[E-rundbrief] Info 501 - WSF 2007 - Schlusserklaerung.
Matthias Reichl
info at begegnungszentrum.at
Fr Feb 2 18:00:52 CET 2007
E-Rundbrief - Info 501 - 7. Weltsozialforum (WSF)
in Nairobi (Kenia): Schlußerklärung, Nairobi, 26. Januar 2007
Bad Ischl, 2.2.2007
Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
www.begegnungszentrum.at
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7. Weltsozialforum (WSF) in Nairobi (Kenia):
Schlußerklärung
Geschrieben vom Weltsozialforum
Nairobi, 26. Januar 2007
Das Weltsozialforum in Nairobi endete mit einer
Schlußerklärung, die zu internationalen
Mobilisierungen gegen den im Juni bevorstehenden
G8-Gipfel in Deutschland aufruft.
AFRIKANISCHE KÄMPFE; GLOBALE KÄMPFE
Wir, die sozialen Bewegungen aus ganz Afrika und
von der ganzen Welt, sind hier in Nairobi zum
Weltsozialforum 2007 zusammengekommen, um Afrika
und seine sozialen Bewegungen zu beleuchten und
zu feiern; Afrika und seine ungebrochene
Tradition von Kämpfen gegen Fremdherrschaft,
Kolonialismus und Neokolonialismus; Afrika und
seine Beiträge zur Entwicklung der Menschheit;
Afrika und seine Rolle auf der Suche nach einer anderen Welt.
Wir sind hier, um den Geist des Weltsozialforums
als einen Raum des Kampfes und der Solidarität zu
bekräftigen, eines öffentlichen Raumes, der allen
Menschen offen steht, unabhängig von ihrer ökonomischen Leistungsfähigkeit.
Wir kritisieren die Tendenzen, das WSF zu
kommerzialisieren, zu privatisieren und zu
militarisieren. Hunderte unserer Brüder und
Schwestern, die uns hier in Nairobi willkommen
geheißen haben, sind durch die hohen Teilnahmekosten ausgeschlossen worden.
Wir sind auch sehr betroffen über die Präsenz von
Organisationen, die gegen die Rechte der Frauen,
der Randschichten und gegen das Recht auf
sexuelle Vielfalt in offenem Widerspruch zur
Charter des Weltsozialforums arbeiten.
Die Versammlung der sozialen Bewegungen hat eine
Plattform für Kenianer und andere AfrikanerInnen
von verschiedenen Gemeinden und unterschiedlicher
politischer Herkunft geschaffen, um ihre Kämpfe,
Alternativen, Kulturen, Talente und Begabungen zu
präsentieren. Diese Plattform ist auch ein Raum,
in dem Organisationen der zivilen Gesellschaft
und soziale Bewegungen miteinander in Verbindung
treten und die Probleme miteinander teilen, die sie betreffen.
Seit der ersten Versammlung im Jahr 2001 haben
wir ein starkes und erfolgreiches internationales
Netzwerk zivilgesellschaftlicher Organisationen
und sozialer Bewegungen aufgebaut, um unseren
Kampfgeist zu stärken und unsere Kämpfe gegen
alle Formen der Unterdrückung und Herrschaft voranzutreiben.
Wir anerkennen, dass die Vielfalt der Bewegungen
und Initiativen gegen den Neoliberalismus, die
weltweite Hegemonie des Kapitalismus und die
imperialen Kriege ein Ausdruck eines weltweiten Widerstands sind.
Wir befinden uns jetzt in einer Phase, in der wir
wirkungsvolle Alternativen aufbauen müssen. Viele
lokale Initiativen existieren bereits und sollten
sich ausweiten: was in Lateinamerika dank der
gemeinsamen Aktion der sozialen Bewegungen
passiert, zeigt die Art und Weise wie konkrete
Alternativen zur weltweiten Herrschaft des
Kapitalismus geschaffen werden können.
Als soziale Bewegungen von allen fünf
Kontinenten, die wir uns in Nairobi versammelt
haben, bringen wir unsere Solidarität ganz
besonders mit jenen sozialen Bewegungen in
Lateinamerika zum Ausdruck, deren Ausdauer und
kontinuierlicher Kampf zu Wahlsiegen der Linken
in mehreren Ländern geführt hat.
AKTIONEN
Wir rufen zu einer breiten Mobilisierung gegen
den G8 Gipfel in Rostock und Heiligendamm
(Deutschland) vom 2. bis 8. Juni 2007 auf.
Wir werden in unseren Gemeinden und Bewegungen
für einen Internationalen Aktionstag im Jahr 2008 mobilisieren.
Nairobi, 24. Januar 2007
(Übersetzung: Leo Gabriel)
http://www.dieanderezeitung.at/index.php?option=com_content&task=view&id=443&Itemid=100
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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
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