[E-rundbrief] Info 531 - Ostermaersche in Deutschland
Matthias Reichl
info at begegnungszentrum.at
Di Apr 10 20:56:09 CEST 2007
E-Rundbrief - Info 531 - Netzwerk
Friedenskooperative (Bonn, D): Ostermärsche (in
Deutschland): Positive Bilanz, Veranstalter mit Resonanz höchst zufrieden.
Bad Ischl, 10.4.2007
Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
www.begegnungszentrum.at
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Ostermärsche: Positive Bilanz
Veranstalter mit Resonanz höchst zufrieden
Netzwerk Friedenskooperative, Bonn
Pressemitteilung, Ostermontag, 09.04.2007
Am Ostermontag wurden die Ostermärsche der
Friedensbewegung mit größeren Kundgebungen u.a.
in Berlin, Dortmund, Frankfurt, Hamburg, Kassel,
Nürnberg und der Colbitz-Letzinger Heide (Sachsen-Anhalt) abgeschlossen.
Die meisten der regionalen Veranstalter äußerten
sich über ihre Aktionen höchst zufrieden.
Friedens- und globalisierungskritische
Initiativen sowie Gewerkschaften und christliche
Gruppen waren beteiligt und auch die grüne Basis
war trotz oder vielleicht sogar gerade wegen der
Distanzierung der Grünen-Spitze vertreten. Nach
Einschätzung des Netzwerks Friedenskooperative
lag die Beteiligung leicht über dem Vorjahr. Die
Tradition der Ostermärsche und deren Anspruch,
die Diskussion um Krieg und Frieden nicht allein
den Politikern und Parteien zu überlassen, erweise sich als sehr lebendig.
Zum formalen Beginn des Tornado-Einsatzes mit der
Unterstellung an das NATO-Kommando in Afghanistan
bekräftigt die Friedenskooperative die Kritik.
"Der entgegen einer Dreiviertelmehrheit der
Bevölkerung gefasste Beschluss bedeutet die
unmittelbare Beteiligung an Bombardements, die
mit gro+er Sicherheit auch viele zivile Opfer
fordern werden", erklärt der Geschäftsführer des
Friedensnetzwerkes Manfred Stenner.
Von der deutschen EU-Ratspräsidentschaft
verlangen die Gruppen der Friedensbewegung ein
energischeres Engagement für Konfliktlösungen im
Nahen und Mittleren Osten, insbesondere im
Schlüsselkonflikt Israel-Palästina. Dabei müssten
alle Nachbarn und Konfliktparteien also auch
Hamas, Hisbollah, Iran und Syrien einbezogen
und ein der früheren KSZE vergleichbarer
Friedensprozess über eine "Konferenz für
Sicherheit und Zusammenarbeit im Nahen und
Mittleren Osten" angestrebt werden.
Organisationen der Friedensbewegung haben neben
ihrer Militärkritik immer wieder umfangreiche
Vorschläge zur Zivilen Konfliktbearbeitung
vorgelegt (siehe z.B. www.koop-frieden.de/irandossier.pdf).
Streit mit Grünen-Spitze geht weiter
Im Streit zwischen grünen Funktionären und der
Friedensbewegung weist das Netzwerk auch die
"Nachkartereien" u.a. des Bundestags-
Fraktionsgeschäftsführers Volker Beck zurück, der
Äußerungen zum Darfur-Konflikt angefordert hatte.
Zu den Massakern und Vertreibungen im Westsudan
wie in anderen Regionen habe die Friedensbewegung
sehr wohl eine Meinung und plädiere z.B. für
energischen Druck auf die Regierung in Karthum
durch deren wichtigste Wirtschaftspartner wie
China. Bei den Ostermärschen sei aber die
Zuspitzung auf die fatale militärische Politik
der eigenen Regierung und ihrer Verbündeten nötig
mit einer deutlichen Kritik, die ja von Beck und
seinen FraktionskollegInnen nicht geleistet
werde. Im Übrigen sei es bezüglich des
Verständnisses einer demokratischen
gesellschaftlichen Auseinandersetzung schon
erstaunlich, wenn Parlamentarier den sozialen
Bewegungen ihre Agenda diktieren möchten statt
auf deren Kritik an Bundestagsentscheidungen einzugehen.
Netzwerk-Geschäftsführer Manfred Stenner sieht in
der Reiberei der Grünen-Spitze an der
Friedensbewegung einen wachsenden Konflikt der
"Regierungsgrünen" mit der eigenen Basis, der
sich bei den Protesten gegen den G8-Gipfel Anfang
Juni noch zuspitzen werde. So arbeite die Grüne
Jugend aktiv bei den Protestvorbereitungen mit
während die Parteivorsitzende den
Demonstrationsaufruf wegen zu deutlicher Kritik
an den G8-Regierungen nicht unterstütze.
Weitere Infos, Aufrufe der regionalen
Veranstalter, Infos zu RednerInnen und Rednern etc. unter:
www.friedenskooperative.de/netzwerk/om2007.htm
Netzwerk Friedenskooperative
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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
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