[E-rundbrief] Info 953 - Juedisches Gaza-Schiff gekapert von israel Militaer

Matthias Reichl info at begegnungszentrum.at
Di Sep 28 20:42:41 CEST 2010


E-Rundbrief - Info 953 - jewishboattogaza.org: 
Jewish Boat to Gaza boarded by Israeli forces and 
taken toward Ashdod port, 28.9.2010.

Bad Ischl, 28.9.2010

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

================================================

Dies sind die aktuellsten Nachrichten vom 
jüdischen Schiff auf dem Weg nach Gaza (Stand 
28.9.10, 13:20 Mitteurop. Sommerzeit)

Zu finden unter:   http://jewishboattogaza.org/

Jewish Boat to Gaza boarded by Israeli forces and 
taken toward Ashdod port

For immediate release

28 September, 2010

Jewish Boat to Gaza boarded by Israeli forces and 
taken toward Ashdod port

The Irene, a boat carrying nine passengers and aid 
for Gaza’s population has been taken over by the 
Israeli navy and denied access to Gaza.

The boat is flying a British flag and its 
passengers include citizens of the US, the UK, 
Germany and Israel. Two journalists are also on board.

Last contact with the boat’s captain, Glyn Secker, 
was at 0937 GMT, when their path had been cut off 
by a Destroyer. Recent reports from other news 
sources indicated that the boat has been 
surrounded and boarded. At this point they were 
less than 20 miles from Gaza’s shore. Since then 
all phones went dead.

The occupied Gaza Strip’s territorial waters end 
12 nautical miles from shore, but the Israeli 
blockade is enforced at 20 miles from shore.

Israeli attorney Smadar Ben Natan who is 
representing the passengers has asked to see her 
clients immediately.

Local group Physicians for Human Rights-Israel has 
asked for permission to send an independent doctor 
to visit the passengers immediately, after hearing 
from organizers that at least one passenger 
suffers from serious chronic health problems and 
is in need of medical care.

Speaking from London, a member of the organizing 
group, Richard Kuper of Jews for Justice for 
Palestinians, has condemned the Israeli army’s 
apparent action and said that this boat and its 
fate are a symbol of the chances for peace in the 
region. The way it is being treated by Israeli 
authorities indicates that they have no real 
intentions of reaching peace, he said. He called 
for worldwide support for the boat and its message 
of protest against the siege of Gaza and the 
occupation.

European Jews for a Just Peace, Jews for Justice 
for Palestinians (UK), Juedische Stimme fuer einen 
gerechten Frieden in Nahost (Germany), American 
Jews for a Just Peace (USA), Jewish Voice for 
Peace (USA), Jews Against the Occupation Sydney.

Visit www.jewishboattogaza.org and join us on 
Facebook and Twitter

---------------------------

Außerdem in dieser Mail Links zu weiteren 
Nachrichten vom heutigen Tag (BBC, Focus etc.) und 
ein Interview mit dem Holocaustüberlebenden Reuven 
Moskowitz, der auf dem Schiff ist (junge Welt von 
heute) :

http://www.bbc.co.uk/news/world-middle-east-11425408

http://www.focus.de/politik/ausland/konflikte-neue-solidaritaetsflotte-naehert-sich-gaza_aid_556633.html

http://bazonline.ch/ausland/naher-osten-und-afrika/Israelisches-Kriegsschiff-naehert-sich-GazaAktivisten/story/28785166

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33394/1.html

--------------------------

Latest Communication from the boat

LATEST FROM THE BOAT:

An Israeli destroyer is cutting off their path. 
Another small boat is  also approaching.

Several small boats and a frigate are stationary 
aboat a mile away from Irene.

The army hailed them and said they can not go to 
Gaza, which is  restricted and Irene’s passengers 
will be legally liable, especially the Israelis.

The frigate then moved closer while the small boat 
is now crossing their path too – it has machine 
guns front and back of it.

They frigate is blocking their path and some of 
the smaller boats are now trailing them.

Transmission ended at: 9.37 GMT

---------------------

     Von: "Doris Pumphrey"
     Gesendet: 27.09.2010 20:40:03
     An: Verborgene_Empfaenger:;
     Betreff: nahostinfos - Jüdisches Schiff


http://www.stern.de/news2/aktuell/israel-will-juedisches-schiff-an-einreise-in-den-gazastreifen-hindern-1608055.html

     Israel will jüdisches Schiff an Einreise in 
den Gazastreifen hindern

     Israel will das jüdische Schiff mit 
Hilfsmitteln für den Gazastreifen unbedingt an der 
Einreise in das Palästinensergebiet hindern.

