[E-rundbrief] Info 558 - Rb 125 - Wahl- und Fremdenrecht - Demokratieabbau
Matthias Reichl
info at begegnungszentrum.at
Do Jun 14 11:44:46 CEST 2007
E-Rundbrief - Info 558 - Rundbrief Nr. 125 -
Stopp dem Demokratieabbau! Matthias Reichl: Das
Wahlrecht wird beschnitten! 4 Jahre sind genug -
Verlängerung der Gesetzgebungsperiode des
österreichischen Nationalrats; Silvia Santangelo
Jura (Wien): Das Fremdenrecht schlägt schleichend
zu! Nicht verlängerte Aufenthaltsgenehmigungen
für KünstlerInnen, WissenschafterInnen, freie MedienarbeiterInnen...
Bad Ischl, 14.6.2007
Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
www.begegnungszentrum.at
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Stopp dem Demokratieabbau
Das Wahlrecht wird beschnitten!
Die Regierung beabsichtigt, die Regierungsperiode
(Dauer der Gesetzgebungsperiode des Nationalrats)
von derzeit 4 auf künftig 5 Jahre zu verlängern.
Eine Verlängerung der Regierungsperiode bedeutet
eine Einschränkung der direkten
Einflussmöglichkeiten des Volkes.
Gesetzesvorhaben könnten bei einer Verlängerung
der Regierungsperiode noch leichter über die
Köpfe der BürgerInnen hinweg beschlossen werden.
Während des gesamten Wahlkampfs wurde dieses
Vorhaben von keiner wahlwerbenden Partei
thematisiert. Ein öffentlicher Diskurs darüber
fand nicht statt. Dieses Vorhaben reiht sich ein
in laufende Tendenzen der Entdemokratisierung. Es
darf nicht möglich sein, dass mit einer
Zwei-Drittel-Mehrheit direkt-demokratische
Einflussmöglichkeiten beschnitten werden können.
Dafür muss eine verpflichtende Volksabstimmung vorgeschrieben sein.
Den vollständigen Aufruftext findet ihr im Info
536. Auf der Initiativen-Homepage:
http://4jahresindgenug.at/ ist auch der öffentliche Diskurs dokumentiert.
Das Ergebnis dieser Unterschriftenaktion wurde
inzwischen im Parlament eingereicht. Am 5.6.
wurde das Wahlrechtspakt - trotz der wachsenden
Kritik - als Ganzes im Nationalrat mit Mehrheit
beschlossen (dagegen nur die FPÖ). Die Grünen
kritisierten zwar die Verlängerung, stimmten aber
zu. Innenminister Plattner hat überraschend die
Einführung des e-voting gefordert, also der
Stimmcomputer, die in den USA und anderen Ländern
wegen ihrer Unzuverlässigkeit kritisiert werden.
Matthias Reichl
5.6.2007
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Das Fremdenrecht schlägt schleichend zu!
Die unbefristete Niederlassungsgenehmigung als
KünstlerIn, WissenschafterIn oder freie
MedienarbeiterIn gibt es nicht mehr! Die
bestehenden Berechtigungen werden nicht mehr in
den nächsten (neuen) Pass übertragen! Und die
Betroffenen wurden nicht darüber informiert! Das
ist das Ende der Rechtssicherheit für Kultur-MigrantInnen!
Seit Inkrafttreten des Fremdenrechtspakets am
1.1.2006 müssen KünstlerInnen,
WissenschafterInnen und freie MedienarbeiterInnen
jedes Jahr neu um eine befristete
Aufenthaltsgenehmigung ansuchen, unbefristeter
Aufenthalt wird nicht mehr gewährt! Die bereits
in Österreich verbrachten Jahre als
KulturschaffendeR werden nicht angerechnet.
Damit können endlich die kritischen Stimmen der
MigrantInnen zum Schweigen gebracht werden!
Wir suchen Menschen, die von dieser Regelung
betroffen sind und damit an die Öffentlichkeit gehen möchten!
Nachdem das Problem viele trifft, die niemals
damit gerechnet hatten, ihren sicheren
Aufenthaltsstatus zu verlieren, (im Bereich der
Weltmusik sind z.B. viele der hier ansässigen und
bekannten Künstlerinnen und Künstler, die seit
über 10 Jahren aus der österreichischen
Musikszene nicht mehr wegzudenken sind,
betroffen!), gilt es zuallererst, die
potentiellen Betroffenen selbst zu informieren
und dann gemeinsame Aktionen einzuleiten.
Wir haben dafür als ersten Schritt eine newsgroup
eingerichtet: sosfremdenrecht at yahoogroups.de
Silvia Santangelo Jura (Plattform Weltmusik
Austria, globalista: no border media)
3.6.2007
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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
Center for Encounter and active Non-Violence
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