[E-rundbrief] Info 972 - Rb 138 - Pdf-File, Einleitungen

Matthias Reichl info at begegnungszentrum.at
Fr Dez 17 21:48:57 CET 2010


E-Rundbrief - Info 972 - Rundbrief Nr. 138, 4/2010, Maria 
und Matthias Reichl: Einleitungen; Journalismus-Preis von 
unten 2010 der Armutskonferenz Österreich - u.a. für unsere 
Sendung „Begegnungswege“ im Freien Radio Salzkammergut.

Bad Ischl, 17.12.2010

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

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Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl
Österreich - Austria - Autriche
DVR: 0717169

138. Rundbrief (4/2010) 34. Jhg.

Dezember 2010

Der gesamte Rundbrief auf PDF-File: 
http://www.begegnungszentrum.at/rundbriefe/Rundbrief138.pdf

Liebe Freunde!

Wir haben uns sehr gefreut, dass Bischof Erwin Kräutler 
heuer den Alternativen Nobelpreis erhalten hat. Umso mehr da 
wir im November bei den Projekten der Hoffnung in Vorarlberg 
und im September beim 30 Jahr-Treffen der Alternativen 
Nobelpreisträger waren. Für den Kampf gegen den Belo Monte 
Staudamm braucht Erwin Kräutler noch dringend Unterstützung. 
(Siehe S. 4 - 5.) In Vorarlberg gedachten wir auch des 
Solarpioniers Hermann Scheer der im September plötzlich 
verstorben ist.

Eher im kleinen Kreis haben auch wir Ende Oktober unser 30 
Jahr-Vereinsjubiläum gefeiert. Alle die den 137. Rundbrief 
mit der Einladung dazu nicht erhalten haben, aber gerne 
weiterhin Einladungen erhalten möchten, bitten wir dringend 
die wichtigen Informationen zum Rundbrief auf Seite 16 zu 
beachten.

Es ist für uns nicht immer einfach die richtige Auswahl an 
Texten aus der Fülle von Informationen für unseren 
gedruckten Rundbrief zusammen zu stellen. Wir versuchen 
daher meistens einige beispielhafte Aktionen oder Ereignisse 
zu dokumentieren, die auch zum Nachahmen oder Weiterhandeln 
animieren könnten. Siehe z.B. „Initiative Gentechnikfreies 
Osttirol“ oder „Wir gehorchen nicht“ (S. 11), oder 
"Gewaltfreier Widerstand gegen Belastungspakete" (S. 14). 
Manches was uns noch wichtig erscheint fällt aber dem 
Platzmangel zum Opfer z.B. dieses Mal der Text 
"Wirtschaftliche Gerechtigkeit und Frieden" von Pax Christi.

Wie wichtig das Moratorium des Geoingeneering von S. 12 ist 
wurde uns vorallem auch in Gesprächen mit Maria Mies, 
Rosalie Bertell (Petition siehe Seite 4) und mit Claudia von 
Werlhof über die Planetare Bewegung für Mutter Erde bewusst.

In unseren E-Rundbriefen und Radiosendungen (s. S. 16) 
berichten wir mehr über die oben erwähnten Themen. Leider 
fehlt uns die Zeit um die wichtigen Interviews, welche wir 
in den letzten Monaten gemacht haben, auch zu transkribieren 
um sie dann im Rundbrief abzudrucken. Wir möchten gerne 
unsere große Büchersammlung besser verwerten und unser 
provisorisches Archiv besser ausbauen. Leider stoßen wir 
hier manchmal an unsere persönlichen Grenzen, vorallem wenn 
gesundheitliche Probleme dazukommen.

Vor unserer kommenden Generalversammlung am 26. März 2011 
möchten wir gerne beraten, wie wir weitermachen. Neue 
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen u.a. auch zum 
transkribieren und/oder Übersetzen der Interviews sind 
herzlich willkommen. Bitte merkt den Termin vor und sendet 
uns eure Anregungen rechtzeitig vorher. Siehe S. 3.

Mit herzlichen Dank für jede Unterstützung, wünsche ich euch 
schöne Feiertage, einen guten
Rutsch ins neue Jahr, Friede, Kraft und Freude.

Maria Reichl

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Liebe Freunde,

im August waren es sechzig Jahre, dass ich mit meinen Eltern 
in das von uns mühsam erbaute (Holz)Haus hier eingezogen 
bin. Am Anfang stand die tatkräftige Hilfe von Freunden 
meiner Eltern, aber auch die Bedrohung unserer 
ökonomisch-sozialen Existenz durch örtliche Politiker und 
Bürokraten. Erst die Intervention aus der Landesregierung 
erlaubte es meinem Vater, seine Schuhmacherwerkstatt zu 
eröffnen, in der ich das Handwerk erlernte. Immer wieder - 
auch jetzt noch - überlege ich, wie es anders wäre, wenn wir 
uns damals in der Nähe der Stadt Salzburg angesiedelt hätten 
- mit mehr Kooperationsmöglichkeiten.