     Israel will das jüdische Schiff mit 
Hilfsmitteln für den Gazastreifen unbedingt an der 
Einreise in das Palästinensergebiet hindern. "Wir 
werden Kontakt mit ihnen herstellen und 
herausfinden, wohin sie wollen", sagte ein 
Sprecher des israelischen Außenministeriums am 
Montag der Nachrichtenagentur AFP. "Wenn sie sagen 
'Gaza', werden wir ihnen erklären, dass das 
verboten ist", fügte Jigal Palmor hinzu. Sollten 
die Aktivisten, die am Sonntag von Zypern aus in 
Richtung des Gazastreifens aufgebrochen waren, 
trotzdem in die "verbotene Zone" eindringen 
wollen, würden sie in den israelischen Hafen von 
Aschdod oder ins ägyptische El Arisch umgeleitet, 
sagte Palmor.  (AFP)

----------------------------


http://www.linksfraktion.de/pressemitteilungen/freie-ueberfahrt-irene/

     Pressemitteilung von Wolfgang Gehrcke

     Freie Überfahrt für „Irene“

     „Das „Jüdische Boot nach Gaza“ ist ein 
Hoffnungszeichen für den Frieden im Nahen Osten. 
Was auf staatlicher Ebene immer unwahrscheinlicher 
wird, kann vielleicht auf der Ebene der 
Zivilgesellschaft erreicht werden. Hier arbeiten 
Jüdinnen und Juden, Bürgerinnen und Bürger Israels 
und Palästinenserinnen und Palästinenser zusammen 
für den Frieden“, so Wolfgang Gehrcke zur 
Überfahrt des unter britischer Flagge fahrenden 
Motorseglers „Irene“ von Zypern nach Gaza. Der 
außenpolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE 
weiter:

     „Dass Überlebende des Holocaust auf diesem 
Boot mit dabei sind, widerlegt alles Gerede von 
Israel-feindlichen Absichten der Hilfskonvois.

     Die Fahrt des Bootes „Irene“ (Frieden) ist 
keine Aktion gegen Israel, sondern eine Aktion für 
den Frieden. Der Bericht der 
UN-Untersuchungskommission zu den israelischen 
Aktionen gegen die Gaza-Hilfsflottille im Mai 2010 
hat der israelischen Regierung eine hohe 
Verantwortung für die Verletzten und Toten 
zugewiesen. Die israelische Regierung kann jetzt 
beweisen, dass sie daraus gelernt hat und eine 
freie Überfahrt für das „Jüdische Boot nach Gaza“ 
garantiert.“

-------------------------

     http://www.jungewelt.de/2010/09-28/052.php

     28.09.2010 / Ausland

     »Das Gesicht des humanen Judentums zeigen«

     Das »Jüdische Schiff« ist mit Hilfsgütern 
nach Gaza unterwegs. Zur Fracht gehört auch ein 
Karton mit Mundharmonikas. Gespräch mit Reuven 
Moskovitz

     Interview: Sophia Deeg

    S.D.:  Der 1928 in Rumänien geborene Israeli 
Reuven Moskovitz ist Überlebender der 
Judenvernichtung durch die deutschen Faschisten. 
Das Interview wurde vor dem Auslaufen geführt

     Am Sonntag ist das »Jüdische Schiff« von 
Zypern aus mit Hilfsgütern nach Gaza aufgebrochen 
– einer der vielen Mitreisenden sind Sie. Warum 
haben Sie sich dazu entschlossen?

  R.M.:   In Rumänien habe ich miterlebt, wie die 
einheimischen Faschisten damals mit den Nazis 
kollaborierten. Ich fand mich plötzlich in einem 
Getto wieder, ich habe buchstäblich meine Kindheit 
verloren. Schon früh wurde mir klar, daß ich mein 
Leben lang gegen Verfolgung, Unterdrückung und 
Diskriminierung kämpfen würde.

     Ich war 19 Jahre alt, als ich 1947 nach 
Israel auswanderte, ich lebte als 
zionistisch-sozialistischer Pionier dann in 
Galiläa in einem Kibbutz. Sehr bald wurde ich aber 
mit systematischen ethnischen Säuberungen 
konfrontiert, mit Massakern, Enteignung und 
Vertreibung unserer palästinensischen Nachbarn.

