[E-rundbrief] Info 825 - Regenwaldzerstoerung und Krise - Brief an EU-Parlament

Matthias Reichl info at begegnungszentrum.at
Do Apr 30 09:10:47 CEST 2009


E-Rundbrief - Info 825 - Franz Bauer (Wien): Brief an das EU-Parlament
zu Globalisierung, globale Krise, Zerstörung des Regenwaldes, EU-Politik
u.a.

Bad Ischl, 30.4.2009

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

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  Wenn Sie mit der Arbeit des EU-Parlamentes unzufrieden sind und sich
mit dem Inhalt des Briefes an das EU- Parlament identifizieren können,
kopieren Sie  bitte den Inhalt des untenstehenden Briefes in ein E-Mail,
unterschreiben es mit Ihrem Namen, ergänzen ihn evtl. mit Ihrem
Kommentar und senden es an die untenstehende Mailadresse.

Senden Sie es bitte auch in Ihrem Bekanntenkreis weiter.

hans-gert.poettering at europarl.europa.eu


Sehr geehrter Herr EU-Parlamentspräsident Pöttering !

Sehr geehrte Abgeordnete des EU-Parlamentes!



Zu Beginn einige Worte eines afrikanischen Regierungschefs. Ich glaube,
dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, seine Worte zu veröffentlichen.



   „ Die Regierungen der mitteleuropäischen Staaten haben sich immer als
die Herren der Welt betrachtet. Ihre Untertanen sind in Amerika
eingefallen, haben die einheimische Bevölkerung ermordet oder vertrieben
und das Land in Besitz genommen. In Australien und Indien wurden die
Länder  militärisch besetzt und zum Besitz der englischen Krone erklärt.
In Afrika sind  europäische Staaten in den Kontinent eingefallen, haben
unsere Frauen vergewaltigt und sie, ebenso wie ihre Kinder, teilweise,
wie Tiere geschlachtet. In euren Augen waren wir nichts anderes als
minderwertiges Vieh, dessen Fleisch man nicht einmal essen kann. Unsere
Männer, es waren über 50 Millionen, wurden wie Tiere zusammen getrieben
und als Sklaven verkauft. Aus Geldgier habt ihr euch dabei gegenseitig
bekämpft und ermordet. Unseren Kontinent habt ihr euch untereinander
aufgeteilt, unsere Kultur zerstört, unsere Bodenschätze gestohlen und
unsere Wälder vernichtet. Als sich in den siebziger Jahren die letzten
afrikanischen Staaten ihre Freiheit erkämpft haben, habt ihr ein für
euch sehr profitables Zauberwort erfunden: GLOBALISIERUNG. Für das Geld,
natürlich mit hohen Zinsen, das ihr uns gegeben habt, um den Schaden,
denn ihr angerichtet habt, wieder in Ordnung zu bringen, müssen wir euch
Waren und Produkte weit unter ihren wahren Wert liefern. Durch diesen
unfairen Handel verhungern bei uns jährlich viele Millionen Menschen,
doch das kümmert euch sehr wenig, denn in euren Augen sind wir noch
immer eine minderwertige Rasse. Es wäre für euch Zeit, zu begreifen,
dass wir wissen, dass Europa ohne Afrika nicht existieren kann und wir
werden euch die Rechnung für eure Taten präsentieren. Vielleicht werdet
ihr unsere Bevölkerung mit einer Seuche auslöschen, denn im Erfinden von
tödlichen chemischen Waffen und morden seid ihr unschlagbar. Zum
Abschluss noch eines: “Die EU wird nur einen Bruchteil der Zeit des
großen römischen Reiches existieren. Ihr werdet euch selbst gegenseitig
auslöschen.“

        Soweit die Worte eines afrikanischen Regierungschefs.

Das  sind jetzt meine Fragen an Sie und an die Abgeordneten im
Europaparlament.

