steuergeldern
mitfinanzierten U-Boote an Israel können auch mit Atomwaffen bestückt
und für einen atomaren Schlag eingesetzt werden. Die Bundesregierung
darf im Sinne einer Deeskalation Waffenexporte in die Länder des Nahen
und Mittleren Ostens nicht mehr befürworten. Die Erinnerung an die
Shoa steht in der deutschen Politik in der Gefahr, zur Legitimation
einer Form von Staatsräson zu werden, die problematische Positionen
einer israelischen Regierung unbesehen unterstützt. Demgegenüber droht
die Erinnerung an den millionenfachen Völkermord mit der darin
begründeten universellen Mahnung an die Menschheit, für den Schutz der
Menschenrechte und die Achtung internationalen Rechts einzutreten, zu
verkümmern.
Die Konsequenz aus dem Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde
zum Atomprogramm des Iran muss ein atomwaffenfreier Naher Osten sein.
Die Bundesregierung ist aufgefordert, die Bemühungen der UN um einen
atomwaffenfreien Nahen Osten zu unterstützen. Die Sorge um die
Sicherheit Israels darf nicht dazu führen, in einen militärischen
Angriff gegen den Iran verwickelt zu werden.
Ansprechpartnerin bei pax christi für die Presse:
Christine Hoffmann
Telefon: 030-200767812 und 0177- 5283530 www.paxchristi.de;
sekretariat at paxchristi.de
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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
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