[E-rundbrief] Info 974 - Israels Militaer bedroht Bethlehem

Matthias Reichl info at begegnungszentrum.at
Mo Dez 27 15:12:34 CET 2010


E-Rundbrief - Info 974 - Saed Bannoura (IMENC News): (Israelisches) Militär
überfällt Krankenhaus in der Nähe Bethlehems; PLO – Verhandlungsabteilung
(Palästina): Eine neue Weihnachtsgeschichte: Bethlehem unter Besatzung, Brief an
die Medien; Lamis Andoni (Al Jazeera): Invisible Bethlehem, As Christians flock
to the birthplace of Jesus, the plight of the city's Palestinian inhabitants
goes unnoticed.

Bad Ischl, 27.12.2010

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

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Liebe Freunde,

den beschönigend falschen Medienberichten über Bethlehem 2010 - z.B. in der ZiB
des ORF - stehen Schilderungen der von der israelischen Besatzung betroffenen
Palästinensern entgegen. Zwei von den vielen schließe ich an - als Gengewicht zu
den weihnachtsseligen Botschaften aus der (garnicht so) "heilen" Medienkonsumwelt.

Mit solidarischen Grüßen

Matthias Reichl

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Militär überfällt Krankenhaus in der Nähe Bethlehems

Saed Bannoura, IMENC News, 19.12.2010

http://www.imenc.org/article/60216?print_page=true

Die Bethlehemer arabische Reha-Klinik wurde – wie berichtet – am Sonntag von
israelischen Soldaten zunächst mit bewaffneten Fahrzeugen und Jeeps umstellt,
dann die Unfallstation (ER) überfallen und  mit den Waffen auf die Patienten
gezielt.

Dann verlangten die Soldaten in grober Weise vom ER-Stab die
Einlieferungsberichte  der letzten 48 Stunden, wie der Direktor des
Krankenhauses Edmund Shehadeh sagte. Sie drohten damit, einen Computer zu
konfiszieren, der medizinische Berichte enthielt. Schließlich verließen sie das
Krankenhaus mit leeren Händen.

Überfälle auf Krankenhäuser sind in der israelisch besetzten Westbank und im
Gazastreifen Routine, trotz der Tatsache, dass Krankenhäuser unter besonderem
Schutz der Vierten Genfer Konvention stehen und nicht von Militärkräften
überfallen werden sollten.

Die israelisch-militärischen Kräfte verletzten routinemäßig ihre Verpflichtungen
als Besatzungsmacht nach der Vierten Genfer Konvention , besonders  wo es um den
Schutz der zivilen Bevölkerung. Selbst Schulen und Krankenhäuser werden angegriffen.

Einige Patienten in palästinensischen Krankenhäusern sind zivile Opfer von
israelischen Militärangriffen, und die Invasionen in Krankenhäuser sind für
diese Patienten besonders traumatisch, wie Psychologen berichten, die mit
Palästinensern unter israelischer Besatzung leben.

(dt. Ellen Rohlfs)

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Eine neue Weihnachtsgeschichte: Bethlehem unter Besatzung

Brief an die Medien, Dezember 2010  von der PLO – Verhandlungsabteilung

„Bethlehem von Jerusalem  und dem Rest der Welt zu trennen, wird keinen Frieden
bringen“  ( Kath.Patriarch Fouad Twal)

Auf viele Weisen ist Bethlehem der Inbegriff einer palästinensischen Stadt unter
Besatzung geworden: seine Bevölkerung ist täglich mit Schikanen konfrontiert.
Seine historische Landschaft wird durch die Ausdehnung illegaler Siedlungen  und
  die Mauer, die sich  tief mitten durch das Land schlängelt,  verschandelt, und
trennt es von seinen alten politischen, sozialen, wirtschaftlichen und
religiösen Verbindungen nach Jerusalem und dem Rest der Westbank. Seine
wirtschaftlichen Aussichten werden mit jedem Jahr schwieriger. Für die in
Bethlehem und seiner Umgebung lebenden Palästinenser wird jedes Weihnachten
weniger ein Grund zum Feiern, als ein Grund über die immense Tragödie
nachzudenken, die über die heilige Stadt gekommen ist, die die Heimat einer der
ältesten christlichen Gemeinden auf der Erde ist.

