[E-rundbrief] Info 1005 - Nuclear Free Future Awards 2011

Matthias Reichl info at begegnungszentrum.at
Mo Apr 11 20:47:31 CEST 2011


E-Rundbrief - Info 1005 - Die Preisträger des Nuclear Free Future 
Awards 2011 (NFFA).

Bad Ischl, 11.4.2011

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

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Die Preisträger des Nuclear Free Future Awards 2011

In der Kategorie WIDERSTAND sind es die russischen Aktivistinnen 
Nadezhda Lvovna Kutepova und Natalia Manzurova. Beide gehören zur 
Organisation "Planeta Nadezhd" (Planet der Hoffnung) in der 
verstrahlten, vergessenen Region, anderthalb tausend Kilometer südlich 
von Moskau, wo seit einem atomaren Unfall in einer Atomwaffenfabrik 
(1957) die Menschen an Leukämie-, Lymphdrüsen- und anderen Krebsarten 
sterben. Majak heißt nach ihrer Zentralstadt jene Region, die von 
russischer Regierungsseite im Wortsinne totgeschwiegen wird. Natalia 
Manzurova war Liquidatorin in Tschernobyl. Jurorin Christine von 
Weizsäcker: "Wir brauchen sie, sie brauchen uns."

In der Kategorie AUFKLÄRUNG teilen sich den Preis die beiden 
ZDF–Journalistinnen Barbara Dickmann und Angelica Fell, die sich 
auszeichnen, dass sie am Thema Atomenergie seit Jahrzehnten hartnäckig 
"dran bleiben" (wie es im Journalismus heißt, aber nur selten befolgt 
wird), auch wenn die Medienaufmerksamkeit gerade anderen Themen galt. 
Vorbildlich (im Wortsinn) war ihre Berichterstattung über die 
Leukämiehäufung am KKW Krümel.

In der Kategorie LÖSUNGEN wird der Physiker Hans Grassmann geehrt, der 
die hohen Sphären der Physik (er war Mitarbeiter des Nobelpreisträgers 
Carlo Rubbia und gehörte zum Stab von CERN) verlassen hat, um einfache 
Lösungen für unseren Energiebedarf zu suchen. Sein Modell der 
Linearspiegel findet derzeit großes Interesse in China. Hans Grassmann 
lehrt an der Universität von Udine in Italien.

Den Ehrenpreis für LEBENSWERK teilen sich der österreichische Aktivist 
Heinz Stockinger und die australische Ärztin Helen Caldicott.

Heinz Stockinger zählt zum Kern der österreichischen 
Anti-Atom-Bewegung und war in den siebziger-achtziger Jahren eine der 
Frontfiguren im erfolgreichen Widerstand gegen das Kernkraftwerk 
Zwentendorf und – grenzüberschreitend – gegen die WAA Wackersdorf. Er 
ist Gründer der Plattform gegen Atomgefahren Salzburg (www.plage.cc) 
und bis heute als Aufklärer aktiv.

Helen Caldicott hat als Ärztin während des Kalten Kriegs ihren Platz 
in der internationalen Anti-Atom-Bewegung eingenommen. Sie war 1971 
Mitinitiatorin der australischen Proteste gegen französische 
Kernwaffentests im Pazifik. Sie war Mitbegründerin von Physicians for 
Social Responsibility, einer Vereinigung von über 20.000 Ärzten und 
Lehrstuhlinhabern mit dem Ziel, an ihren Universitäten über die 
Risiken der Nutzung von Kernenergie und Kernwaffen aufzuklären. 2001 
gründete sie in Washington D.C. das Nuclear Policy Research Institute. 
Caldicott hält weltweit Vorträge zum Themenkomplex Atomenergie und die 
Folgen.

Die Preise wurden von Claus Biegert am 10.4.2011 in Berlin überreicht.

http://www.nuclear-free.com/deu/aktuelles.htm

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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
Center for Encounter and active Non-Violence
Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria,
fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at
Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl,
Geschäftsstelle Pfandl
IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX

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