[E-rundbrief] Info 362 - RB 120 - Inhalt, Einleitungen

Matthias Reichl mareichl at ping.at
Sa Mär 4 15:03:11 CET 2006


E-Rundbrief - Info 362: Rundbrief Nr. 120 (1/2006), 30. Jhg., Februar 2006 
- Inhalt; Einleitungen von Maria und Matthias Reichl; Mitgliedsbeitrag 
inkl. Rundbrief; Impressum u. Blattlinie.

Bad Ischl, 4.3.2006

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

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120. Rundbrief (1/2006), 30. Jhg., Februar 2006

Inhalt:

Inhalt; Einleitungen von Maria und Matthias Reichl; Impressum: Offenlegung 
- Blattlinie. (Info 362)

Matthias Reichl: Alternativen zum oder im Europa - EU-Ministertreffen in 
Österreich; Positionspapier zum Treffen der EU-AußenministerInnen 10. - 11. 
März 06 in Salzburg; Vaclav Havel über ausländische Investoren. (Info 363)

Leo Gabriel: Das andere Amerika, Geschichte und Wirklichkeit eines 
historischen Prozesses, "Sozialismus oder Tod": das VI. Weltsozialforum in 
Caracas. (Info 357)

Jean Ziegler: Die Weltordnung des globalisierten Raubtierkapitalismus. 
(Info 364)

Buchtipps. (Info 365)

Christina Hacker: Die Atomlobby verhöhnt die Opfer. (Info 366)

Für eine grundlegende Wende in der Energiepolitik. Erklärung zum 20. 
Jahrestag des Super-GAUs von Tschernobyl am 26. April 2006. (Info 367)

Norman Solomon: Martin Luther Kings Vermächtnis erstickt unter den 
freundlichen Worten. (Info 368)

Rechtsberatung - die Solidaritätsgruppe. (Info 369)

Termine. (Info 359)

Matthias Reichl: Kritik am "Global Marshall Plan"; Position von Attac 
Österreich zum Global Marshall Plan (GMP). (Info 360)

Matthias Reichl: WTO-Diktat für Genpflanzen; verfassungswidrige 
Genpflanzen; Kriminalisierung in den USA und Hongkong. (Info 370)


Liebe Freunde!

Heuer sind es schon 20 Jahre seit dem Atomunfall in Tschernobyl und statt 
einem Ausstieg aus der Atomenergie als logischer Folge, versuchen heute 
schon wieder Wissenschaftler die Folgen herunterzuspielen (siehe Info 366).

2006 ist auch das Jahr in dem Österreich bis Ende Juni die 
EU-Präsidentschaft übernimmt. Viele Veranstaltungen wollen daher auf die 
Arbeit und Missstände in der EU hinweisen. Wir hoffen euch bei der einen 
oder anderen Informations- oder Demonstrations-Veranstaltung zu treffen 
(siehe auch Info 363 und 359).

Das heurige Jahr forderte schon viel Kraft um den Schnee rund ums Haus zu 
bändigen. Wir danken allen die sich nach unserem Befinden erkundigten 
nachdem tagelang in den Medien berichtet wurde wie Bad Ischl als 
Schneekatastrophengebiet mit Hilfe von Feuerwehren und Freiwilligen befreit 
wurde. Wir haben gut überlebt. Nach einigen Tagen Tauwetter kommen wohl 
mehr und mehr Schäden zum Vorschein und nicht nur abgebrochene Ästen 
unserer Obstbäume auch einige Dachrinnen, Schornstein- und Dachziegel 
unseres Nebengebäudes konnten die Schneelast nicht aushalten. Da es noch 
immer, bzw. schon wieder weiterschneit, wissen wir noch nicht wieviel 
Schaden wir tatsächlich haben werden.

Derzeit platzt unser Haus aus allen Nähten und die Bücher und Zeitschriften 
können nicht mehr übersichtlich untergebracht werden. Unser Nebengebäude 
ist, nicht nur nach den Schneeschäden vom heurigen Winter, reparatur- uns 
ausbaubedürftig. Daher suchen wir Leute die uns helfen eine Lösung zu 
finden ev. das Nebengebäude auszuräumen und zu reparieren um dort unser 
Archiv übersichtlicher unterbringen zu können. Als einzige Alternative dazu 
gibt es nur ein radikales Entsorgen der Materialien. Wer Interesse daran 
hat, eventuell auch einen Flohmarkt zu organisieren, kann sich umgehend 
melden. Wir haben auch noch einige Schuhmachernähmaschinen und anderes 
Werkzeug welches wir gerne verkaufen möchten. Helfen könnt ihr uns auch mit 
Containern, Zelten, Wohnwägen oder anderen provisorischen 
Unterbringungsmöglichkeiten für die Zeit der Dachrenovierung. Auch 
Baumaterialien und Geld für Handwerker werden benötigt. Vorerst sammeln wir 
alle Vorschläge, damit wir, wenn die Schneeberge rund um unser Haus 
weggeschmolzen sind, die Arbeiten angehen können. Da es mir Leid täte die 
so lange gesammelten Materialien einfach wegzuwerfen hoffe ich sehr, dass 
ihr uns helfen könnt eine passende Lösung zu finden. Ich danke euch für 
jede Hilfe.

