[E-rundbrief] Info 542 - Neue AKWs in BG u. SLO

Matthias Reichl info at begegnungszentrum.at
So Mai 20 11:44:49 CEST 2007


E-Rundbrief - Info 542 - GLOBAL 2000 (A)/ 
Greenpeace International/ Mag. Ulli Sima (A): 
Warnungen vor neuen Hochrisiko-Atomkraftwerken in 
Belene (Bulgarien) und in Mochovce (Slowakei).

Bad Ischl, 20.5.2007

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

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GLOBAL 2000 warnt vor neuen Hochrisiko-Atomkraftwerken

AKW-Ausbau in Bulgarien und Slowakei - droht 
Österreich neues "Temelin-Debakel"?

BK Gusenbauer und BM Pröll müssen jetzt handeln!

15.5.2007

Wien - Die Gefahren aufgrund neuer 
Hochrisikoreaktoren nehmen für die 
österreichische Bevölkerung zu. GLOBAL 2000 warnt 
die Österreichische Bundesregierung vor dem 
Weiterbau des Atomkraftwerks Belene in Bulgarien 
und dem des Atomkraftwerks Mochovce in der 
Slowakei. "Wenn Bundeskanzler Gusenbauer und 
Minister Pröll hier nicht klare Worte finden und 
Handlungen setzen, droht uns ein Debakel wie mit 
Temelin", warnt Silva Herrmann, Anti-Atom-Sprecherin von GLOBAL 2000.

"Die geplanten zwei Reaktoren für das AKW 
Mochovce entsprechen noch nicht einmal dem 
heutigen Stand der Technik. Sie sind völlig 
veraltet und mit einer Technologie von gestern 
ausgestattet. Dieser lebensbedrohlichen Gefahr 
dürfen wir uns nicht aussetzen", so Herrmann. Es 
sollen zwei 440 Megawatt-Reaktoren sowjetischer 
Bauart aus den 70er-Jahren errichtet werden. Den 
Reaktoren fehlen entscheidende 
Sicherheitsmerkmale, die spätestens nach der 
Reaktorkatastrophe von Tschernobyl als 
Minimalanforderung gelten. So haben die Reaktoren 
kein "Containment" (Sicherheitshülle), die einen 
Austritt von Radioaktivität bei einem Unfall 
verhindern soll. Gerade wegen der hohen 
Sicherheitsrisiken wurden solche Reaktoren in 
Deutschland schon vor 15 Jahren stillgelegt. Nach 
Expertenmeinung ist eine Nachrüstung auf heutiges 
Sicherheitsniveau nicht möglich. Und auch bei den 
modernsten Reaktoren gilt: Kernenergie ist eine 
Risikotechnologie, ein Unfall kann in jedem Atomkraftwerk passieren.

Das AKW Belene wird in einer Erdbebenregion 
liegen. Bei den bereits bestellten Reaktorblöcken 
handelt es sich im Prinzip um eine 
Weiterentwicklung von Reaktoren vom Typ Temelin, 
zu der es bisher nahezu keine praktischen Erfahrungen gibt.

Bei beiden Vorhaben laufen die Planungen auf 
Hochtouren. Österreichs Politik aber scheint hier 
wichtige Entscheidungen in der Atom-Politik zu 
verschlafen: "BK Gusenbauer und BM Pröll 
schweigen zu den beiden riskanten Bauvorhaben. 
Das ist fatal, denn die Zeit läuft uns davon. 
Vorbeugen und den Bau verhindern, heißt die 
Devise, statt hilflos und kraftlos in einem 
zweiten Temelin-Debakel zu landen", so Herrmann abschließend.

GLOBAL 2000
lydia.matzka at global2000.at

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Greenpeace: Massive Sicherheitslücken beim AKW Mochovce

Geplanter Reaktorneubau ohne Schutzhülle und modernes Sicherheitskonzept

15.5.2007

Bratislava/Wien - Greenpeace hat heute eine 
Sicherheitsstudie zu den slowakischen 
Atomreaktoren Mochovce 3/4 veröffentlicht. Die 
AKW-Bauarbeiten wurden in den 1980er Jahren 
abgebrochen und sollen nun fortgesetzt werden. 
Zentrales Ergebnis der Greenpeace-Analysen: Die 
fehlende Reaktorschutzhülle stellt ein 
schwerwiegendes Sicherheitsrisiko dar, weil der 
Reaktor vor einem etwaigen Flugzeugabsturz 
komplett ungeschützt wäre. Weitere Kritikpunkte 
der Umweltschützer: Das Sicherheitskonzept für 
Mochovce 3/4 ist über dreißig Jahre alt und das 
AKW kann nur bedingt auf modernere Sicherheitsstandards gebracht werden.

AKW-Bauvorhaben mit den gleichen Reaktortypen in 
Westeuropa sind entweder gänzlich aufgegeben 
worden (Baustopp bei Greifswald in Deutschland im 
Jahr 1991) oder komplett modernisiert und mit 
einer Schutzhülle ausgestattet worden (Loviisa in 
Finnland). "Ein AKW-Bauvorhaben wie in Mochovce 
würde in den meisten EU-Ländern keine 
Betriebsgenehmigung bekommen", so 
Greenpeace-Sprecher Jurrien Westerhof. "Wir 
fordern vom Mochovce-Eigner ENEL umgehend 
Antworten, wie mit diesen gravierenden Sicherheitslücken umgegangen wird."

Die Studie in englischer Sprache zum Download: 
http://www.greenpeace.at/4608.html

Greenpeace CEE
Steffen Nichtenberger, Pressesprecher, steffen.nichtenberger at greenpeace.at

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Sima-Kritik an Ausbauplänen in Mochovce

Wien - Eine klare Absage erteilt 
SPÖ-Umweltstadträtin Ulli Sima den Ausbauplänen 
des slowakischen Atomkraftwerk Mochovce, das nur 
200 km von Wien entfernt liegt. "Ein Ausbau von 
Mochovce ist unverantwortlich, es handelt sich um 
einen völlig veralteten Reaktortyp aus den 70er 
Jahren, er hat keine Schutzhülle und stellt für 
Wien eine massive Bedrohung dar", so Sima.

Pikant ist laut Sima, dass der italienische 
Energieversorger ENEL Block 3 und 4 in Mochovce 
errichten will. "Italien ist 1987 per 
Volksentscheid aus der Atomkraft ausgestiegen, 4 
Kernkraftwerke wurden stillgelegt - es ist 
inakzeptabel, dass nun an unserer Grenze weitere 
Atommeiler errichtet werden sollen", so Sima. Sie 
fordert in diesem Zusammenhang den zuständigen 
Umweltminister Josef Pröll auf, mit seinem 
Amtskollegen in Italien Gespräche aufzunehmen: 
"Der italienische Energieversorger ENEL gehört zu 
über 30 % dem italienischen Staat, Italien zählt 
zu den atomkraftfreien Staaten in Europa, es muss 
daher eine Allianz mit Italien gebildet werden, 
um den Ausbau des veralteten Reaktors unweit von 
Österreich zu verhindern", so Sima abschließend.

PID-Rathauskorrespondenz, www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
Mag. Anita Voraberger, Mediensprecherin StR. Mag. Ulli Sima
E-Mail: vor at ggu.magwien.gv.at

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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
     Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
     Center for Encounter and active Non-Violence
     Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria,
     fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
     Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at
Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) 
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