Fakt: Die israelische Besatzung hat dramatisch die palästinensische
Bewegungsfreiheit und den Zugang zu den Kirchen im Heiligen Land eingeschränkt.
Nachdem die Mauer im nördlichen Teil der Stadt fertig gestellt wurde, sind
Bethlehem und Jerusalem völlig von einander getrennt.

Der Regierungsbezirk und die Stadt unter Besatzung
Weder der Bethlehemer Bezirk, noch die Stadt werden von der zerstörerischen
Auswirkung der Besatzung  und  der unaufhaltsamen Kolonisierung
palästinensischen Landes verschont. Es werden Fakten vor Ort geschaffen, die
eine Zwei-Staatenlösung unmöglich machen. Israel fährt mit seiner Politik fort,
die Elemente der Besatzung, Kolonisierung und Apartheid verbindet, um die Stadt
und ihre nächste Umgebung bewusst zu erdrücken und zu zerstückeln. Dies schließt
die anhaltende Konfiszierung von palästinensischem Land für den Bau israelischer
Siedlungen und der Mauer ein – in Verletzung des internationalen Rechts. Dazu
kommt die Verhängung physischer und administrativer Beschränkungen der
Bewegungsfreiheit für die Palästinenser durch ein sich immer weiter ausdehnendes
Netzwerk von Kontrollpunkten und Straßensperren, die den Palästinensern  nur mit
Passierscheinen erlauben, wo sie leben, sich bewegen und arbeiten dürfen.

Nur 13% des Landes innerhalb des Bethlehembezirkes ist noch unter
palästinensischer Kontrolle. Allein im Bethlehemer Gebiet  wurden vom
israelischen Militär 32 Barrieren errichtet – einschließlich  Kontrollpunkten (
mit Drehkreuzen !!), Straßensperren, Erdhügel über Straßen und Toren –die die
Freiheitsbewegung und den Zugang von Waren und Menschen behindern. Nach dem
Internationalen Religiösen Freiheitsbericht von 2010, der vom
US-Außenministerium veröffentlicht wurde: „Wendet die israelische Regierung
weiter Reisebeschränkungen während der Berichtsperiode an: wichtige
einschränkende Freiheitsbewegung für Muslime und Christen, um zu
Gottesdienstorten in der Westbank und in Jerusalem zu kommen.“

Es gibt allein 17 illegale israelische Siedlungen und zahlreiche Außenposten
zerstreut im ganzen Bethlehemer Regierungsbezirk mit nahezu 91 500 Siedlern. Der
bekannteste von ihnen ist der israelische Außenminister Avigdor Lieberman, der
in der illegalen Siedlung Noqdim im westlichen Bethlehemer Bezirk lebt.

Als Teil des israelischen Siedlungsunternehmens hat Israel die militärische
Kontrolle über eine Anzahl palästinensischer historischer Orte, einschließlich
mehrerer, die auf Palästinas Welterbeliste der UNESCO stehen. Innerhalb des
Beth.-distrikts die Bilal bin Rabal Moschee/ Rachels Grab, der Herodeion und
die archäolog. Stelle der Qumram-Höhlen, wo die Schriftrollen entdeckt wurden.
Diese historischen Stätten in Bethlehem wurden kürzlich von der UNESCO als
palästinensisch bestätigt.

Seit 1993 wird von den Palästinensern ein Passierschein gefordert, der je nach
Fall genehmigt wird, um das besetzte Ostjerusalem  aus irgend einem Grund zu
betreten. Wenn der Passierschein gewährt wird, gilt er nur für eine bestimmte
kurze Zeit.

