[E-rundbrief] Info 798 - Atommuell in Frankreichs Umwelt

Matthias Reichl info at begegnungszentrum.at
Mi Feb 18 09:18:20 CET 2009


E-Rundbrief - Info 798 - Frankreich: Strahlender Abfall aus Uranabbau 
wurde in der Umwelt verteilt.

Bad Ischl, 18.2.2009

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

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Frankreich: Strahlender Abfall aus Uranabbau in der Umwelt verteilt


Eine Sendung des  französischen Fernsehsenders France 3 hat am
vergangenen Mittwoch einen Skandal ausgelöst: In der Reportage wird
berichtet, daß verstrahltes Abbaumaterial aus dem inländischen Uranabbau
vielfach in der Umgebung der Minen "recycelt" worden ist: für den Bau
von Parkplätzen, Strassen, Sportplätzen, Wohnanlagen, oft nur von einer
dünnen Schicht Erde überdeckt. Das sogenannte "sterile" Gestein ist
Abbaumaterial, das nicht genügend Uran enthält, um für die Urangewinnung
wirtschaftlich zu sein.

Tatsächlich hat die Sendung nur weithin bekannt gemacht, was
verschiedene Organisationen schon seit Jahren anprangern. Bruno
Chareyron, leitender Nuklearphysiker von CRIIRAD (Commission de
recherche et d'information indépendantes sur la radioactivité), sagt in
einem Interview, daß der Areva-Konzern auf Druck von CRIIRAD und anderer
Umweltorgannisationen schon einige heikle Orte dekontaminiert hat, wie
ein Sägewerk in Bois Noirs an der Loire , wo die Arbeiter durch eine
Strahlung gefährdet waren, die zwanzigfach über dem Grenzwert lag.
8000m³Gestein mußten entfernt werden. Bisher wurden 9 Orte
dekontaminiert, darunter auch eine Schule und der Innenhof eines
Restaurants. Aber an anderen Orten weigert sich Areva, das strahlende
Material wieder zu entfernen.

Es ist bekannt, daß es für Radioaktivität keinen unteren
Gefährdungsgrenzwert gibt. Radioaktivität ist auch in geringen
Dosen schädlich, besonders empfindlich sind Ungeborene und Kinder.

Seit 2001 sind alle Uranminen in Frankreich geschlossen worden. Ihr
unseliges Erbe wird noch lange weiterstrahlen, und viele Betroffene
ahnen nichts von der Gefahr.

Der verantwortliche französiche Atomkonzern Areva (der in Frankreich und
Finnland auch die neuen Atomkraftwerke baut) hat den obersten
Rundfunkrat angerufen und besteitet jegliche Gefährdung oder illegale
Vorgangsweise.

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/umwelt/918912/
http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=967807&kat=4

Interview mit Bruno Chareyron, CRIIRAD /französisch):
http://www.usinenouvelle.com/article/mines-d-uranium-francaises-il-existe-d-autres-sites-qu-areva-ne-souhaite-pas-decontaminer.158380

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Nachbemerkung von Matthias Reichl:

Tschechische Atomgeghner haben recherchiert, dass ähnliches auch in den
Dörfern rund um die Uranabbaugebiete in Tschechien geschehen ist (auch 
in Südböhmen?).

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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
Center for Encounter and active Non-Violence
Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria,
fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
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