Da ich im Jänner nach Belgien (um meiner Mutter nach ihrer fast 2 monatigen 
Krankenhausaufenthalt etwas zu helfen) und die letzten Wochen öfters zur 
Heil- und Unterwassertherapie (für mein Knie) zum Hanuschhof nach Bad 
Goisern gefahren bin, habe ich die Verwaltungsarbeit etwas aufschieben 
müssen. So bitte ich alle die noch nicht Abo 2006 bei ihrer Adresse finden, 
ihren Beitrag so bald wie möglich zu überweisen, damit ich nicht zu viele 
Mahnungen schicken muss. Herzlichen Dank insbesondere allen die schon 
bezahlt haben.

Ich wünsche euch einen schönen Frühling, Friede, Kraft und Freude

Maria Reichl

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Liebe Freunde,

wie die Maria leide auch ich unter den Schneemauern rund um unser Haus und 
den Papierbergen im Haus. Die Kälte behindert die Schneeschmelze und damit 
auch die Arbeiten an unserem Nebengebäude. Im Vergleich zu manchen neuen 
Gebäuden, die unter der Schneelast einstürzten wurde das unsere - vor 50 
Jahren - ziemlich solide gebaut, angepasst an die zeitweise extremen 
Verhältnisse. Gebaut von einem Zimmermann - einem Freund meines Vaters - 
und ihm.

Freunde, die in den vergangenen Monaten den Neubau ihres Reihenhauses 
kontrollierten, hatten große Schwierigkeiten, gegenüber dem örtlichen 
Bauunternehmer ihre baulichen und ökologischen Forderungen durchzusetzen. 
Ist es der Konkurrenzdruck, möglichst billig zu bauen oder einfach 
Ignoranz? Diese Faktoren werden umso gravierender, wenn die vom 
EU-Parlament beschlossene EU-weite Dienstleistungsrichtlinie eine 
weitgehende Marktöffnung für alle EU-Länder erlaubt. Noch dazu wenn dabei 
soziale und Konsumentenschutz-Faktoren nicht berücksichtigt werden! Wie 
kann der Kunde seine (Garantie-)Forderungen gegenüber Firmen durchsetzen, 
die in fernen Ländern residieren, konkursreif oder gar nur Scheinfirmen 
sind? (Ähnliches gilt auch für inländische Unternehmen!)

Der Österr. Gewerkschaftsbund hat sich im Jänner bei seiner Kundgebung zur 
Konferenz der EU-Sozial- und Arbeitsminister vor allem auf das Lohndumping 
und arbeitsrechtliche Aspekte konzentriert. Daher ist es wichtig, dass 
soziale Basisbewegungen umfassender argumentieren. Auch wir beteiligen uns 
- entsprechend unseren eingeschränkten Ressourcen - an den alternativen 
Begleitveranstaltungen zu den EU-Ministerkonferenzen, z.B. im Salzburger 
"Netzwerk gegen ein EUropa der Konzerne und Militärs" und für den 30. März 
in Bad Ischl (siehe Info 363). Wie schon in den vergangenen Jahren 
verdrängen meist aktuelle - politische und ökologische - Katastrophen die 
Beratungen der oft ratlosen EU-Experten über zukunftsweisende Alternativen 
zur vorherrschenden Machtpolitik. (Unser exklusiver Karikaturist Manfred 
Madlberger liefert dazu im gedruckten Rundbrief die treffenden 
Illustrationen.) Motivierende Alternativen erwarten wir uns von den 
"Alternativas" -Begegnungen der Basisbewegungen aus Europa und 
Lateinamerika im Mai in Wien (siehe Info 359).

Leo Gabriels bewegender Bericht vom kontinentalisierten World Social Forum 
(WSF) in Caracas (Venezuela), erweitert durch seine Einschätzung von 
sozialen Befreiungsprozessen in Lateinamerika, findet ihr im Info 357. Leo 
war auch Anfang Jänner maßgeblich am Planungstreffen für das nächste 
Europäische Sozialforum (Anfang Mai in Athen) beteiligt. Trotz mancher 
ermüdender Streitgespräche über organisatorische und ideologische 
Differenzen waren auch für mich die Begegnungen und Netzwerkkontakte 
fruchtbar. Leider werde ich aus finanziellen, aber auch kräfteokonomischen 
Gründen nicht nach Athen reisen und mich statt dessen auf das Wiener 
EU-Lateinamerika-Treffen konzentrieren.


