[E-rundbrief] Info 461 - Termin A. Hausotter: Psychose-Gespraeche
Matthias Reichl
info at begegnungszentrum.at
Fr Sep 29 09:24:57 CEST 2006
E-Rundbrief - Info 461 - Lesung und Gespräch am 2.10.2006 im
Begegnungszentrum Bad Ischl mit Dr. Alfred Hausotter über sein Buch
"Der GottTeufel - Innenansicht einer Psychose", über seine
persönlichen Erfahrungen und auch über die gesundheits- und
gesellschaftspolitischen Konsequenzen. Buchtipps zu alternativen
psychotherapeutischen Therapien. Diskussion zu Alfred Hausotters Text
über "Einkommens- und Vermögensverhältnisse- Fakten, deren
Interpretation und Schlussfolgerungen".
Bad Ischl, 29.9.2006
Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
www.begegnungszentrum.at
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Lesung und Gespräch mit Dr. Alfred Hausotter über sein Buch "Der
GottTeufel - Innenansicht einer Psychose",
über seine persönlichen Erfahrungen und auch über die gesundheits-
und gesellschaftspolitischen Konsequenzen.
Ermutigt durch das große Interesse an diesem Abend laden wir zum
sechsten Abend dieser Gesprächsreihe ein:
Am Montag, 2. Oktober um 19:00
im Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26, Bad Ischl.
Die Organisatorin Maria Reichl bittet um Anmeldungen (bis 1.10.):
Tel. 06132-24590, e-mail info at begegnungszentrum.at
Weitere Gesprächsabende werden wir nach Bedarf entsprechend den
Wünschen Interessierter organisieren.
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Es ist für mich unmöglich, die Inhalte der bisher fünf
Gesprächsabende zusammenzufassen. Dominiert haben meist sehr
persönliche Schilderungen von ähnlich betroffenen Personen (weit über
unsere Region hinaus). Dabei kamen auch Schwächen und falsche
Therapien im etablierten Gesundheitssystem zur Sprache. Alternative
Therapieformen und Gemeinschaftsprojekte - wie "Soteria" in der
Schweiz und Deutschland - konnten in Österreich noch nicht
verwirklicht werden. Aber auch die sozialen und ökonomischen
Belastungen und Einschränkungen spielten in den Gesprächen eine
Rolle. Sie können durch ihre Zwänge therapeutische Fortschritte
einbremsen oder gar verhindern. (Siehe auch Hausotters Text unten).
Buchtipps zu Alternativtherapien, die Medikamente durch intensive
therapeutische Betreuung ersetzen will:
Elisabeth Aebi/ Luc Ciompi/ Hartwig Hansen (Hg.): Soteria im
Gespräch. Über eine alternative Schizophreniebehandlung. Psychiatrie-Verlag
Loren R. Mosher/ Voyce Hendrix/ Deborah C. Fort: Dabeisein. Das
Manual zur Praxis in der Soteria. Psychosoziale Arbeitshilfen 7. 1994
Psychiatrie-Verlag
Thomas Bock/ Dorothea Buck/ Ingeborg Esterer: "Es ist normal,
verschieden zu sein." Psychose-Seminare - Hilfen zum Dialog.
Psychosoziale Arbeitshilfen 10. 1997 Psychiatrie-Verlag
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Die erste Auflage von Alfred Hausotters Buch "Der GottTeufel -
Innenansicht einer Psychose" (pro mente Verlag) ist fast vergriffen.
Er hat eine erweiterte zweite Auflage vorbereitet und wird sie in den
nächsten Monaten vorstellen. Voraussichtlich wird er auch seinen Text
über "Einkommens- und Vermögensverhältnisse- Fakten, deren
Interpretation und Schlussfolgerungen" aus dem Jahr 1982 (aus der
Spätphase seiner Manie) aufnehmen.
In der Diskussion zu diesem Text - im Jahr 1982 - wurde darauf
hingewiesen, dass den unvermögenden Schichten von privilegierten
Gruppen ein Neidkomplex' in Diagnose gestellt wird. Hausotters
Antwort vor 24 Jahren ist auch heute aktueller denn je:
Dazu ist zu sagen, dass global gesehen, um diese Problematik in ihren
Extremen besser zu verdeutlichen, ein Großteil der Menschheit noch
immer darum kämpfen muß nicht zu verhungern, und einige wenige
dagegen die moralische Unverfrorenheit besitzen, überschüssige
Nahrungsmittel tonnenweise zu vernichten, um den Preis stabil zu
halten. Hier von einem Neidkomplex der unteren Schichten zu sprechen
ist geradezu eine Verhöhnung der elementarsten Überlebenstriebe des
Menschen. Betrachtet man die oberen Schichten unter demselben
psychopathologischen Gesichtspunkt, so kann man ihnen auf die gleiche
Weise eine im wahrsten Sinne des Wortes Gemeingefährliche
Schizophrenie' diagnostizieren. Schließlich sind die Herrschenden in
der Welt für die Kriege, Umweltzerstörung etc. verantwortlich, da sie
dieses ins massenhafte gesteigerte Ermorden von Menschen und
unumkehrbare Zerstören der lebensnotwendigen Umwelt erst ermöglichen,
und wenn es ihnen zum Vorteil gereicht sogar begünstigen.
Gleichzeitig leben sie in dem Wahn, die Menschheit vor eben diesen
Gefahren zu beschützen und sie auf eine bessere Zukunft hinzuführen.
Natürlich müsste man mit diesen Machthabern in direkten persönlichen
Kontakt kommen, um ihre wirklichen Motive für ihr offensichtlich
paradoxes Verhalten zu verstehen. Genauso wäre es für viele von ihnen
notwendig, eine Zeit lang in armen Verhältnissen zu leben, damit sie
unterscheiden können zwischen Neid, den sie selbst über die
Medien um das Konsumverhalten zu steigern kräftigst anregen, und
dem Gefühl, für jemand anderen seinen Reichtum und Irrationalismus
täglich einen Teil der eigenen kostbaren Lebenszeit aufopfern zu
müssen. (Zirka die Hälfte des auf der ganzen Welt erarbeiteten
Bruttosozialprodukts kommt in irgendeiner Form militärischen Zwecken
zugute, und von der für die andere Hälfte aufgewendeten Zeit geht ein
Großteil für die Herstellung immer kurzlebigerer Verschleißteile und
Unsinnsprodukte verloren.)
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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
Center for Encounter and active Non-Violence
Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria,
fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at
Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl,
Geschäftsstelle Pfandl
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