[E-rundbrief] Info 725 - Rb 130 - Finanzmaerkte, Dokufilm, Buch

Matthias Reichl info at begegnungszentrum.at
Di Sep 16 09:12:12 CEST 2008


E-Rundbrief - Info 725 - Rb. 130 - Let's make MONEY. Dokumentarfilm von 
Erwin Wagenhofer; Attac-Österreich-Team: Crash statt Cash - Warum wir 
die globalen Finanzmärkte bändigen müssen (Buch).

Bad Ischl, 16.9.2008

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

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Let's make MONEY.

Dokumentarfilm von Erwin Wagenhofer.

Kinostart in Österreich und Deutschland am 31. Okt. 2008.

"The best time to buy is when there is blood on the streets" (Mark 
Mobius, Präsident of Templeton Emerging Markets, Singapur)

Nach "We Feed the World", der spektakulären Dokumentation über unsere 
Nahrungsmittel hat der Filmemacher Erwin Wagenhofer einen neuen, 
aufrüttelnden Dokumentarfilm für das Kino gedreht:

In "Let's make MONEY" folgt er der Spur unseres Geldes im weltweiten 
Finanzsystem. Wagenhofer blickt hinter die Kulissen der bunten 
Prospektwelt von Banken und Versicherern. Was hat unsere Altersvorsorge 
mit der Immobilienblase in Spanien zu tun? ...

Die meisten von uns interessiert es auch nicht, weil wir gerne dem 
Lockruf der Banken folgen: "Lassen Sie ihr Geld arbeiten!" Doch Geld 
kann nicht arbeiten: arbeiten können nur Menschen, Tiere oder Maschinen.

"Let's make MONEY" folgt dem Weg unseres Geldes, dorthin wo spanische 
Bauarbeiter, afrikanische Bauern oder indische Arbeiter unser Geld 
vermehren und selbst arm bleiben. Der Film zeigt uns die gefeierten 
Fondsmanager, die das Geld ihrer Kunden jeden Tag aufs Neue anlegen. Zu 
sehen sind Unternehmer, die zum Wohle ihrer Aktionäre ein fremdes Land 
abgrasen solange die Löhne und Steuern niedrig und die Umwelt egal ist.

Wir erleben die allgegenwärtige Gier und die damit verbundene 
Zerstörung, die mit unserem Geld stattfindet. Der Film zeigt uns mehrere 
Ebenen des Finanzsystems. Wir erfahren auch, warum es auf dem Globus zu 
einer unglaublichen Geldvermehrung gekommen ist. Wir lernen deren 
Konsequenzen für unser Leben kennen. Täglich fließen Milliardensummen 
mit Lichtgeschwindigkeit um den Globus, die möglichst hoch verzinst 
werden sollen.

"Let's make MONEY" zeigt uns einige Zwischenstationen, so wie Jersey. 
Warum ist die Kanalinsel das reichste Land Europas? Steueroasen nutzen 
Konzerne und Reiche um Steuern zu sparen. Bislang hat die Politik dies 
nicht verhindert. Dabei setzen die Regierungen die Spielregeln für das 
weltweite Geldsystem fest. Seit den 70er Jahren erleichterten sie den 
Geldfluss und schufen so die Grundlage für den Boom der weltweiten 
Finanzindustrie mit ihren Zentren in London, New York oder Frankfurt. Es 
ging dabei immer um Interessen von wenigen Mächtigen. So konnten der 
Internationale Währungsfonds und die Weltbank vielen Entwicklungsländern 
eine Privatisierung von Altersvorsorge, Stromerzeugern oder 
Baumwollfabriken aufzwingen, nachdem deren Regierungen durch eine hohe 
Verschuldung erpressbar geworden waren. Dies eröffnet neue 
Anlagemöglichkeiten für unser Geld.

Doch dieser "Ausverkauf" von sozialen Errungenschaften wie 
Gesundheitssystem, Pensionswesen, Energieversorgung und öffentlicher 
Verkehr passiert nicht nur in der fernen "dritten" Welt. Wir alle sind 
direkt davon betroffen. Und genau davon handelt der Film.

Wir erleben keine Finanzkrise, sondern eine Gesellschaftskrise -- die wir 
mit unserem Geld beeinflussen können.

