[E-rundbrief] Info 640 - Belagerung des Gazastreifens

Matthias Reichl info at begegnungszentrum.at
So Jan 20 18:30:29 CET 2008


E-Rundbrief - Info 640 - Frauen in Schwarz (Wien): Appell zum 
Internationalen Tag gegen die Belagerung des Gazastreifens. Barghouthi 
Calls for Immediate Action to Prevent a Humanitarian Disaster in Gaza. 
Israel is Pushing Gazans Over the Edge, the World Must React.

Bad Ischl, 20.1.2008

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

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INTERNATIONALER TAG GEGEN DIE  BELAGERUNG DES GAZASTREIFENS


Mahnwache der Frauen in Schwarz (Wien)

Ort:      Pestsäule am Graben, Wien 1

Zeit:     14 bis 16 Uhr

Tag:     Samstag, 26. Januar 2008

Kleidung:  Schwarze oder dunkle Kleidung

Themenschwerpunkt:   SCHLEICHENDER GENOZID  IM GAZASTREIFEN

(Seit 9. Juni 2007 sind 1.500.000 PalästinenserInnen im Gazastreifen
eingeschlossen da Israel den Checkpoint Rafah --  das Tor zur
Aussenwelt, die von den PalästinenserInnen benützt wurde -- zugesperrt hat.)

Stoppt die Abriegelung des Gaza Streifens:  Israel hält 1.500.000
Palästinenserinnen und Palästinenser fest (ca. die Hälfte davon Kinder
und Jugendliche)  und die Welt schaut zu!

Todkranken Menschen wird von Israel das Verlassen des Gazastreifens beim
Checkpoint Erez untersagt!   62 Menschen sind schon gestorben.  13 mehr
warten auf die Erlaubnis auszureisen.

Es mangelt an medizinische Versorgung, Medikamente, Strom, sauberes Wasser.

Stoppt die Drosselung der israelischen Energielieferungen in den
Gazastreifen!

Boykott, Investitionsstopp und Sanktionen bis Israel dem internationalen
Recht gehorcht und die universellen Prinzipien der Menschenrechte erfüllt.

Die israelischen Behörden weigern sich, kritisch kranken Palästinensern
die Ausreise aus dem  Gazastreifen zu dringend notwendigen medizinischen
Behandlungen, die in Gaza nicht möglich sind,  zu erlauben. Seit Israel
im Juni 2007 durch die Schließung der Übergänge zwischen dem
Gazastreifen und Ägypten die Blockade von Gaza intensiviert hat,
benötigen die 1,5 Millionen Bewohner dieses Landes eine spezielle
Genehmigung der israelischen Militärbehörden für einen Grenzübergang,
die allerdings in den meisten Fällen abgelehnt wird.

Diese Ablehnung für den Grenzübertritt des Gazastreifens macht
Schwerkranken eine Behandlung außerhalb unmöglich und bringt sie so in
Lebensgefahr. Dutzende Menschen, deren Grenzübertritte für solche Zwecke
abgelehnt wurden, sind in den letzten Monaten verstorben.

Die israelischen Behörden begründen ihre Weigerung mit
Sicherheitsvorschriften. Diese Restriktionen, die allerdings schon
einige Jahre bestehen, haben in den letzten Monaten einen Höhepunkt
erreicht, speziell seit die Hamas im Juni 2007 die Macht in Gaza
gewonnen hat. Es gibt keine Legitimation, Kranken eine dringend
benötigte medizinische Behandlung "aus Sicherheitsgründen" zu
verweigern, da auch alle schwerkranken Patienten am Grenzübergang einer
strengen Sicherheitskontrolle unterzogen werden. Solche Maßnahmen sind
vermutlich die Vergeltung für Raketenangriffe bewaffneter
palästinensischer Gruppen auf den Süden Israels.

Einige Patienten, denen die Ausreise "aus Sicherheitsgründen" zunächst
verweigert wurde, bekamen schließlich eine Erlaubnis, nachdem
israelische Menschenrechts-NGOs damit drohten, diese Fälle vor den
Obersten Gerichtshof zu bringen. Das ist aber nur eine ganz kleine
Minderheit.

