[E-rundbrief] Info 651 - Rb 128 - Einleitungen

Matthias Reichl info at begegnungszentrum.at
Sa Mär 8 11:06:55 CET 2008


E-Rundbrief - Info 651 - Rb. 128 - Inhaltsverzeichnis, Einleitungen von 
Maria Reichl und Matthias Reichl

Bad Ischl, 8.3.2008

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

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128. Rundbrief (1/2008), 32. Jhg.	

März 2008

Aus dem Inhalt:

Info-Nr.   Seite im Rundbrief  Titel

651        1-2  Einleitungen Maria Reichl und Matthias Reichl

652        3  Workshop "EFT und Gewaltfreies Handeln"

653        3  Workshop "Interkulturelles Handeln" mit Julian Boal, 
Vortrag "Theatre of the Oppressed - Begegnung von Theater und Justiz" 
mit Augusto Boal in Wien

654        4  Onlineplattform Homepage "WhyWar.at" - meine Texte zu 
"Krieg und Umwelt"

655        4  Radiodialoge - "Stimmen der Vielfalt" im Freien Radio 
Salzkammergut (FRS) - Begegnungswege

656        5-6  Franz Bauer: Regenwald -- Globalisierung -- Klima; 
Unterschriftenaktion "Gegen die Abholzung des Regenwaldes in Kongo"

657        7-9	 Buchtipps

658        10	Werner Müller: Gentech-Zulassungsverfahren: Heimspiel der 
Industrie

649        10-12  Veranstaltungstermine März - Juni 2008

659        12  Friedensnobelpreis für Pete Seeger!?

660        13-14  Matthias Reichl: Balkankrieg und Zerstörung der 
Lebensgrundlagen, Wiederaufbau in (ex-)Jugoslawien auf vergifteter 
Grundlage?

661       15  Für eine Volksabstimmung über den EU-"Reform"-Vertrag - 
Aktionstag der Plattform Volxsabstimmung, Wien 5.4.08; Was kommt mit dem 
EU-"Reform"-Vertrag auf uns zu?

662       15  Matthias Reichl: Was die Österreicher über die 
Auswirkungen des Klimawandels denken,  K.u.k.-Klima- und Kaiserkatastrophen

663       1, 6, 16  Allgemeine Infos, Abo- und Mitgliedsbeiträge, 
Impressum, Offenlegung, Blattlinie, Vereinsziel

650       16   Wichtige Informationen in eigener Sache!

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Liebe Freunde!

Obwohl 14 Seiten dieses Rundbriefes schon im Februar hergestellt wurden, 
hat der März schon angefangen und mit ihm ist der Sturm "Emma" über uns 
gezogen. Nicht nur bei uns im Garten, sondern auch in großen Teilen 
Österreichs und Europas gibt es Sturmschäden.

Gerade erst vor zwei Wochen hat Franz Bauer uns in seinem Vortrag zum 
Thema "Regenwald -- Globalisierung -- Klima" die Zusammenhänge der Zunahme 
der Windgeschwindigkeiten mit der Abholzung der Regenwälder und was wir 
hier selber dazu beitragen, erläutert (siehe Info 656).

Die Gesprächsrunden mit Alfred Hausotter haben wir am 19. Februar mit 
der 10. Lesung vorläufig abgeschlossen. Manfred Madlberger hat noch ein 
abschließendes Interview mit ihm gemacht, welches wir für unsere 
Radiosendung "Begegnungswege"  und andere Sendungen aufbereiten möchten. 
Alfred Hausotter nimmt  den Erlebnisteil seines Buches "Der GottTeufel" 
auf. Damit wir abschätzen können, wieviele CD's wir bestellen sollen, 
bitten wir euch, uns zu melden, wenn ihr an dem Hörbuch und/oder 
Interview Interesse habt.

Seit dem Versenden unseres letzten Rundbriefes, haben wir nicht nur 
einen Vortrag, Gesprächsrunden und  EFT- Übungsstunden organisiert, 
sondern wir beteiligen uns auch beim O.Ö. Naturschutzbund und der 
Umweltinitiative "Propeller" (siehe Termine Info 649).

Ich habe im Dezember 2007 meine Ausbildung in EFT mit dem Level 3 Kurs 
bei Horst Benesch abgeschlossen. Am 29. März 2008 biete ich jetzt 
erstmalig ein Workshop "EFT und gewaltfreies Handeln" an. Und am  9. 
April 2008 möchten wir in Wien die Veranstaltungen mit Augusto und 
Julian Boal mit Matthias seiner 66. Geburtstagsfeier verbinden. Wir 
hoffen dort einigen von euch zu begegnen (siehes Info 652, 653).

