[E-rundbrief] Info 443 - Rb 122 - Hausotter: Einkommen, Psychose.

Matthias Reichl info at begegnungszentrum.at
So Sep 3 22:37:41 CEST 2006



E-Rundbrief - Info 443 - Rundbrief Nr. 122 - Ankündigung weiterer 
Lesungen und Diskussionen mit Alfred Hausotter zu seinem Buch "Der 
GottTeufel", Innenansicht einer Psychose; Alfred Hausotter: 
Einkommens- und Vermögensverhältnisse; Manfred Madlberger: Lesung und 
Diskussion mit Alfred Hausotter "Reise durch eine Psychose" (siehe 
auch Info 406).

Bad Ischl, 3.9.2006

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

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Ein Blick voraus: bei uns im Begegnungszentrum

Mi. 6. Sept. 2006   19 h und Sa. 16. Sept. 2006   19 h

Workshop, Lesung und Gespräch mit Alfred Hausotter Autor des Buches: 
"Der GottTeufel" Innenansicht einer Psychose

Wegen begrenzter Teilnehmerzahl Anmeldung erbeten.
Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Pfandl, Wolfgangerstr. 
26, 4820 Bad Ischl, Tel. 06132-24590, email: info @ begegnungszentrum.at

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Einkommens- und Vermögensverhältnisse

Fakten, deren Interpretation und Schlussfolgerungen

Alfred Hausotter

"...Bedenkt man, dass bspw. im alten Griechenland die Sklaven von 
ihren Herrn freie Unterkunft und Verpflegung erhielten, so ist der 
einzige Unterschied zu heute der, dass der Arbeitnehmer nun selbst 
für seinen Unterhalt sorgen muß  Geld und Freizeit bekommt er dafür 
zur Verfügung gestellt. Die für das reibungslose Funktionieren 
benötigte Illusion der Freiheit wird durch einen jährlichen Urlaub 
immer wieder bestärkt, was den Arbeitgeber von lästigen Repressalien 
befreit und den Vorteil mit sich bringt, dass nun der Arbeiter 
freiwillig mehr und besseres leistet: Er macht Überstunden und ist 
bestrebt durch besonders gute Leistung befördert zu werden, um so ein 
paar Euro mehr zu verdienen, die dann ohnedies nur wieder in 
vermehrtem Konsum aufgehen, was wiederum auch den 
Wirtschaftstreibenden zugute kommt.

Dieser Aspekt lässt sich bildlich vergleichen mit der Situation eines 
Esels, den man vor einen Karren gespannt hat und dem der Kutscher mit 
einer Stange eine Karotte vorhält, um ihn so zum Ziehen des Karren zu 
veranlassen. Der Esel  in Erwartung die begehrte Karotte zu 
bekommen  zieht nun den Wagen samt Kutscher bis . . . Nun  Menschen 
sind etwas schlauer als Tiere, und so verzichtet mancher Arbeitnehmer 
auf seine Träume und gibt sich mit weniger zufrieden. Andere hingegen 
arbeiten sich fast zu Tode um sich ihre immer wieder aufs Neue 
vermehrenden Wünsche zu befriedigen. Dazu gehören auch viele 
Selbständige, die durchschnittlich das Dreifache des Einkommens eines 
Arbeiters bzw. rund doppelt soviel wie die Angestellten und Beamten 
verdienen und parallel dazu aber auch viel häufiger den diversen 
Managerkrankheiten wie Herzinfarkt etc. ausgesetzt sind..."

Der obenstehende Text ist nur einen Auszug aus einem  5 Seiten langen 
Referat welches Alfred Hausotter schon 1983 geschrieben hat und der 
zum Diskutieren einlädt.

Wir haben im Sommer schon 3 Gesprächsabende mit Alfred Hausotter 
organisiert. Schon nach einer kurzen Lesung einiger Ausschnitte aus 
seinem, im vorigen Rundbrief vorgestellten Buch, "Der GottTeufel - 
Innenansicht einer Psychose",  gab es lebhafte Diskussionen nicht nur 
über persönliche Erfahrungen mit Psychosen sondern auch über 
Religion, Psychiatrie, Gesellschaftskritik, Wirtschaft  usw..

Da wir die Gesprächsgruppen überschaubar halten wollen (8 bis 12 
Teilnehmer) haben wir vor, auch im Herbst weitere Lesungen mit 
Gesprächen anzubieten. Sobald 5 Interessenten sich gemeldet haben, 
organisiere ich einen neuen Termin. Die nächste Termine sind 
am  6.  und 16. Sept. 2006 jeweils  19h. Wenn ihr daran Interesse 
habt und/oder weitere Termine erfahren wollt, ruft mich an (Tel. 
06132-24590) oder schickt ein e-mail an info @ begegnungszentrum.at.

Maria Reichl

(siehe auch Info 406)

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Lesung und Diskussion mit Alfred Hausotter

Reise durch eine Psychose

Manfred Madlberger

BAD ISCHL. Zum dritten Mal las der Ischler Alfred Hausotter im 
Pfandler Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit aus seinem Buch 
"Der GottTeufel - Innenansichten einer Psychose" (Edition pro mente). 
Darin schildert er seine manisch-psychotischen Phasen, die er 
durchlebt hatte. Ein Teil der Texte stammt noch aus jener Zeit und 
veranschaulicht die im Titel erwähnten "Innenansichten einer Psychose".

Im ersten Teil des Buchs beschreibt er in authentischer und konkreter 
Form, ohne theoretische Erklärungsversuche seine im jungen 
Erwachsenenalter durchlebten psychotischen Schübe. Im zweiten Teil 
sind die im Wahn niedergeschriebenen Ideen weitgehend unbearbeitet zu lesen.

Nach jeder Einweisung bekam er Medikamente verschrieben, die jedoch 
nur vorübergehend die akuten Symptome unterdrückten und äußerst 
unangenehme Nebenwirkungen hatten. Seinen letzten Krankheitsschub 
durchlebte er gänzlich ohne psychiatrische Intervention und Medikamente.

Nach etwa einem halben Jahr verkehrte sich die Manie in eine massive 
Depression aus der er, wie er schreibt, "im Grunde nur durch einen 
glücklichen Zufall heraus kam". Weitere Krankheitsschübe blieben seit 
damals aus.

Dr. Alfred Hausotter ist seit 1997 bei pro mente in der Betreuung 
psychisch Kranker als Klinischer Psychologe und Gesundheitspsychologe 
tätig. Nach seiner Ansicht sind schizophrene Schübe "naturgemäße 
Selbstheilungsversuche des menschlichen Organismus, die zumindest 
meiner Erfahrung nach durch Neuroleptika nur behindert werden". Den 
Ausführungen des Autors folgte eine lange, angeregte Diskussion über 
diese äußerst sensibel handzuhabende Thematik.

Für Mittwoch, 6. September, ist eine weitere Lesung geplant. Genauere 
Infos und Anmeldung unter 06132/24590

Bericht von Manfred Madlberger in der "Ischler Woche" v. 30.8. 2006

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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
     Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
     Center for Encounter and active Non-Violence
     Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria,
     fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
     Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at
Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, 
Geschäftsstelle Pfandl
IBAN: AT922031400600970305    BIC: SKBIAT21XXX





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