      „Welche Pläne und Vorbereitungen für Krisenzeiten haben Sie
getroffen und welche Verhaltensmaßnahmen an die Bevölkerung haben Sie
bei einem längerdauernden Energieausfall,  seien es Gas, elektrischer
Strom oder Erdöl, durch Unwetter oder Sabotage, ausgegeben? Wie sieht es
aus, wenn dabei die Lebensmittelversorgung zusammen bricht?“

Ihr habt Euch zum Beispiel  den Kopf zerbrochen,  dass österreichische
Kellnerinnen nicht mehr im traditionellen Dirndlkleid servieren dürfen,
dass nicht mehr Marmelade auf den Gläsern stehen darf, dass Gurken ab
einer bestimmten Krümmung nicht verkauft werden dürfen, dass wir zuviel
Salz im Gebäck konsumieren. Es werden Leuchtkörper, gegen die es
ärztlicherseits große Bedenken gibt und deren Ungefährlichkeit durch
Langzeitstudien in keiner Weise bewiesen wurde, verpflichtend
eingeführt. Der angebliche Grund für dieses Gesetz ist die
Energieersparnis der Lampen. Großzügig wurde die Angabe der
Herstellungsenergie des mit hochgiftigem Inhalt gefüllten Leuchtkörpers
vergessen, der noch dazu, wie Nachforschungen beweisen, zu 90 % im
normalen Hausmüll landet.  Millionen Kilowattstunden Energie werden jede
Nacht für die taghelle Beleuchtung von Monumenten, Reklamen, Autobahnen
und Städten verschwendet. Wo bleibt hier der Spargedanke? Mit der
Vereinheitlichung der Ladegeräte für Handys wollen sie etwas Energie
sparen, scheinen aber noch nicht bemerkt zu haben, dass sich der
Energieverbrauch der neuen Fernsehgeräte mehr als verdoppelt hat und
dadurch der Stromverbrauch alleine in Österreich jährlich um cirka 1
Milliarde KW Stunden jährlich erhöht hat. Fordern Sie von der Industrie
die Herstellung von energieeffizenteren Elektrogeräten, statt über den
Bau von neuen AKWs nachzudenken. Zusätzlich sollte jedes Land, welches
Atommüll produziert, verpflichtet werden, diesen auch im eigenen Land
deponieren.  Es wurden verpflichtend große Ackerflächen stillgelegt und
dafür Prämien an die Landwirtschaft bezahlt um die Weltmarktpreise für
Getreide hoch zu halten.

Auf der anderen Seite werden zum Beispiel von brasilianischen (fast
ausschließlich Weiße)  Großgrundbesitzern ( Stand April 09) nach wie vor
riesige Regenwaldflächen  illegal geschlägert und mit Gentechnik
modifiziertem Soja und Mais bebaut, um die Futtermittel für unsere
europäische und chinesische Massentierhaltung sicher zu stellen.  Um den
Weltmarktpreis noch etwas zu erhöhen, kam vom US Amerikaner Al Gore die
„geniale Idee“, Getreide und Ölsaaten in die Produktion von
„Biotreibstoffen“ umzulenken, mit dem Vorwand, sich dadurch eine gewisse
Energieunabhängigkeit zu schaffen. Untersuchungen haben allerdings
ergeben, dass durch die Herstellung des Agrarkraftstoffes mehr
Schadstoffe freigesetzt und mehr Energie verbraucht wird, als am Ende
lukriert werden kann.  Mit einem Tempolimit auf den Straßen wie in den
USA, dem großen Vorbild der EU, wäre eine Energieersparniss bis zu 20%
schneller erreicht worden. Außerdem würde weniger Blut auf Europas
Straßen kleben. Leider ist die Auto- und Öllobby gegen diesen menschen-
und umweltfreundlichen Vorschlag, und daher nicht durchführbar. Wichtig
ist, dass unsere Autotanks immer voll sind, dass dafür in den
Dritteweltländern jährlich cirka 35 Millionen Menschen verhungern, wird
ignoriert  Das erschreckende in der jetzigen Situation ist, dass für
gewisse Herren in der Kommandozentrale des Planeten Erde Klimaschutz
noch immer kein Thema ist, sondern nur Geld. Klimaschutz ist
Regenwaldschutz und nicht dessen Vernichtung für unseren noch Wohlstand.