Cirka 1,5 Millionen Palästinenser sind seit 9. Juni 2007 im Gazagebiet
eingesperrt, nachdem Israel den Hauptübergang zur Außenwelt, den von
Rafah nach Ägypten, geschlossen hat. Nur einer Handvoll Palästinensern
war es seither gestattet, Gaza zu verlassen und ebenso Israel (via
Checkpoint Erez, der fast ausschließlich von ausländischen Journalisten
und humanitären Helfern benützt wird, aber Palästinensern fast
ausnahmslos nicht erlaubt ist).

In Gaza besteht Mangel an spezialisiertem Personal und medizinischen
Geräten zur Behandlung von Krankheiten, wie vor allem Herz- und
Gefäßkrankheiten, Krebs, etc. Krankenhäuser und medizinische
Versorgungen haben wegen der israelischen Blockade nicht mehr genügend
Vorrat an Medikamenten, Spritzen, etc. Laut Weltgesundheitsorganisation
  sind größere Mengen von Spezialmedikamenten gar nicht mehr lagernd und
andere nur mehr zu einem ganz geringen Teil.

Nach internationalem Recht sind Israel als Besatzungsmacht
Kollektivstrafen oder Repressalien gegenüber der palästinensischen
Bevölkerung verboten. Israel hat den Bewohnern des Gazastreifens den
Zugang zu notwendiger medizinischer Versorgung zu ermöglichen.

FREIHEIT  FÜR  GAZA!!!   FREIHEIT  FÜR   PALÄSTINA!!

www.fraueninschwarz.at

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Barghouthi Calls for Immediate Action to Prevent a Humanitarian
Disaster in Gaza

Israel is Pushing Gazans Over the Edge, the World Must React

Ramallah, 20/01/2008. Tonight at 8pm the Gaza Power Generating Company
(GPGC) will turn off entirely its power plant for lack of fuel. This
will have wide-scale and dramatic consequences for the 1.5 million
inhabitants of Gaza who depend on electricity for daily life and
heating in the particularly harsh winter, but also for water supply
and wastewater treatment. Dr. Mustafa Barghouthi MP, Secretary General
of the Palestinian National Initiative, declared that "Israel's
actions are criminal, illegal and immoral and in blatant violation of
all principles of international law."

The Gaza power plant, which can produce up to 65 megawatts of
electricity, has been crippled by fuel cuts since last October and
never really functioned at full capacity. On January 4 the GPGC
emergency fuel reserves were depleted and the plant became entirely
dependent on the insufficient daily imports allowed by Israel. The new
Israeli decision to entirely cut the fuel supply will lead to the
complete stop of electricity production in Gaza. Already one of the
two turbines was stopped at noon today.

Gazans have been living with prolonged electricity cuts since October,
but the prospect of a full blackout brings terrible consequences.
Water cannot be pumped above ground level without electricity, raw
sewage will be sent directly into the sea, damaging the coastline in
Gaza, Egypt and Southern Israel, and emergency generators in hospitals
will be put under immense strain. Since Israel prevents any spare
parts from entering the Strip, emergency generator failures become
more likely and will bear lethal consequences for numerous patients.

Dr. Barghouthi expressed his distress at the situation of the people
of Gaza, and his outrage at the Israeli behaviour: "the Israeli
government cuts off electricity in Gaza while the Israeli military
attacks relentlessly, killing 38 in less than a week, and at the same
time the Israeli spokespersons are downplaying the situation,
pretending that there is no humanitarian crisis in Gaza. The crisis in
Gaza has now peaked, Israel has pushed the people there over the edge."

Dr. Barghouthi called for an immediate intervention by all states
party to the 4th Geneva Convention to fulfil their obligations under
international law and stop the Israeli crimes against the Palestinian
people.

Dr. Barghouthi also invited all concern citizens worldwide to stand in
solidarity with Palestinians and to push their governments to take
immediate action to lift the siege on Gaza.


-- 

Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
Center for Encounter and active Non-Violence
Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria,
fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at
Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl,
Geschäftsstelle Pfandl
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