Während Matthias in mühsamer Kleinarbeit für die Online-Plattform 
"WhyWar.at" die Texte über die ökologischen Folgen des Krieges 
zusammengestellt hat, beteilige ich mich, als gebürtige Belgierin, an 
den anregenden Radiodialogen -- "Stimmen der Vielfalt" im Freien Radio 
Salkammergut (siehe Infos 654, 655).

Wie ihr in Info 650 lesen könnt, habe ich meinen Monitor und fast 
gleichzeitig meine Druckmaschine erneuern müssen. Um die Kosten 
schneller amortisieren zu können, bitte ich euch eure Kosten- und 
Mitgliedsbeiträge für 2008 ehemöglichst einzuzahlen (siehe Info 663). 
Ich möchte hier vor allem die Mitglieder des Vereins noch darauf 
hinweisen dass wir ihre Flugblätter jetzt nicht nur in Schwarz-Weiß, 
sondern in Zukunft auch in Grün oder Rot drucken können. Wenn ihr Bedarf 
daran habt, ruft mich bitte an.

Zum Schluss danke ich allen die unsere Arbeit unterstützen, dieses Mal 
insbesondere denjenigen die uns mit einem Dauerauftrag die wichtigsten 
laufenden Kosten tragen helfen.

Ich wünsche euch einen schönen, nicht allzu stürmischen Frühling sowie 
Friede, Kraft und Freude

Maria Reichl

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Liebe Freunde,
eine stürmische Emma hat mich mehrmals bei meinem - wie üblich letzten - 
Text durch Stromausfälle unterbrochen. Es war leider nicht eine 
charmante und zupackende Unterstützerin unserer Arbeit, wie sie 
jederzeit willkommen ist. Sie kam auch nicht, um sich - gut einen Monat 
zu früh - zu überzeugen ob ich bei meinem sex-und-sexigsten (66.) 
Geburtstag dem Anlass entsprechend wohlauf bin. Die orkanartige Emma hat 
auch in unserer Umgebung gewütet und große Schäden angerichtet. In 
unserem Garten hat sie allerdings nur einen alten Pflaumenbaum geköpft, 
den ich demnächst mühsam fällen wollte. Die nebenstehenden Bäume - die 
sie einbremsten - hatten ihn knapp am Haus vorbei auf unsere Zufahrt 
dirigiert, wo er keinen Schaden anrichten konnte. Wir hoffen, dass wir 
auch die restlichen Sturmstunden schadlos überstehen.

Wie schon die Maria erwähnte, kamen Franz Bauers Warnungen vor den 
Folgen des Klimawandels und der kommerziellen Vernichtung der Wälder zur 
rechten Zeit (siehe Info 656). Leider waren es nur relativ wenige, die 
zuhörten und mitdiskutierten. Dies bestätigte sowohl meine langjährige 
Erfahrung, wie auch eine Meinungsumfrage (Info 662). Daher war es umso 
wichtiger dass Franz Bauer auch einige konkrete Hinweise gab, was wir 
durch unsere persönliche Lebensweise bewirken können. Aufrüttelnde 
Berichte über die Schäden bei Menschen und ihren Lebensgrundlagen 
schaffen zwar ein Bewusstsein, allerdings auch Fluchtreaktionen in 
individualisierte "Inseln der Seligen".

Diese Spannungen und existenziellen Konflikte wurden uns auch in der 
Serie von Lesungen und Workshops bewusst, bei der wir uns vorrangig mit 
psychisch bedingten Problemen beschäftigten. Bis jetzt fanden wir nicht 
die nötige Zeit und Distanz um die Berichte über Erfahrungen mit 
tragischen Folgen aufzuarbeiten. Dazu kommt noch, dass wir keinerlei 
Dienste und individuelle Beratungen anbieten dürfen (und auch wollen), 
die Psychologen und Medizinern vorbehalten ist. Die notwendigen Schritte 
zur gemeinschaftlichen, solidarischen und auch weltweiten Orientierung 
werden auch die beiden Workshops (siehe Infos 652, 653) und weitere 
Termine (Info 649) anbieten.