Die Arbeitslosigkeit in Bethlehem liegt bei  etwa 23% ( Ich meine sie liegt bei
70% R) die Mehrheit wegen der Mauer um Bethlehem und der Trennung von Jerusalem,
vor allem die, die mit Tourismus, Handel und Landwirtschaft zu tun haben. (Auch
die Olivenholzschnitzer verdienen kaum etwas, da kaum Touristen kommen – wenn
man von der Weihnachtszeit absieht R)

Von Israel annektiertes Land im Bethl.-Bezirk
1967 annektierte Israel etwas 10qkm vom nördlichen Bezirk – unter Verletzung des
Internationalen Rechts. Ein großer Teil dieses Landes wurde illegal  zu
Ost-Jerusalem geschlagen. Israels einseitige Ausdehnung von Ostjerusalems
Gemeindegrenzen wird von der internationalen Gemeinschaft nicht anerkannt. Viele
palästinensische Städte und Dörfer sind für ihr wirtschaftliches Leben von der
Landwirtschaft abhängig, aber ihr landwirtschaftlich genütztes Land wurde
illegal von Israel für den Bau ihrer Siedlungen, deren Infrastruktur und die
Mauer illegal konfisziert. Die palästinensischen Städte Beit Sahour, Bethlehem,
Beit Jala, al-Walaje, Husan, Battir, Wadi Fukin, Jaba, Nahalin, Artas und
El-Khadre haben 65 % ihres Landes westlich der Mauer verloren. Zum Beispiel:
  fast 50 % des Landes, das traditionell zu Beit Jala gehört;
  bis zu 75 % des Landes, das zu El-Khader gehört.
Die meisten Olivenhaine, die traditionell zu Beit Sahour gehören, sind durch der
Mauer  von ihren Besitzern getrennt, die nur mit besonderer Genehmigung  des
israelischen Militärs selten auf ihr Land können und nur durch bestimmte Tore in
der Mauer und nur zu bestimmten Öffnungszeiten.
Im Januar 2009 gab Israel Militärorder heraus, dass das Land nördlich der Mauer
von Israel annektiert  und eine militärisch geschlossene Zone sei und ohne
Passierschein nicht zu betreten ist.

Die größeren Siedlungen  Gilo, Har Gilo, Har Homa, Betar Illit, Ephrat, Geva’ot
und Bat Ayin als auch die Erweiterung von Givat Hadagan und Givat Hatamar in der
Efrata-Siedlung gehören alle in den Regierungsbezirk Bethlehems. Alle wollen
sich vergrößern. Zusätzlich zu dem wurden Pläne für eine neue Siedlung im
Al-Walaja - Gebiet bekannt, Givat Yael.

Der Verlust von Bethlehems vitalem Tourismus
Während der letzten beiden Jahrzehnte ist Bethlehem ein Schatten seiner selbst
geworden. Einst eine lebendige und offene Stadt ist sie zu einem Ghetto
geworden, das von Armut, Unbeweglichkeit und Isolierung heimgesucht worden ist.
  Ein Spaziergang durch die Altstadt von Bethlehem zeigt eine Menge geschlossener
Läden, wo die Ladenbesitzer einst ihre Waren an die Bewohner und die Touristen
verkauften. Die Touristen, die noch immer nach Bethlehem mit Bus  kommen,
bleiben buchstäblich nur zwei Stunden für einen besonders koordinierten Besuch
der Geburtskirche, verbringen wenig oder gar keine Zeit in palästinensischen
Läden, Restaurants und Hotels und kehren zurück in israelische Hotels und
Restaurants, um dort viel ihrer Zeit und  ihres Geldes zu lassen.
Zusammengefasst: die Vorteile von Bethlehems Potential als ein größerer
Touristenort, wird von Israels Tourismussektor ausgenützt. Diese schwierige
Situation zeigt sich besonders während der Ferien und Feiertagesaison zwischen
Weihnachten und Ostern, wenn Bethlehem die meisten Touristen haben sollte.

