[E-rundbrief] Info 859 - US-Deserteur braucht Asyl

Matthias Reichl info at begegnungszentrum.at
Do Sep 3 12:23:56 CEST 2009


E-Rundbrief - Info 859 - Connection/ Military Counseling Network (D): 
US-Deserteur André Shepherd braucht Asyl! Ein Aufruf zum Antikriegstag 2009.

Bad Ischl, 3.9.2009

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

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US-Deserteur André Shepherd braucht Asyl!

Ein Aufruf zum Antikriegstag 2009

André Shepherd desertierte aus der US-Armee und beantragte im November
2008 in Deutschland Asyl. Er stellt sich damit gegen eine Kriegs- und
Besatzungspolitik, die im Namen des "Krieges gegen den Terror" zu großem
Leid, Zerstörungen und Hunderttausenden von Toten geführt hat,
insbesondere in Irak und Afghanistan.

André Shepherd verweigerte den Einsatz als Hubschraubermechaniker im
Irak: "Bei einer weiteren Beteiligung wäre ich verantwortlich für
zahlreiche völkerrechtswidrige Handlungen. Für mich war daher der Weg
eindeutig: Ich musste raus aus dem Militär." Er machte zugleich
deutlich, dass "auch die Gräueltaten in Afghanistan nicht
heruntergespielt werden dürfen. Wenn Obama einen wirklichen Wandel will,
muss er den 'Krieg gegen den Terror' vollständig beenden."

In seinem Asylantrag beruft sich André Shepherd auf die
Qualifikationsrichtlinie der Europäischen Union, die seit Oktober 2006
in Kraft ist. Mit ihr sollen die geschützt werden, die sich einem
völkerrechtswidrigen Krieg oder völkerrechtswidrigen Handlungen
entziehen und mit Verfolgung rechnen müssen.

André Shepherds Entscheidung ist mutig angesichts der drohenden
Konsequenzen. Auch unter einem US-Präsidenten, auf den viele Hoffnungen
gesetzt werden, bleibt er von Strafverfolgung und mehrjähriger Haft
bedroht. Zudem werden Deserteure unehrenhaft aus der Armee entlassen,
womit sie in den USA als Verräter gelten, ausgegrenzt werden und z.B.
kaum einen Job finden können.

Wir betonen: Kriegsdienstverweigerung und Desertion sind mutige
individuelle Schritte, sich nicht an Krieg, Kriegsverbrechen und
militärischer Gewalt zu beteiligen. Das Nein zum Krieg ist ein wichtiger
Schritt zur Beendigung des jeweiligen Krieges.

Zum diesjährigen Antikriegstag erklären die unterzeichnenden
Organisationen daher ihre Solidarität mit André Shepherd, der mit seiner
Verweigerung ein entschiedenes Zeichen gegen den Krieg gesetzt hat. Die
Organisationen fordern die Bundesregierung auf, ihm Asyl zu gewähren und
generell Verweigerer und Verweigerinnen zu schützen, die sich den
Verbrechen der Kriege entziehen und flüchten.

Die unterzeichnenden Organisationen rufen zugleich dazu auf, für André
Shepherd aktiv zu werden. Weitere Informationen sind über die
untenstehenden Adressen zu erhalten.