Gemeinsam mit Kollegen muss unser Referent Alfred Hausotter - der, nach 
seiner Väterkarenz, jetzt wieder als Psychologe bei "pro mente" tätig 
ist - mit einer drastischen Gehaltskürzung rechnen. Die Gewerkschafter 
planen einen Streik gegen diese Maßnahme der staatlichen 
Sozialbürokratie. Diese versucht seit längerem bei den Bediensteten 
durch Rationalisierung und "Effektivierung" Kosten zu sparen - mit 
fatalen Folgen für Patienten und ihren Therapeuten. Viele können sich 
eine teure private Betreuung - und auch Pflege - nicht leisten.

In den nächsten Tagen nehme ich in Salzburg wieder an der 
Österreichischen Armutskonferenz teil, die sich mit "Stigmatisierung und 
Armut, Beschämung und Armut" befasst und die nicht nur die öffentlich 
sichtbaren, sondern auch die vielen versteckt lebenden Armen betrifft. 
Konfrontiert mit der zunehmenden Kluft zwischen Arm und Reich und den 
skandalösen Bereicherungen von Finanz- und Politikmanagern kommt bei den 
Opfern dieser Machtpolitik immer mehr ohnmächtiger Zorn, aber auch 
depressive Resignation auf. Dem müssen wir durch aktives Handeln 
entgegentreten sonst wird die "Macht der Gewaltlosen" ge- oder zerstört.

Ein Beispiel unter vielen ist die Entwicklung in den (südlichen) Ländern 
des ehemaligen Jugoslawien - vor allem der Kosovo. Ich hatte schon 1999 
vor den Folgen der kriegerischen Intervention von NATO-Staaten - v.a. 
der USA - gewarnt (siehe Info 660). Neuere Medienberichte, aber auch 
Geheimdienstinformationen, zeigen die verheerenden und noch auf 
unabsehbare Zeit nachwirkenden "zivilen" Kriegsschäden auf. In diesen 
Tagen werden von einem Großteil der EU-Staaten - auch von der 
österreichischen Regierung - im Kosovo Politiker als Staatsführer 
anerkannt, die nicht nur in der Vergangenheit mit kriminellen Strukturen 
verbunden sind. Diese neoliberalen Radikalen haben die für eine 
gewaltfreie Politik engagierten Personen und Gruppen längst an den Rand 
gedrängt - wie in anderen Länder in West und Ost auch!

Das zeigt sich auch in den Kampagnen der EU, die mit ihrer 
institutionalisierten Gewalt ihre dogmatische "Glaubensgrundlage", den 
EU-"Reform"Vertrag durchdrücken will. Es gibt dennoch Widerstand von 
unten - so am 5. April in Wien um das Parlament (siehe Info 661 und z.B. 
die Info-Zeitung von www.werkstatt.or.at). Dass die Entsendung von 
EU-Truppen (inkl. Österreichs) in den Tschad wesentlich mehr der 
dortigen korrupten Regierung als der leidenden Bevölkerung dient, war 
vorauszusehen.

Wie schwierig es ist, die komplexen Hintergründe und Verknüpfungen 
kriegerischer Politik auf die Umwelt auf Homepages darzustellen, musste 
ich bei meiner Mitarbeit an www.whywar.at feststellen (Info 654). Ich 
hoffe, dass die Anwender weiterführende Links,  andere Hinweise und auch 
unsere Homepage als Ergänzung nützen.

Zum Schluss noch zwei Hoffnungslichter aus Nordamerika. Eine Initiative 
schlägt den Sänger und Aktivisten Pete Seeger für den Friedensnobelpreis 
vor. Seine Lieder ermutigen auch unser Engagement seit -zig Jahren (Info 
659). Eine Gruppe der indigenen Lakotah hat im Dezember 2007 ihr Land im 
Norden der USA als unabhängig erklärt und will mit regionalen autarken 
Strukturen, Alternativenergie, militär- und gewaltfrei ihren Staat 
schaffen. Auch wenn noch viele ihrer Mitbürger aus Angst vor 
Repressionen durch die US-Behörden zögern, ist dieser lang geplante 
Ausstieg aus einem sinkenden Schiff in ein  schwankendes Rettungsboot 
ein Hoffnungszeichen (www.republicoflakotah.com, siehe Info 635).

Die Energie (auch im Computer) hat durchgehalten und meine wird es 
hoffentlich auch zumindest bis zum nächsten Rundbrief schaffen. Auch ich 
danke euch für eure solidarische Unterstützung.

Euer Matthias Reichl

-- 

Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
Center for Encounter and active Non-Violence
Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria,
fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at
Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl,
Geschäftsstelle Pfandl
IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX




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