Im Gegensatz zum bilateralen palästinensisch-israelischen Interimabkommen ( dem
Oslo-Abkommen) haben von den 185 palästinensischen  Touristenführer, die vom
palästinensischen Tourismus- und Antiquitätenministerium eine Lizenz erhalten
hatten, nur noch 40 die Genehmigung, Jerusalem, Israel und von Israel
kontrollierte historische Stätten in den palästinensischen Gebieten zu betreten.
Im Gegensatz dazu haben 7150  israelische Touristenführer einen vollen oder
halben Job.

Israel fährt fort, Hotels in Siedlungen zu bauen und seine Produkte an Touristen
und Pilger, die die besetzten Gebiete besuchen,  zu verkaufen und so  die
palästinensische Touristenindustrie zu unterwandern.

Nach dem palästinensischen Ministerium für Tourismus und Antiquitäten sollten
Touristen und Pilger wenigstens 3-4 Nächte in den besetzten Gebieten bleiben, um
dem palästinensischen Tourismus zu helfen.

Israel hat eine Politik durchgeführt, bei der Touristen, die Bethlehem im Laufe
des Jahres besuchen, die Stadt nur  durch den Checkpoint 300 verlassen dürfen,
der nur einen Ausgang und eine Ausfahrt für Busse und Autos hat im Gegensatz zu
Ausländern, die im Raum Bethlehem  Siedlungen besuchen. Dort dürfen alle Aus-
und Eingänge benützt werden. Dies hat weitere Verzögerungen an den
Kontrollpunkten für Palästinenser, Touristen und Pilger geschaffen. Nach
Bethlehem zu kommen, macht also viele Umstände, dass viele Touristen sich gar
nicht erst die Mühe machen, nach Bethlehem zu kommen.

Trotz all dieser Einschränkungen und Begrenzungen durch die Besatzung, ist die
Zahl der Touristen, die in den besetzten Gebieten länger  bleiben gewachsen.


Bilal Bin Rabah Moschee/ Rachels Grab.

Am nördlichen Eingang von Bethlehem liegt der historische Ort, die Bilal-Moschee
bzw.  Rachels Grab. Es ist ein bedeutsamer Ort für  Christen, Muslime und
Juden. Das israelische Militär beschränkt den Zugang durch hohe Mauern nur für
Juden. Das ist eine Verletzung der Oslo-Abkommen, der UNESCO-Konventionen und
des internationalen Rechts.

Der Mauerverlauf schneidet 2 km in die nördliche Gemeindegrenze  Bethlehems
hinein, umgibt die Bilal Moschee/Rachels Grab, und zieht die palästinensische
Nachbarschaft sehr in Mitleidenschaft. 70 von 80 Geschäften, die dort in der
Nähe waren, mussten geschlossen werden. Die Bilal Moschee/Rachels Grab liegen in
einem vorherrschend palästinensisch-christlichen Stadtteil. Nun wird dieser von
der Mauer umgeben, die die Bewohner gezwungen hat,  aus wirtschaftlichen und
psychologischen Gründen  in Bethlehem woandershin zu ziehen..

Die christlichen Feste sind durch Israels Absperrung Bethlehems  betroffen.
Nach dem Internationalen Religiösen Freiheitsbericht von 2010 - vom
US-Außenministerium veröffentlicht - hat der Bau der Mauer die Bewohner
Bethlehems sehr daran gehindert, die Grabeskirche in Jerusalem zu erreichen, und
Besuche  für Palästinenser, die auf der Jerusalemer Seite wohnen, bei anderen
christlichen Stätten in Bethanien und Bethlehem schwierig  gemacht.
Derselbe Bericht stellt auch fest, dass die Mauer und die Checkpoints auch die
Bewegung von Geistlichen zwischen Jerusalemer und  Westbank- Kirchen und
Klöstern verhindern, ja auch die Bewegung zwischen ihren Wohnplätzen und ihren
Gottesdienstorten.
Die Mauer hat auch das Kloster Elias-Fest, das traditionell im August gefeiert
wird, für palästinensische Muslime und Christen sehr beeinträchtigt. Viele
können das Kloster, das nur vier km von Bethlehem entfernt liegt, nicht mehr
besuchen.

