[E-rundbrief] Info 641 - Keine Atomenergie als Klimaschutz

Matthias Reichl info at begegnungszentrum.at
Mi Jan 23 10:12:56 CET 2008


E-Rundbrief - Info 641 - atomstopp_oberoesterreich: Keine Chance für 
Atomenergie im Windschatten des Klimaschutzpakets! Österreich muss 
Förderung der Atomenergie über EURATOM einstellen und in Förderung für 
Ökostromanlagen umlenken!

Bad Ischl, 23.1.2008

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

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Presseaussendung von atomstopp_oberoesterreich am 23. Jänner 2008

Keine Chance für Atomenergie im Windschatten des Klimaschutzpakets!

Österreich muss Förderung der Atomenergie über EURATOM einstellen
und in Förderung für Ökostromanlagen umlenken!

"Wenn die EU-Kommission heute in Brüssel wie vorgesehen ihr
Klimaschutzpaket präsentiert, ist zu befürchten, dass
dadurch die Atomenergie im Windschatten des
Klimaschutzpaketes neuen Auftrieb bekommen soll!", so
Roland Egger und Gabriele Schweiger, Sprecher von
atomstopp_oberoesterreich.

"Ein beherztes und mutiges Engagement der Politik in
Österreich wird deshalb dringend nötig sein:
Lippenbekenntnisse zum Klimaschutz - und gleichzeitig
miserable finanzielle Dotierung von Ökostromanlagen - und
Lippenbekenntnisse gegen den Ausbau von grenznahen
Atomanlagen - bei gleichzeitiger Förderung der europäischer
Atomindustrie über österreichische Steuergelder und der
Mitgliedschaft im EURATOM-Vertrag sind jedenfalls keine
taugliche Antwort auf die europäischen Entwicklungen!", so
Egger und Schweiger weiter.

EU-Kommission macht keinen Hehl: Sie ist für Atomenergie!

"Das Argument der Klimarettung durch die Atomenergie wird
von Politikern quer durch Europa strapaziert und auch die
EU-Kommission macht keinen Hehl mehr: Sie ist für die
Atomenergie und lässt keine Gelegenheit aus, um für die
Atomenergie zu werben: sei es EU-Energiekommissar Piebalgs,
der bei einer Gedenkveranstaltung für die frühere EU-
Energiekommissarin Loyola de Palacio Anfang Oktober
2007, "Mut fordert, das Thema der Atomenergie zu
diskutieren", oder die EU-Wettbewerbskommissarin Kroes, die
beim gleichen Anlass meinte, sie sei "vollständig für
Atomenergie". Ebenso wird der Präsident der EU-Kommission
Barroso nicht müde, zum x-ten Male zu wiederholen "die EU
könne die nukleare Option nicht ignorieren", wenn sie ihre
Klimaziele erfüllen wolle

Europäer sind gegen Atomenergie!

Ganz anders sehen das aber die Bürger: Auch wenn 90% der
Europäer über die Auswirkungen des Klimawandels (laut
Umfrage der EU-Kommission vom Feber 2007) besorgt sind, ist
für eine große Mehrheit der Befragten ein Ausbau der
Atomenergie keine zielführende Maßnahme gegen den
Klimawandel. 61% sind der Ansicht, der Anteil der Atomkraft
in der EU solle aufgrund der Gefahr von Unfällen und des
ungelösten Abfallproblems zurückgehen. Selbst in
Frankreich - das zu fast 80% seine Elektrizität aus
Atomkraftwerken bezieht - will eine Mehrheit von 59% eine
Reduktion des Anteils an Atomenergie. Das Ergebnis
unterstreicht eine Umfrage der EU-Kommission aus dem Jahr
2006. Nur 20% der Europäer sind vorbehaltlos für die
Nutzung der Atomenergie, 37% sind dagegen. In sieben
Staaten der EU ist eine absolute Mehrheit der Bevölkerung
gegen die Nutzung der Atomenergie.

Österreichische Fördermittel für Atomenergie inakzeptabel und die 
geringe Förderung von Ökostromanlagen blamabel!

"Österreich ist Mitglied bei EURATOM - und das kostet den
österreichischen Steuerzahler jährlich 40 Millionen EURO,
die in die Förderung der europäischen Atomindustrie
fließen! Dass Ökostromanlagen in Österreich aber laut
Gesetzesentwurf zur Ökostromgesetznovelle lediglich mit 21
Millionen EURO gefördert werden sollen, zeigt eine völlig
verfehlte Energiepolitik der derzeitigen Bundesregierung
und ist ein Armutszeugnis für ein Anti-Atom-Vorreiterland
wie Österreich!", so Egger und Schweiger weiter.

Die Österreicher wollen nicht, dass österreichische
Steuergelder in die Förderung der Atomindustrie gehen! Laut
einer Meinungsumfrage des market-Instituts vom Feber 2007,
stehen 71% der Befragten den jährlichen Zahlungen
Österreichs an die europäische Atomindustrie in Höhe von
mehr als 40 Millionen EURO negativ gegenüber!

"Umweltminister Pröll und Wirtschaftsminister Bartenstein
sind dringend aufgerufen, der Doppelzüngigkeit in der
österreichischen Klimaschutzpolitik eine klare Absage zu
erteilen: Sie sind dem Willen der ÖsterreicherInnen
verpflichtet und haben deshalb dafür zu sorgen, die
Mitfinanzierung der Atomtechnologie aus heimischen
Steuergelder umgehend zu stoppen! Nur durch Umlenkung
dieser Mittel in Richtung Ökostrom kann eine zukunftsfähige
Energiewende im Sinne Österreichs umgesetzt werden!", so
Egger und Schweiger abschließend.

Weitere Informationen:

www.atomkraftfrei-leben.at

-- 

Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
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