  S.D.:  Wie war Ihre Reaktion darauf?

  R.M.:   Viele von uns Einwanderern waren 
erschüttert und schlossen sich der damaligen 
Friedensbewegung um Martin Buber an. Es ging uns 
um die gegenseitige Anerkennung und die 
Gleichberechtigung der palästinensischen und 
jüdischen Bewohner des Landes. Die einzige Partei, 
die das Recht der palästinensischen Flüchtlinge 
auf Rückkehr anerkannte, war übrigens die KP Israels.

     Obwohl ich durch und durch säkular bin, stehe 
ich in der Tradition des Judentums, die u.a. 
besagt, daß nicht derjenige ein Held ist, der 
tötet, sondern derjenige, der alles daran setzt, 
seinen Feind zum Freund zu machen. Das »Jüdische 
Boot« ist ganz in diesem Sinne, ich verstehe es 
als ein Mittel dazu.

     Israel hat sich im Nahen Osten zu einer 
Supermacht entwickelt, die den Palästinensern jede 
Selbstbestimmung vorenthält. Ich habe nie 
vergessen, wie in den 50er Jahren die 
ursprünglichen Bewohner des Landes vertrieben 
wurden. Viele von ihnen flohen damals nach Gaza, 
einem Küstenstreifen mit damals einigen 
zehntausend Bewohnern; heute sind es 1,5 Millionen 
– eingepfercht in diesen schmalen Landstreifen, 
der eher ein Gefängnis oder ein Getto ist.

     1967 mußte ich in Ramallah als Soldat 
erleben, wie unsere Armee palästinensische Kinder 
drangsalierte – so etwas hatte ich ja in Rumänien 
am eigenen Leib erlebt. Ich kümmerte mich um 
einige dieser Kinder und gab ihnen von meiner 
Lebensmittelration ab. Dafür schenkten sie mir 
eine Mundharmonika, auf der ich heute noch bei 
vielen Gelegenheiten spiele: Palästinensische, 
israelische oder auch traditionelle jüdische 
Friedenslieder.

     Ich freue mich daher besonders, daß wir auf 
unserem Schiff auch einen Karton Mundharmonikas 
für Gaza dabei haben. Andere Musikinstrumente 
übrigens auch.

S.D.:    Es scheint, daß sich Israel in den 
vergangenen Jahren noch mehr Feinde gemacht hat, 
als es zuvor schon hatte …

R.M.:    Es ist allenthalben von 
»Menschenrechten«, »Reisefreiheit«, »Bildung« etc. 
die Rede. Um so unerträglicher ist es da für mich, 
miterleben zu müssen, wie Gaza durch Israel 
blockiert wird –all das wird den Menschen dort 
nämlich vorenthalten. Ich bin aber Bürger des 
Staates, der dies zu verantworten hat – und den 
ich mit aufgebaut habe! Deshalb begebe ich mich 
auf diese Seerreise nach Gaza, trotz meines 
Alters, egal welche Konsequenzen das für mich hat. 
Es geht mir auch darum, das andere Gesicht des 
Judentums, das des Humanismus, zu zeigen.

  S.D.:   Das »Jüdische Schiff« fährt nicht 
gemeinsam mit der großen internationalen Flotille, 
die noch vor Ende des Jahres nach Gaza aufbrechen 
soll. Warum nicht?

R.M.:   Wir sind eine Facette der vielfältigen 
Aktionen, die die Isolierung Gazas durchbrechen 
sollen, ich bin jedem dankbar, der sich daran 
beteiligt. Es hat mich sehr erschüttert, daß der 
internationalen Flotille, die Ende Mai von 
israelischen Soldaten so grausam überfallen wurde, 
unterstellt wurde, sie fördere den Terrorismus. 
Ich hoffe, daß es im Fall des »Jüdischen Schiffs«“ 
nicht so leicht möglich sein wird, der 
Öffentlichkeit solche absurden Verleumdungen 
aufzutischen.


-- 

Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
Center for Encounter and active Non-Violence
Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria,
fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at
Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) 
Sparkasse Bad Ischl,
Geschäftsstelle Pfandl
IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX





Mehr Informationen über die Mailingliste E-rundbrief