Unterzeichnet von folgenden Gruppen und Organisationen (Stand:
31.8.2009): Aachener Friedenspreis e.V.; American Voices Abroad Military
Project; amnesty international, Gruppe 1363 (Emden); Ansbacher
Friedensbündnis; Arbeitsgemeinschaft Frieden Trier; Arbeitskreis Asyl,
Offenbach; Arbeitsstelle Frieden und Abrüstung e.V. (asfrab);
Arbeitsstelle kokon für konstruktive Konfliktbearbeitung in der
Ev.-luth. Kirche in Bayern; ARGE Wehrdienstverweigerung Salzburg,
Österreich; Asylkreis Emden; Augsburger Friedensinitiative (AFI);
Bayerischer Flüchtlingsrat; Bündnis gegen Rechts, Emden; Bund für
Soziale Verteidigung (BSV); Bundesvorstand der Evangelischen
Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerer (EAK); Bundeswehr
wegtreten Köln; Bürengruppe Paderborn; Bürgerprojekt AnStifter Stuttgart
e.V.; Christinnen und Christen für den Frieden Dortmund / pax christi;
Connection e.V.; Courage to Resist, USA; Deutsche Friedensgesellschaft --
Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Bundesverband,
Landesverbände Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen,
Gruppen Darmstadt, Hannover, Karlsruhe, Kleve, Lüdenscheid, Mainz,
Mülheim/Oberhausen/Bottrop, München, Offenbach, Schweinfurt, Stuttgart
und Wiesbaden; Deutsche Sektion der International Association Of Lawyers
Against Nuclear Arms (IALANA); Deutsches Mennonitisches Friedenskomitee;
Die Linke , LV Bayern; Die Linke, KV Würzburg - Main-Spessart --
Kitzingen; DKP Märkischer Kreis; Eritreische Antimilitaristische
Initiative (EAI); European Bureau for Conscientious Objection --
Europäisches Büro für Kriegsdienstverweigerung (EBCO); Federacija
rabotnikov obrazovanija, nauk i techniki, Moskau; Flüchtlingsrat Hamburg
e.V.; Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V.; Forum voor Vredesaktie,
Belgien; Freiburger Friedensforum; Friedens- und Zukunftswerkstatt e.V.
Frankfurt; Friedensbüro Hannover; Friedensforum Düsseldorf;
Friedensforum Emden; Friedenspfarramt der Ev. Kirche in Hessen und
Nassau; Friedenszentrum e.V. Braunschweig; Gemeinnützige Gesellschaft
zur Unterstützung Asylsuchender (GGUA) Münster; graswurzelrevolution;
Haus International, Landshut; Heidelberger Forum gegen Militarismus und
Krieg; Heidelberger Friedensratschlag; Hessischer Flüchtlingsrat;
Informationsstelle Militarisierung (IMI); Infostelle für Friedensarbeit;
Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in
sozialer Verantwortung e.V., Deutsche Sektion (IPPNW); Internationale
der KriegsdienstgegnerInnen (IdK) e.V.; Internationaler Versöhnungsbund
- Deutscher Zweig; Iraq Veterans Against the War (IVAW), USA; Kampagne
gegen Wehrpflicht Potsdam; Kölner Netzwerk "kein mensch ist illegal";
Komitee für Grundrechte und Demokratie; Kulturverein Solidarität e.V.,
Schweinfurt; Military Counseling Network; Motorradclubs Brigadistas
Düsseldorf; Mouvement Chrétien pour la Paix (MCP), Belgien; Netzwerk
Friedenskooperative; Oberhausener Friedensinitiative; Ohne Rüstung Leben
(ORL); Ökumenisches Netzwerk Initiative Kirche von unten (IKvu);
Ökumenisches Netz Rhein Mosel Saar e.V.; Pax an - Arbeitskreis Frieden
Köln; pax christi, deutsche Sektion sowie die Gruppen
Rottenburg-Stuttgart und Offenbach; Pro Asyl; Republikanischer
Anwältinnen- und Anwälteverein e.V. (RAV); Rostocker Friedensbündnis;
SAGA-Bündnis gegen Abschiebung, Freiburg; Stop the War Brigade -- Vietnam
Veterans Against the War Germany AI; TKDV-Initiativen Dresden und
Frankfurt am Main; Tübingen Progressive Americans; Union Pacifiste de
France (UPF); Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der
AntifaschistInnen (VVN-BdA) Landesverband Nordrhein-Westfalen,
Kreisverband Düsseldorf und Gruppe Heidelberg; War Resisters'
International (WRI); War Resisters Support Campaign, Kanada; Werkstatt
für Gewaltfreie Aktion, Baden; Wetzlarer Friedenstreff; Zentralstelle
für Recht und Schutz der Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen;
Zentrum für Freiwilligen-, Friedens- und Zivildienst der Evangelischen
Kirche von Kurhessen-Waldeck;

Weitere Infos bei Connection e.V., Tel.: 069-82375534,
www.Connection-eV.de oder Military Counseling Network, Tel.:
06223-47506, www.mc-network.de

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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
Center for Encounter and active Non-Violence
Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria,
fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at
Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl,
Geschäftsstelle Pfandl
IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX




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