Der zweite Halt der Weihnachtsprozession mit den Patriarchen, die von Bethlehem
kommt, und normalerweise nur wenige Meter von  der Bilal-Moschee/Rachels Grab
ist, kann wegen der Mauer  nicht mehr dort stattfinden und hier auf den
Patriarchen warten.
Die israelischen Einschränkungen der palästinensischen Bewegung betrifft auch
das Marienfest: eine Prozession im August hindert Christen aus Bethlehem daran
teilzunehmen. Sie endet an der Kirche von Mariä-Himmelfahrt auf dem Ölberg.

Wir Palästinenser rufen zu Weihnachten in einem besonderen Appell alle Christen
in aller Welt dazu auf, uns zu helfen, der weitergehenden Schließung Palästinas
und besonders Bethlehems zu widerstehen. Wir bitten die Welt inständig, ihre
Bemühungen an diesem Weihnachten zu verdoppeln, Bethlehem und den Rest des
besetzten Palästinas Besuchern zu öffnen, die alten Verbindungen  zwischen
Bethlehem und Jerusalem  wieder herzustellen, Frieden und Gerechtigkeit nach
Palästina zu bringen, damit wir die Feiertage  wieder gemeinsam feiern können.

(dt und zum Teil etwas freier übersetzt: Ellen Rohlfs)

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Al Jazeera

Opinion

Invisible Bethlehem

As Christians flock to the birthplace of Jesus, the plight of the city's
Palestinian inhabitants goes unnoticed.

by Lamis Andoni Last Modified: 25 Dec 2010 02:23 GMT


A Christian pilgrim and her child stand inside the Church of the
Nativity, the site revered as the birthplace of Jesus, in the West Bank
town of Bethlehem, on Christmas Eve 2010 [Reuters]

On Christmas Eve, Christian pilgrims from all over the world
[4]flock to the birthplace of Jesus Christ, while millions more
remember it in prayers and carols. But the Palestinian inhabitants
of Bethlehem remain virtually invisible to most Christians, who
treat the tiny city as an almost mythical place that somehow
exists beyond the realm of the real world.

This apathy, particularly but not exclusively felt in the West,
largely reflects a widespread and willful ignorance - for in choosing
to think of Bethlehem as an imaginary town, one abandons any
responsibility to question Western, and especially American, support
for Israel or to show solidarity with an indigenous population living
under occupation.

Where are the witnesses?

There are a growing number of Western activists who lead solidarity
campaigns with the Palestinians or choose to be at the forefront of
non-violent resistance to Israeli occupation - sometimes risking and
even losing their lives in the process - but I am continually puzzled
by how the throngs of tourists who visit Bethlehem do not become
honest witnesses to the Israeli suffocation of a city that is so
revered in Christian prayers the world over.

This disconnect is partly - but only partly - because [5]tourists are
transported by Israeli buses to spend just a day or so in Bethlehem,
which must seem like little more than a theme park replete with
natives to whom they feel no connection.

But it is hard to imagine that Western tourists are blind to the
segregation wall and 17 Jewish settlements - established on land
expropriated from the Palestinians - that choke the city from
all sides.

This may sound harsh, but as someone who hails from a Christian
family from Bethlehem, it is incomprehensible that [6]43 years of
occupation and the confiscation of its land and displacement of its
people have failed to pierce the consciousness of the Christian West.