In Zukunft sollen alle Staatsbürger (ist noch eine Idee aus dem
Großdeutschen Reich) bespitzelt, das heißt, alle Telefongespräche müssen
aufgezeichnet und gespeichert werden und damit wird für korrupte Beamte
die Türe für Erpressung weit geöffnet.

Meine Forderungen als derzeit noch freier Staatsbürger Österreichs an
die EU:

Stoppen Sie endlich die Konzerne, noch menschenfeindlichere Maschinen zu
bauen, die immer mehr Menschen im Arbeitsprozess ersetzen, denn Roboter
werden kaum die Produkte kaufen, die sie herstellen. Sie haben mit der
von Konzernen diktierten Politik  Europa an den Rand des Abgrundes
geführt. Sie pumpen jetzt genau in diese von teilweise korrupten
Managern geleiteten Konzerne und Banken, die mit ihrer falschen
Wirtschafspolitik und Planung ihre Betriebe an den Rand des Bankrotts
geführt haben, die Milliarden und glauben an das große Wunder, dass ein
Konzerchef ein zweites Mal weniger eigennützig handeln würde. Ein gut
geplanter Neuanfang wäre wesentlich sinnvoller, doch dafür fehlt Ihnen
anscheinend der Mut. Sie haben immer geplant und gerechnet, als ob vier
Planeten zur Verfügung stünden. Dem ist aber nicht so und daher ist es
an der Zeit,  umzudenken, oder soll wirklich die Bevölkerung der
Entwicklungsländer, das sind jene Länder, denen die eurpäischen Herren
aus Habgier und Macht, die Kultur und die Lebensgrundlage zerstört
haben,  eliminiert werden, um weiter ungehindert an ihre Ressourcen
heran zu kommen?

Beenden Sie den durch die U.S. Regierung erzwungenen Druck auf EU
Mitgliedstaaten, (oder sind wir bereits Hörige der U.S.A.?)  die sich
weigern, genmanipuliertes Saatgut zu verwenden. Zahlreiche Studien
beweisen die schädliche Auswirkung dieses Projekts auf das Ökosystem und
einmal ausgebracht, kann es nie wieder rückgängig gemacht werden.

Globalisierung ist nicht das große Wirtschaftswunder, sondern führt zu
Versklavung der Menschheit für einige Nutznießer.

       Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich hier in Manaus,
Brasilien. Ich habe im Rahmen meiner  Tätigkeit in vielen Ländern dieser
Erde mit Menschen und Regierungen gesprochen. Der Kern ihrer Aussagen
wird durch die Fernsehansprache des brasilianischen Präsidenten Lula im
März dieses Jahres an seine Bevölkerung mit folgenden Worten auf den
Punkt gebracht:

„Die Verursacher der Finanz- und Wirtschaftskrise der Welt sind die
Weißen mit den blauen Augen“.

Es sollte auch über die Ursachen des  immer geringer werdenden
Interesses der Bürger bei Wahlen nachgedacht werden

Ich beende mein Schreiben an Sie mit dem leicht geänderten
indianischen Sprichwort:

„Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet , der
letzte Fisch gefangen, dann werden auch Sie feststellen, dass man Geld
nicht essen kann“.

PS.: Ich bitte, diesen Brief an die Abgeordneten des Hauses weiter zu
leiten.

Wien, 24. 04. 2009

Franz Bauer, Krotenthallergasse 10, 1080 Wien, franzbauer [at] netway.at


-- 

Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
Center for Encounter and active Non-Violence
Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria,
fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at
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