Dreißig Jahre später waren es Freunde in unserer Region und 
weltweit, die uns bei der Gründung unseres Vereins 
unterstützten. Von staatlichen Institutionen bekommen wir 
keine nennenswerten finanziellen bzw. organisatorischen 
Unterstützungen. Organisationen und Initiativen, die bisher 
diese Quellen nützen, müssen nun unter dem Spardiktat um 
ihre Existenz bangen (siehe Seite 14/15). Im kommenden 
„EU-Jahr des Ehrenamtes“ werden wie in diesem („EU-Jahr 
gegen Armut
und soziale Ausgrenzung“) sozial Engagierte gelobt und ihnen 
gleichzeitig die Mittel entzogen. Wir berichten in unseren 
Radiosendungen „Begegnungswege“ darüber (siehe S. 16).

Der Platz ist zu knapp um über alle wichtigen Begegnungen in 
den vergangenen Monaten zu berichten. Das 30-Jahr-Treffen 
der Alternativen Nobelpreisträger Mitte September in Bonn 
haben wir im „Rundbrief“ Nr.136 auf Seite 3 angekündigt. 
Obwohl uns die RLAOrganisatoren dieses Mal leider nur eine 
Zaungastrolle erlaubten, konnten wir doch einige unserer 
alten Freunde treffen und interviewen (siehe Seite 4, 16, 
Buchtipps S. 7 - 10)

Claudia von Werlhof traf in Bonn Rosalie Bertell (siehe ihre 
Petition auf Seite 4) und sorgt dafür,
dass ihr aktualisiertes Buch „Planet Earth: The Latest 
Weapon of War“ in Deutsch publiziert wird. In der 
„Planetaren Bewegung für Mutter Erde“ greift Claudia die 
geschilderten Bedrohungen auf - siehe www.pbme-online.org 
und unseren „Rundbrief“ Nr. 136, Seite 14 - 15 und das 
Interview, Seite 16.

In Köln interviewte Maria die Maria Mies zu ihrem Text „Wann 
kommt das 'gute Leben'?“ (Rundbrief 136, Seite 13/14). Ich 
sprach mit ihrem Mann Saral Sarkar über seine 
Kapitalismuskritik und den „Ökologischen Sozialismus“ 
(www.oekosozialismus.net). Vor zwei Wochen waren wir in 
Bregenz und haben bei den Treffen der Initiative "Projekte 
der Hoffnung" mitgemacht. Die Alternativen Nobelpreisträger 
Katarina Kruhonja, Sulak Sivaraksa und Linda Poppe sprachen 
einen Tag lang mit uns. Für uns war die Gemeinschaft 
deswegen ein Erlebnis, weil wir nicht nur "neue" Freunde 
kennenlernten, sondern auch mit "alten" überlegten, wie wir 
unsere Zusammenarbeit reaktivieren können. Darunter waren 
auch Kaspanaze Simma, Biobauer und Christian Hörl, beide 
Mitgründer der Grünen, die sich - aus der Politik 
ausgestiegen - nun wieder mit Grundsätzlichem von Mensch und 
Natur beschäftigen. Wir danken auch Helmuth Rohner und 
seiner Basisgemeinde, den Mitarbeitern des Freien Radios 
Proton in Dornbirn sowie Pax-Christi-Mitarbeitern in Bregenz 
und Innsbruck für ihre Unterstützung.

Auch in der bei Redaktionsschluß zu Ende gehenden 
UN-Klimakonferenz in Cancun (siehe Seite 5/6) preisen die 
Propagandisten der Atomkraft diese als „Klimaretter“ an - 
als Teil ihrer weltweiten Kampagne. Können wir 
Atomkraftgegner ihr etwas Wirksames entgegensetzen? Mit 
weiteren Österreichern schloss ich mich am 9. Oktober den 
ca. 50.000 Aktiven an, die in München für Atomausstieg, 
Klimaschutz und die Energiewende demonstrierten. Zum 
Abschluß munterten uns u.a. die „Biermösl Blosn“ und der 
Hans Söllner mit kritisch-witzigen Liedern und Appellen auf 
(s. S. 16). Nicht zu vergessen die wirksamen Proteste gegen 
den Castor-Transport nach Gorleben! Können wir in Österreich 
für die Eintragungswoche des Volksbegehrens „Raus aus 
EURATOM“ Anfang März ähnlich stark mobilisieren? (s. S. 3).