Anti-Muslim sentiment

Even in 2002 when Israel besieged Bethlehem, there was little
movement in the West. While Israel pounded the city and terrorised
its inhabitants, Western anger was directed at the Palestinian
fighters who took refuge from the Israeli army in the Church of
the Nativity.

The fact that the fighters were sons of Bethlehem families, that some
of them were Christian and that to the residents of the city they
were defenders confronting an invading army, was lost on a West
marred by its hostility towards Muslims.

In 1994, The New York Times Magazine published an article by
Jeffrey Goldberg about the arrival of "Allah" in Bethlehem.
Although Allah simply means God in Arabic, in the explicitly racist
article about the (limited) transition of power from Israel to the
predominantly Muslim Palestinian Authority (PA), the word was used
to convey a warning.

Goldberg spoke of the residents of the city, Muslim and Christian
alike, with disdain, and while the article was an extreme example of
support for Israel and disregard for Palestinians, it merely reflects
the preconceived and media-reinforced biases that continue to prevent
the Western public from associating Bethlehem with the wider concept
of occupation.

But contrary to Goldberg's scare-mongering, after the PA took over
the administration of the city, Yasser Arafat, the late Palestinian
president, established a tradition whereby the Palestinian president
attends midnight mass on Christmas Eve and the PA moves its offices
to Bethlehem for three weeks to share in the celebrations with
Christians. Municipal elections later produced a mixed pro-Hamas
Muslim and Christian council, although the tradition of electing a
Christian mayor has endured as a symbol of Palestinian unity and
diversity.

Watching and waiting

For years, its residents have watched the Israeli army wresting
control of land in the city itself and the nearby villages that
comprise the larger district of Bethlehem.

I recall visiting my aunt in the mid-1990s. As she pointed to Mount
Abu Ghneim from her kitchen window, she told me: "The Israelis will
take it over".

She went on to explain that when they see men arriving with the
protection of the Israeli army to start measuring the land, locals
know what to expect. The bulldozers, again accompanied by the army,
usually follow. Trees are uprooted and the ground is paved for a new
settlement.

Sure enough that was exactly what happened just a few months later as
a peaceful sit-in by activists and Palestinian members of the
Legislative Council failed to stop the green top of Mount Abu Ghneim
being replaced by the buildings of Har Homa settlement
- a visible daily reminder of Israeli occupation.

With the settlements come the gradual take-over of yet more land on
which Israel builds parallel, but more advanced, infrastructure to
service the settlers - robbing the area of its natural resources in
the process.

A recent study by Human Rights Watch cited the village of Jub Il Dib,
in the district of Bethlehem, as an example of the devastating effect
of [7]racial discrimination as resources are channelled to the Jewish
settlements that surround the Arab communities.

Tourists may not visit Jub Il Dib and may be excused for not
knowing about what is happening there, but as they pass through the
gate in Israel's separation wall, they may get a glimpse of what
life is like for the besieged residents of Bethlehem who must have
a permit to cross that same wall into Jerusalem or neighbouring
Palestinian towns.

Bethlehem is by no means unique in its suffering; Gaza is most
certainly suffering the most stifling blockade inflicted upon the
Palestinians. But as pilgrims enter Bethlehem's Church of the
Nativity, I hope that the religious sentiments that accompany their
pilgrimage will open their eyes to the hardships experienced daily by
the city's residents - and to the Palestinian struggle for freedom
and dignity.

Lamis Andoni is an analyst and commentator on Middle Eastern and
Palestinian affairs.

The views expressed in this article are the author's own and do not
necessarily reflect Al Jazeera's editorial policy.

Source: Al Jazeera

nnnn

with the compliments of

federico nier-fischer
fnf-comunicaciones

- editor ips-columnists service (german desk);
- consultant/project management intercultural communications;
- academic lectures on "Kulturindustrie", alternative media, international news
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-- 

Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
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