[E-rundbrief] Info 658 - Rb 128 - Gentech-Zulassungsverfahren

Matthias Reichl info at begegnungszentrum.at
So Mär 9 09:51:44 CET 2008


E-Rundbrief - Info 658 - Rb. 128 - DI Werner Müller (Global 2000, Wien):
  Gentech-Zulassungsverfahren: Heimspiel der Industrie. (Zusammenfassung
und Dokumentation des Vortrages.)

Bad Ischl, 9.3.2008

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

================================================

Gentech-Zulassungsverfahren: Heimspiel der Industrie

Kurze Zusammenfassung des Vortrags von DI Werner Müller (Global 2000,
Wien), 21. 11. 2007 in  Wuppertal

Müller legte eingangs anhand der Beispiele von DDT, Methylbromid und dem
recht modernen Pestizid Vinclozolin, drei heute verbotenen Substanzen,
dar, dass Wissenschaftler zwangsläufig Fehler in der Risikobewertung
machen. Da gentechnisch veränderte Pflanzen bzw. ihre synthetischen Gene
aus der Umwelt nicht mehr zurückholbar sind, und somit jede
Fehleinschätzung unwiderruflich und unumkehrbar die Umwelt und folgende
Generationen belastet, ist die Zulassung von gentechnisch veränderten
Organismen mit dem Vorsorgeprinzip und dem Menschenverstand unvereinbar.

Im folgenden benannte er Missstände:

KEINE Abschätzung von Langzeitrisiken (730 Tage - Test)

KEINE Abschätzung von Effekten auf zukünftige Generationen

KEINE Abschätzung von kumulativen toxischen Wirkungen

Es werden die gesetzlichen Anforderungen an eine Fall zu Fall Analyse
nicht umgesetzt.

Die Unsicherheiten müssten in der Risikoabschätzung ausdrücklich
analysiert werden.

Alle signifikanten Effekte werden zugunsten der Biotechfirmen verharmlost.

In vielen Fällen übernimmt EFSA die Schlussfolgerungen der
Herstellerfirmen eins zu eins.

Es gibt keine mehrjährigen Studien an Regenwürmern, Asseln,
Schmetterlingen etc.

Es gibt keine Tritrophischen Studien (Effekte über die Nahrungskette).

Wissenschaftliche Einwendungen von Mitgliedsstaaten wie z.B. Österreich
oder Italien werden von der EFSA unbegründet abgelehnt. ("Keine neuen
wissenschaftlichen Erkenntnisse")

EFSA macht Werbung für die Industrie.

Die Konsumentinnen und Konsumenten haben de facto keine
Mitsprache-Möglichkeit.

In der Diskussion klärte er auf Anfrage die Anwesenden u. a. auch
darüber auf, dass die Befürworter der GVO auch von der längst
widerlegten Annahme ausgehen, dass 98 % des Genoms "Müll" wären. Eine
Annahme, die massiv gegen den Menschenverstand spricht.

Außerdem wurde darüber gesprochen, mit welch radikalen Mitteln
gentechnik-kritische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
ausgegrenzt werden.

Von dem Vortrag wurden ein Podcast und ein Film mitgeschnitten, die
Präsentationsdatei ist auf www.eco-risk.at , der Internetseite von
Müller, zu finden und steht auf
www.attac.de/wtal-agrar/vortrag-werner-mueller-2007.html in mehreren
Dateiformaten zur Verfügung (siehe unten).

(Gekürzt v. M.R.)

Homepage von DI Werner Müller: www.eco-risk.at
Volltext: www.attac.de/wtal-agrar/pe-werner-mueller-2007-abschluss.html

DVD- und CD-Dokumentation

Werner Müller: Gentech-Zulassungsverfahren: Heimspiel der Industrie.
Über massive Rechtsverletzungen der Europ. Behörde für
Lebensmittelsicherheit (EFSA). Vortrag v. 21.11.2007 in Wuppertal.

DVD bzw. CDs.

Agrar-Gruppe attac dokumentiert auf folgenden Datenträgern:
Multimedia-DVD (für Computer) EUR 7,- /
Video-DVD (Fassungen 2 und 3) EUR 7,- /
Video-DVD (Fassungen 1 und 4) + Printversion der Präsentation  EUR 8,50
Multimedia-DVD EUR 5,- /
Audio-CD + Printversion der Präsentation EUR 6,50 Selbstkostenpreise
inkl. Inlands-Porto (Auslandsporto + EUR 2,-).

Bestellung mit Adressangabe an: ww-doku-wm08 at web.de Daten des Sparbuchs:
B. König (Zusatz: Agrar-Gruppe attac) Konto-Nr.: 3010690182, BLZ:
33050000 Bank:  Wuppertaler Stadtsparkasse IBAN: DE55 3305 0000 0003
4332 81, SWIFT-BIC.: WUPSDE33

Weitere Infos: www.attac.de/wtal-agrar/vortrag-werner-mueller-2007.html
Dr. Wolfgang Wiebecke

-- 

Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
Center for Encounter and active Non-Violence
Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria,
fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at
Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl,
Geschäftsstelle Pfandl
IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX








Mehr Informationen über die Mailingliste E-rundbrief