[E-rundbrief] Info 327 - RB 119 - Grundeinkommen-Kongress Wien

Matthias Reichl mareichl at ping.at
Mo Dez 5 17:12:19 CET 2005


E-Rundbrief - Info 327: Rundbrief Nr. 119 - Traum von der Vollbeschäftigung 
ist ausgeträumt. Erster Grundeinkommen-Kongress in Wien voller Erfolg.

Bad Ischl, 5.12.2005

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

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Traum von der Vollbeschäftigung ist ausgeträumt

Erster Grundeinkommen-Kongress in Wien voller Erfolg

  (Wien, 9. Oktober 2005) Heute ging der internationale Kongress 
"Grundeinkommen  in Freiheit tätig sein" zu Ende. Auf Einladung von Attac 
und den Netzwerken Grundeinkommen (Österreich und Deutschland) erörterten 
300 WissenschafterInnen und VertreterInnen politischer wie sozialer 
Initiativen gesellschaftliche und wirtschaftliche Perspektiven jenseits der 
Vollbeschäftigung. Im Mittelpunkt stand ein bedingungsloses Grundeinkommen 
und dessen Realisierungsmöglichkeiten, Chancen und Auswirkungen.

"Der Traum von der Vollbeschäftigung scheint ausgeträumt. Wachsende 
Produktivität und forschreitende Rationalisierungen sind Ursachen für die 
geänderten Bedingungen am Arbeitsmarkt. Neue Beschäftigungen werden 
zunehmend in Form von prekären Arbeitsverhältnissen geschaffen. Die Zahl 
der "working poor", also der in Armut lebenden Beschäftigten", wächst, 
resümiert Margit Appel vom Netzwerk Grundeinkommen und sozialer 
Zusammenhalt Österreich. "Selbst in Jahren hohen Wirtschaftswachstums gab 
es Vollbeschäftigung nur für Männer, während Frauen in diversen 
Abhängigkeiten verblieben."

Als Ausweg wurde am Kongress ein aus Steuern finanziertes, 
existenzsicherndes Grundeinkommen diskutiert, das jeder und jedem 
individuell zusteht. "Ein Grundeinkommen würde eine Wahlfreiheit eröffnen 
und eine Aufwertung vieler Tätigkeiten in den Bereichen Erziehung, Pflege, 
Ehrenämter, Politik und Umwelt bieten; diese sind längst unverzichtbar und 
übertreffen in ihrer gesellschaftlichen Bedeutung manche Erwerbsarbeit", 
erklärt Appel.

In den kontrovers geführten Diskussionen auf zwei Podien und 18 Workshops 
standen die Fragen der Höhe und Finanzierung eines Grundeinkommens im 
Vordergrund, seine Auswirkungen auf Armutsbekämpfung, Gerechtigkeit, 
Geschlechterverhältnisse und auf Unternehmen. Die Bedingungen einer 
möglichen Einführung des Grundeinkommens auf nationaler, europäischer und 
globaler Ebene waren ein weiteres zentrales Thema des Kongresses. Ein 
Brennpunkt der politischen Kontroverse war die Frage: "Bedarfsorientierte 
Grundsicherung" oder "Bedingungsloses Grundeinkommen" als Richtungsforderung.

Netzwerk Grundeinkommen und sozialer Zusammenhalt
Austrian Member of Basic Income Earth Network
c/o ksoe, Schottenring 35 DG
A-1010 Wien
Tel: 0043 - 1 - 310 51 59
www.grundeinkommen2005.org
www.grundeinkommen.at


The Basic Income European Network
p/a Philippe Van Parijs
Chaire Hoover d'éthique économique et sociale
Université catholique de Louvain
Place Montesquieu 3
B-1348 Louvain-la-Neuve
Belgium
E-mail: bien at basicincome.org
www.etes.ucl.ac.be/BIEN/

Buchtipp:

Yannick Vanderborght/ Philippe Van Parijs: Ein Grundeinkommen für alle? 
Geschichte und Zukunft eines radikalen Vorschlags. 2005 Campus Verlag.  € 14,90

(Siehe auch Info 326 und 328 - Matthias Reichl: Zwanzig Jahre 
Grundeinkommens-Debatte)


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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
     Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
     Center for Encounter and active Non-Violence
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