"Am Ende bezahlen es immer der so genannte kleine Mann und die 
sogenannte kleine Frau!" Hermann Scheer (Träger des Alternativen 
Nobelpreises und Bundestagsabgeordneter, Berlin)

Weitere Informationen auch auf: www.myspace.com/letsmakemoney_derfilm

Produktion: Allegro Film, Wien, www.allegrofilm.at. Verleih in 
Österreich: Filmladen, Mariahilferstraße 58/7, 1060 Wien, Tel. 
+43-1-5234362-22, m.englert at filmladen.at. Verleih in Deutschland: Delphi 
Film, Berlin, Tel. +49-30-885 974-22, Constantin.Simon at Delphi-Film.de.

Kontakt für NGO's und Engagierte: Conny Heßler, Gorillas - die Agentur, 
Wiener Straße 56, A-2700 Wiener Neustadt, Tel. +43-2622-255 44-0, 
hessler at gorillas.at

Informationen zum Film (auch über die weiteren Mitarbeitenden) auf der 
Homepage: www.letsmakemoney.at:

Anmerkungen von Matthias Reichl:

Erwin Wagenhofer berichtete mir in einem unserer Gespräche, dass am 
Rande des Filmfestivals in Cannes der Promotions-Clip mit großem 
Interesse aufgenommen wurde und Verleihfirmen aus mehreren Kontinenten 
den Film ankauften. Der Produzent hätte den Film gerne beim Filmfestival 
in Venedig präsentiert - Österreich ist heuer nicht vertreten. Erwin 
Wagenhofer wollte jedoch den Film in seinen wesentlichen Teilen 
eigenhändig schneiden und gestalten. Deshalb kann er erst zum 
Weltspartag am 31.10.2008 präsentiert werden. Ob das auch Banken und 
Sparkassen in ihren Räumlichkeiten riskieren werden? Jedenfalls wird ihn 
Erwin auch in Bad Ischl präsentieren.

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Crash statt Cash - Warum wir die globalen Finanzmärkte bändigen müssen

Ein neues Buch vom Attac-Österreich-Team

Im Zuge der US-Hypothekenkrise verloren hunderttausende Menschen ihre 
Arbeit und Unterkunft. Viele wurden in die Armut getrieben. Mächtige 
Investment-Fonds und internationale Anleger hingegen haben ihre Gewinne 
schon lange in Sicherheit gebracht. Eine endlose Serie von Finanzkrisen 
findet immer neue Opfer und hat massive Auswirkungen auf die 
Realwirtschaft. Was läuft schief auf den internationalen Finanzmärkten?

Dieses Buch diskutiert die Fehlentwicklungen und die ökonomischen sowie 
sozialen Auswirkungen aus dreißig Jahren Finanzmarktliberalisierung. 
Nicht Wohlstand für alle, sondern Instabilität und ein Anwachsen der 
Kluft zwischen Arm und Reich ist die Bilanz. Das Buch beleuchtet die 
Rolle mächtiger Hedge- und Private Equity-Fonds und die Bedeutung des 
Shareholder Values. Es analysiert die Auswirkungen auf die sozialen 
Sicherungssysteme in Industrieländern und die Folgen für Entwicklungsländer.

Neben fundierter Kritik zeigt das Buch auch Lösungen und 
Handlungsmöglichkeiten für die nationale und internationale Politik auf. 
Demokratische Politik muss die Regeln bestimmen und wieder für stabile 
Finanzmärkte sorgen. Diese müssen die Realwirtschaft unterstützen 
anstatt sie zu dominieren und zu destabilisieren. Finanzmärkte müssen im 
Dienst einer sozialen und nachhaltigen Entwicklung stehen und gerechte 
Verteilung ermöglichen.

Attac ist eine internationale Bewegung, die sich für eine demokratische 
und sozial gerechte Gestaltung der globalen Wirtschaft einsetzt. (Red. 
Matthias Reichl)

Beate Blaschek/ Christian Schoder/ Petra Ziegler/ Sybille Pirklbauer/ 
Attac Österreich (Hg.): Crash statt Cash. Warum wir die globalen 
Finanzmärkte bändigen müssen. 2008 Verlag des ÖGB.  EUR 19,90

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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
Center for Encounter and active Non-Violence
Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria,
fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at
Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl,
Geschäftsstelle Pfandl
IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX





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