[E-rundbrief] Info 610 - NGOs zur EU-Agrarpolitik

Matthias Reichl matthias at begegnungszentrum.at
Mo Nov 26 16:49:55 CET 2007


E-Rundbrief - Info 610 - Österreichische NGOs 
fordern nachhaltige EU-Agrarpolitik. Regionale 
Förderung, Solidarität und Nachhaltigkeit müssen 
im Mittelpunkt stehen. (Presseaussendung v. 20.11.2007)

Bad Ischl, 26.11.2007

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

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Österreichische NGOs fordern nachhaltige EU-Agrarpolitik

Regionale Förderung, Solidarität und 
Nachhaltigkeit müssen im Mittelpunkt stehen

Eine Reihe von österreichischen Organisationen 
aus verschiedenen Bereichen wie 
Entwicklungszusammenarbeit, Vertretungen für 
ArbeitnehmerInnen und BäuerInnen sowie 
Gewerkschaften übermitteln der EU-Kommission ihre 
Vorstellungen für den bevorstehenden 
“Gesundheits-Check” der gemeinsamen Agrarpolitik 
(GAP). Denn die Ausrichtung der GAP hat 
Auswirkungen auf die gesamte Zivilgesellschaft 
der EU und auf die politischen 
Handlungsspielräume von so genannten 
Entwicklungsländern. Für die NGO-Koalition steht 
soziale, ökologische und wirtschaftliche 
Nachhaltigkeit sowohl innerhalb der EU als auch 
für die Handelspartner der EU im Süden im 
Vordergrund. Daher stellt sie u.a. folgende Forderungen an die EU-Kommission:

•    Agrarsubventionen, Förderungen und 
Direktzahlungen müssen transparent gemacht und 
nach Kriterien, die Klein- und Mittelbetriebe, 
Biolandbau, die Erhaltung der biologischen 
Vielfalt, die Einhaltung sozialer Standards und 
eine gendergerechte Verteilung fördern, neu ausgerichtet werden.
“Derzeit sind Bäuerinnen in der EU wie in armen 
Ländern des Südens strukturell benachteiligt. 
Maßnahmen, um ihnen gleichen Zugang zu Ressourcen 
und ihre regionalen und lokalen Absatzmärkte zu 
sichern, sind dringend nötig.”, erklärt Eva 
Lachkovics vom Netzwerk Women in Development Europe (WIDE).
•    Die GAP muss sich um Sinne der Kohärenz an 
nachhaltiger Umweltpolitik und solidarischer 
Entwicklungspolitik orientieren. “Ein Verbot des 
Anbaus von genetisch manipulierten Pflanzen, 
Kostenwahrheit beim Transport und Rücknahme der 
Agrotreibstoff-Verpflichtungen gehören da u.a. 
ebenso dazu wie der Abbau von subventionierten 
Exporten zu Dumpingpreisen und das Zugeständnis 
an ärmere Agrarländer, ihre Agrarmärkte zu 
schützen.”, führt Alexandra Strickner von Attac aus.
•    Die Förderung des ländlichen Raumes und 
regionaler Kreislaufwirtschaften muss ein Schwerpunkt der GAP werden.
•    Die Mengenregelungsinstrumente  wie etwa die 
Milchquoten  müssen so verändert werden, dass sie 
ein längerfristiges Gleichgewicht zwischen 
Angebot und Nachfrage herstellen. “Sowohl 
Bäuerinnen und Bauern als auch KonsumentInnen 
müssen gut mit den jeweils für sie relevanten 
Preisen leben können.”, so Imri Salzer von der ÖBV  Via Campesina Austria.

Die NGO-Koalition schickte am 15. November 2007 
ein ausführliches Papier dazu an die 
EU-Kommission mit der Bitte, diese Forderungen in 
den “Gesundheits-Check” der GAP einfließen zu 
lassen, den Reformprozess transparent 
durchzuführen und die Mitgestaltung der Zivilgesellschaft zuzulassen.

Das 4-seitige Papier finden Sie zum download 
unter: http://www.attac.at/6148html

*AGEZ (Arbeitsgemeinschaft Entwicklungszusammenarbeit)
Arbeiterkammer
Arbeitsgemeinschaft Weltläden
Attac
GMTN (Gewerkschaft Metall, Textil, Nahrung)
KOO (Koordinierungsstelle der österreichischen Bischofskonferenz)
ÖBV-Via Campesina Austria
WIDE  (Netzwerk Women in Development Europe)

Für Rückfragen:
Irmi Salzer, ÖBV  Via Campesina Austria, 0699 11 82 76 34
Maria Burgstaller, AK  01-501 65 2167
Alexandra Strickner, Attac  0664 104 84 28
Eva Lachkovits, WIDE  0699 107 66875 oder 521 25 234

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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
Center for Encounter and active Non-Violence
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fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
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