Über die Ereignisse bei dem WTO-Gipfeltreffen in Hongkong kann ich nur kurz 
(im Info 357) berichten und auf Originaltexte im E-Rundbrief hinweisen. Der 
juristische Streit zwischen WTO und EU betreffend gentechnisch veränderte 
Pflanzen betrifft uns alle und macht auch die Macht- und Gewaltstrukturen 
sichtbar. Umso mutiger sind jene Gentechgegner in Frankreich und 
Deutschland, die es wagen, die Anpflanzungen zu zerstören. Wie die 
Gentechlobby selbst führende Politiker wie den ex-EU-Kommissar für 
Landwirtschaft, Franz Fischler indoktriniert, konnten wir kürzlich bei 
einer Diskussion in Salzburg erfahren, bei der er für den "Global Marshall 
Plan" Werbung machte. Unseren kritischen Kommentar dazu findet ihr - 
ergänzt durch die Erklärung von Attac Österreich - im Info 360.

Jene Atomgegner, die den Versprechungen von führenden Politikern Glauben 
schenkten, sie würden unsere Forderungen nach einem Ausstieg aus der 
Atomenergie (und -rüstung) tatkräftig unterstützen, wurden eines 
Schlechteren belehrt. Mit den erschütternden Erkenntnissen nach 20 Jahren 
Tschernobyl-Katastrofe (und weiteren an anderen Orten) ergibt dies 
besorgniserregende Aussichten in die Zukunft (siehe Infos 366, 367 und 359).

Über andere brisante Entwicklungen - wie die Kriegsdrohung gegen Iran, die 
sozialen Hintergründe des Streits über die "Mohammed-Karikaturen" und die 
verschärfte Unterdrückung von Palästinensern durch Israel und die USA - 
haben wir (und werden weiter) im E-Rundbrief berichtet. Weiterhin werde ich 
im überregionalen "Freien Radio" (Salzkammergut) an jedem ersten und 
dritten Donnerstag ab 19:00 eine halbe Stunde lang Beiträge dazu bringen. 
Übrigens freuen wir uns, dass die Bad Ischler Filmwoche - mit einigen 
entwicklungspolitischen Filmen - von insgesamt 2000 Interessierten besucht 
wurde. Wir hatten dazu ein Infoblatt über "Globalisierung" zusammengestellt 
und es bei anschließenden Diskussionen verteilt.

Den nächsten Rundbrief kann ich hoffentlich schon mit einem Blick auf 
blühende Bäume statt auf Schneemauern redigieren.

Euer Matthias Reichl

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Empfohlener Kostenbeitrag für Rundbrief :

Jahresabo inkl. e-Rundbrief  € 15,- / Einzelexemplare € 4,-

Jährlicher Mitgliedsbeitrag

   für ordentliche Mitglieder:

  € 40,- Erwerbstätige, Lebensgemeinschaften und Familien

  € 16,- Erwerbslose

   für außerordentliche Mitglieder: mindestens  €  80,-

   für unterstützende Mitglieder:  in freiwilliger Höhe

Beitrittsgebühr:

Einmaliger Beitrag  in gleicher Höhe wie der jährlicher Mitgliedsbeitrag. 
(Siehe oben - gilt als 1. Mitgliedsbeitrag)

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IMPRESSUM:

Inhaber, Herausgeber und Redaktion: Begegnungszentrum für aktive 
Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl. Eigenvervielfältigung 
(Layout und Druck: Maria Reichl). Verlagsort: Bad Ischl.

Offenlegung nach § 25 Mediengesetz

Mitglieder des Vorstandes: Maria und Matthias Reichl,  und Gerhard Winkler
Blattlinie:

Mitteilungen des Vereins "Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit". 
Der Inhalt orientiert sich am Vereinszweck:

  Zweck (§ 2 der Statuten)

Der Verein strebt nach Gemeinnützigkeit und ist nicht auf materiellen (wohl 
aber auf geistigen) Gewinn ausgerichtet.

1) Zweck und Ziel des Vereins ist es mitzuhelfen, eine einfache gewaltfreie 
Lebensweise zu entwickeln.

2) Ausgehend davon, dass jedes einzelne Mitglied sich mit der Änderung 
seiner eigenen Lebensweise befasst, wird in Solidarität mit anderen 
angestrebt, dass sich diese Veränderung auf alle Bereiche der Gesellschaft 
auswirkt.

Dabei wird angestrebt, dass diese Alternativen in konkreten Modellen 
praktisch realisiert werden (z.B. Erziehung, Bildung, Zusammenleben, 
Religion, Beruf, aber auch in Bereichen von Wirtschaft, Technik, 
Umweltschutz, Verteidigung und anderen gesellschaftspolitischen Bereichen).

3) Eine weitere Aufgabe ist die Verteidigung und Weiterentwicklung der 
Menschenrechte und ähnlicher Gesetze. Einzelne bzw. Gruppen, die von der 
Verletzung ihrer Rechte betroffen sind, sollen in ihren Bemühungen um 
Gerechtigkeit unterstützt werden.

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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
     Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
     Center for Encounter and active Non-Violence
     Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria,
     fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
     Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at
Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, 
Geschäftsstelle Pfandl
IBAN: AT922031400600970305    BIC: SKBIAT21XXX





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