Auch im kommenden Frühling wollen wieder „Freiheits-Schiffe“ 
mit Hilfsgütern nach Gaza fahren
(siehe Seite 11 und „Rundbrief Nr. 136, S. 16 - 18). 
Aktuelles dazu steht dann im E-Rundbrief.

Die Menge von Arbeit zu Hause und die Schneegestöber 
draussen halten mich von „vorweihnachtlichen“ Stadtbesuchen 
ab. Meine Abneigung hat sich verstärkt seit der Bad Ischler 
Stadtmanager Fasching im Ortszentrum die Weihnachtsengel in 
der Dekoration durch „doppelköpfige Pleitegeier“ (oder 
monarchistische Doppeladler) und ähnlichen kaiserdümmlichen 
Dekor ersetzen liess. Die ca. 180.000 EURO Kosten sollen 
Wirtschaftstreibende und Private - aus ihrem Spendentopf - 
sponsern - zu Lasten von spendenabhängigen Organisationen. 
Mittels medialer Gehirnwäsche durch die Regionalzeitungen 
soll bei den Bewohnern und Besuchern Kauf- und Schenkrausch 
stimuliert und Kritik unterdrückt werden. Unsere 
Radiosendungen verstehen wir auch als politische 
Bildungsoffensive dagegen (siehe unten!). Buchtipps zu 
kritisch-satirischer Literatur über Kaiserkult, Rechtsruck 
und Überwachungsstaat findet ihr auf Seite 9/10.

Aufbauend war, nicht nur für mich, die 25-Jahr-Feier der 
Gesellschaft für bedrohte Völker Österreich. Und auch ihr 
Kalender „Lebenszeichen 2011“ in dem uns Sprecher von 
indigenen Völkern ihre Ansichten und Erfahrungen zu 
„Autonomie und Selbstbestimmung“ nahe bringen (siehe Seite 10).

Wünschen wir uns, dass unser gewaltfreier Widerstands und 
-spruchsgeist auch 2011 die nötige gemeinschaftliche Energie 
entwickelt - und dass wir zwischendurch auch das Leben genießen

Euer Matthias Reichl

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Journalismus-Preis von unten 2010 der Armutskonferenz 
Österreich -

u.a. für unsere Sendung „Begegnungswege“ im Freien Radio 
Salzkammergut

Wir freuen uns, dass wir mit unserer Sendereihe 
"Begegnungswege" im Freien Radio Salzkammergut - gemeinsam 
mit weiteren engagierten Medienleuten - von der 
Armutskonferenz Österreich ( www.armutskonferenz.at) mit dem 
"Journalismus-Preis von unten" 2010 ausgezeichnet wurden. 
Sie bedeutet für uns eine ideelle Unterstützung im mühsamen 
Radiomachen. Dies gerade auch in den schwierigen Zeiten mit 
bedrohlichen Entwicklungen - nicht nur in den Bereichen 
"Armut und soziale Ausgrenzung"!

Die Kürzungen bzw. totale Streichung von staatlichen 
Förderungen für unabhängige Institute und andere 
Organisationen beraubt auch uns. Durch die Eliminierung 
kritischer Informanten und Veranstalter von Diskussionen und 
Tagungen verlieren wir wichtige Kooperationspartner. Aus 
jahrzehntelanger Erfahrung sind wir überzeugt, dass dieses 
Mundtotmachen auf einer gezielten Politik herrschender 
Kreise basiert.

Wir - als ehrenamtliche Basisaktivisten - machen weiter mit 
unseren Sendungen - am 6.1.2011. Sie werden gespeichert im 
Archiv der Freien Radios http://cba.fro.at/series/524 mit 
Textergänzungen auf unserer Homepage 
www.begegnungszentrum.at /archiv.

Wir danken euch für die vielfältigen Unterstützungen für 
unsere Arbeit.

Maria und Matthias Reichl

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

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Die Begründung der Jury - aus Frauen und Männern mit 
Armutserfahrungen:

"Ebenfalls ausgezeichnet in der Kategorie Radio werden Maria 
und Matthias Reichl für ihre Sendereihe "Begegnungswege" 
(Freies Radio Salzkammergut). Sie haben in ihrer 
einstündigen Sendung mehrmals relevante Themen wie 
Mindestsicherung, Grundeinkommen oder das Europäische Jahr 
gegen Armut und soziale Ausgrenzung ins Zentrum gerückt. Vor 
allem der Umstand, dass diese ausführliche Behandlung des 
Themas Armut trotz Ressourcenknappheit in einem freien Radio 
möglich gemacht wurde, soll besonders hervorgehoben werden."

Den vollen Text der Presseaussendung - mit den anderen 
Preisträgern und -trägerinnen findet ihr im E-Rundbrief Info 
973.

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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
Center for Encounter and active Non-Violence
Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria,
fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at
Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl,
Geschäftsstelle Pfandl
IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX





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