[E-rundbrief] Info 332 - RB 119 - Nuclear-Free Future Award 2005

Matthias Reichl mareichl at ping.at
Mi Dez 7 12:32:08 CET 2005


E-Rundbrief - Info 332: Rundbrief Nr. 119 - 2005 Nuclear-Free Future Award 
Preisträger

Bad Ischl, 7.12.2005

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

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2005 Nuclear-Free Future Award Preisträger

Widerstand: Motarilavoa Hilda Lini, Vanuatu, Südpazifik

Schon als Studentin kämpfte die heute 47jährige gegen die Kolonialmacht 
Frankreich. Seit 1980 ist ihre Heimat, der Inselstaat Vanuatu, unabhängig. 
Als Ministerin und Vorsitzende mehrer südpazfischer NGOs engagierte Hilda 
Lini sich für Frieden und Menschenrechte, insbesondere die Rechte der 
Frauen und der indigenen Völker. "Für die USA ist das Kwajalein-Atoll nach 
wie vor ein Schießplatz zur Erprobung von Raketensprengköpfen, die u.a. im 
Irak, in Palästina und in Kaschmir eingesetzt werden. Wir sind die Hüter 
des Pazifiks und gleichzeitig die Opfer der nuklearen Schandtaten, die 
fortgesetzt an den indigenen Völkern verübt werden. Kernwaffen und 
Kernwaffentests sind ein menschenrechtswidriges Verbrechen."

Lösungen: Preben Maegaard, Dänemark

Preben Maegaard ist ein echter Pionier. Bei der ersten Ölkrise erkannte er, 
dass die Abhängigkeit von fossilen Energien katastrophale Folgen haben 
muss. 1983 gründete er das unabhängige Nordic Folkecenter for Renewable 
Energies zur Erforschung und Erprobung erneuerbarer Energien. "Erst 
Dänemark und dann die ganze Welt" ist sein Leitsatz. 1991 wurde er 
Vizepräsident von Eurosolar, 2001 Präsident der World Wind Energy 
Association, die bisher drei Weltwindenergiekonferenzen veranstaltet hat - 
2002 in Berlin, 2003 in Kapstadt, 2004 in Peking. Dass China Atomkraftwerke 
baut, ist nicht Preben Maegaards Schuld, doch dass der energiehungrige 
Staat auch der Windkraft eine echte Chance geben wird, ist sein Verdienst. 
Er brachte wichtige chinesische Entscheidungsträger an den Konferenztisch.

Ehrenpreis für ihr Lebenswerk: Mathilde Halla, Österreich

1973 ließ der Beitritt zur Bürgerintiative gegen Atomgefahr die Lehrerin 
zur Aktivistin werden. "Unerschöplichen Optimismus" brachte sie mit, jetzt 
lernte sie demonstrieren, organisieren und Öffentlichkeit herstellen. 
Zwentendorf und Wackersdorf sind Stationen ihres erfolgreichen Widerstands 
gegen Atomanlagen, heute bekämpft sie genauso entschlossen Temelin.

Besondere Anerkennung: Stammesrat der Navajo, vertreten durch den 
Präsidenten Joe Shirley Jr., USA

Das Navajo-Reservat ist uranreich und daher übersät mit den grässlichen 
Folgeschäden des Uranabbaus für Mensch und Umwelt. Von 1979 bis 1991 lag 
hier der größte Uran-Tagebau der Welt, etwa 1000 stillgelegte Minen zählt 
man heute. Die Zahl der Krebstoten lässt sich nicht genau feststellen. 
Jetzt will die Atomindustrie erneut zuschlagen, und Bush greift ihr fürs 
erste mit 30 Millionen Dollar unter die Arme. Doch die Navajo wehren sich - 
diesmal mit der Feder: Im April 2005 verabschiedeten sie ein Stammesgesetz, 
das den Uranabbau auf ihrem Land für alle Zeiten verbietet. Der Konflikt 
mit dem Atomstaat USA ist vorprogrammiert. Die Medien zeigen sich an der 
Entscheidung der Navajo desinteressiert, der Nuclear-Free Future Award will 
das ändern.

Aus: The Nuclear-Free Future Award - Oslo 2005. Nuclear-Free Future Award 
für eine nuklearfreie Zukunft, Ganghoferstr. 52, D-80339 München, Tel. 
004989/28659714, E-mail: info at nuclear-free.com, www.nuclear-free.com

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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
     Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
     Center for Encounter and active Non-Violence
     Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria,
     fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
     Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at
Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, 
Geschäftsstelle Pfandl
IBAN: AT922031400600970305    BIC: SKBIAT21XXX




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