[E-rundbrief] Info 294 - RLA 2005 - First People - Kalahari (Botswana)

Matthias Reichl mareichl at ping.at
Do Sep 29 23:14:01 CEST 2005


E-Rundbrief - Info 294: Right Livelihood Award 2005 (RLA 2005) - First 
People of the Kalahari (Botswana) - Survival International: Botswana: 
Arrested Bushmen win 'Alternative Nobel Prize'. Bushman leaders beaten in 
custody . Survival International Deutschland: Razzia gegen Buschmänner: 
Anführer eingesperrt, Kinder verhaftet, Widerständler beschossen. Buschmann 
erhält Todesdrohungen; Regierung lässt Buschmänner aushungern. (Siehe auch 
Info 292)

Bad Ischl, 29.9.2005

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

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BOTSWANA  :  Arrested Bushmen win 'Alternative Nobel Prize'.  29 Sept. 2005

Five days after their leaders were arrested and beaten, there was a 
dramatic turnaround today in the fortunes of the Kalahari Bushmen as they 
learnt they have won the 'Alternative Nobel Prize'. First People of the 
Kalahari (FPK), the grass-roots organization of the Gana and Gwi Bushmen of 
Botswana, who are fighting for their right to return to their ancestral 
homeland, today won Sweden's Right Livelihood Award, known as the 
'Alternative Nobel Prize'. The award has been given for the Bushmen's 
'resolute resistance against eviction from their ancestral lands, and for 
upholding the right to their traditional way of life.'

Five days ago the FPK leaders were amongst a group of 28 Bushmen who were 
arrested by police firing tear gas and rubber bullets. The Bushmen were 
attempting to take food and water to their relatives still inside the 
Central Kalahari Game Reserve, from which most of the Bushmen have been 
evicted. The Bushmen leaders were badly beaten after being handcuffed.

FPK has been fighting a long battle for the right of the Gana and Gwi 
Bushmen to live peacefully inside the reserve, which is their ancestral 
homeland. The reserve's rich diamond deposits have been widely blamed for 
the government's expulsion of the Bushmen. De Beers, which runs all 
Botswana's diamond mines, is now the subject of a global boycott.

For more information about the award go to: 
http://www.rightlivelihood.org/news/event05.htm

For more information about the Bushmen please contact Miriam Ross on +44 20 
7687 8731 or email mr at survival-international.org

Notes to Editors: Past winners of the Prize include Kenyan environmentalist 
Wangari Maathai (who went on to win the Nobel Prize for Peace), and 
Nigerian Ken Saro-Wiwa.

The FPK's leader Roy Sesana is the first Botswana-born winner of the prize.

http://www.survival-international.org/news.php?id=1065


BOTSWANA  :  Bushman leaders beaten in custody  28 Sep 2005

Bushman leaders arrested on 24 September were beaten in custody by 
policemen including the superintendent of the district police station, it 
has emerged today.

They were arrested as they attempted to transport water and food to their 
relatives in the Central Kalahari Game Reserve. The Bushmen represent First 
People of the Kalahari, a grass roots organisation fighting for the rights 
of the Gana and Gwi Bushmen to return to their ancestral homeland. A 
spokesman for the organisation said today, 'Five people were beaten in 
custody by the police. Four of those work for First People of the Kalahari. 
It is obvious that the government is targeting us.'

Bushman leader Roy Sesana was one of those beaten, a spokesman reports, 
'Sesana was sitting in the car. He put up his hands. They handcuffed him 
then Ishmael [the police superintendent] punched him on his thighs after he 
was handcuffed. When he was down they were jumping on him with big boots.' 
The police started throwing teargas and firing shots at the Bushmen as they 
attempted to enter the reserve. One Bushman was shot in the jaw and is 
understood to be seriously hurt. The Bushmen were unarmed.

In total, twenty-eight Bushmen were arrested and spent four days in prison. 
They were released yesterday on bail. They face charges of 'unlawful 
assembly' and if convicted, could be imprisoned for up to one year. Seven 
of those detained were children, including a seven-month old baby. A 
Bushman spokesman said today, 'No matter what they do to us we will keep on 
peacefully fighting for our land rights.'

http://www.survival-international.org/news.php?id=1064

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SURVIVAL INTERNATIONAL PRESSEMITTEILUNGEN

26.09.2005

BOTSWANA: Razzia gegen Buschmänner: Anführer eingesperrt, Kinder verhaftet, 
Widerständler beschossen

Die Anführer der Buschmann Organisation "First People of the Kalahari" 
wurden verhaftet und eingesperrt. Sie befanden sich in einer Gruppe von 28 
Buschmännern, darunter sieben Kinder, die von der Polizei verhaftet worden 
waren, als sie versuchten, ihr angestammtes Heimatland zu betreten: das 
Central Kalahari Game Reserve. Ihr Schicksal ist nun ungewiss.

Die Buschmänner hatten versucht, auf die Notlage ihrer im Reservat 
ausharrenden Verwandten aufmerksam zu machen. Diese haben nun wenig 
Überlebenschancen, da das Reservat hermetisch abgeriegelt ist, Jagdverbot 
erlassen wurde, Radioempfänger beschlagnahmt sind, keinerlei 
Wasserversorgung besteht und bewaffnete Wildschutzbeamte in den Siedlungen 
der Buscmänner patrouillieren. Die letzte Nachricht, die uns von den 
Buschmännern aus dem Reservat erreichte, lautet: "Sie schießen über unsere 
Köpfe, sie schlagen uns. Wir wissen nicht, ob wir das durchstehen können." 
Auf mindestens zwei Buschmänner ist Angaben zufolge geschossen worden. 
Einer erholt sich gerade im Krankenhaus, ein anderer steht seitdem unter 
Gewahrsam.

Die Regierung hat Journalisten den Zugang in das Reservat untersagt. Eine 
Gruppe Amerikaner, die Berichten über die Unterdrückung im Reservat 
nachgeht, darunter der Vorsitzende der Beobachter für Menschenrechte, 
berichten, dass sie drei Tage lang von Wildschutzbeamten verfolgt, 
beobachtet, befragt, eingeschüchtert und bedroht worden sind und 
schließlich von bewaffneten Wächtern aus dem Reservat eskortiert wurden. 
Diese Art der Unterdrückung ist der Höhepunkt einer Razzia durch die 
Regierung, die sich gegen alle Buschmänner und ihren Widerstand gegen die 
Zwangsumsiedlung wendet. Und dies trotz der Tatsache, dass der Gerichtsfall 
zur Untersuchung des Buschmann-Falles noch nicht abgeschlossen ist.

Rafael Runco, Vorsitzender von Survival International, sagte heute: 
"Botwanas Regierung scheint komplett entgleist zu sein. Angesichts der 
Kritik aus allen Richtungen weicht sie einfach auf das einfachste Ziel aus: 
die Buschmänner, die sie schon seit so langer Zeit verfolgt. Was sie nun 
tut, kommt einem Völkermord gefährlich nahe - der systematische Ansatz eine 
ethnische Gruppierung zu zerstören."

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23.09.2005

Buschmann erhält Todesdrohungen; Regierung lässt Buschmänner aushungern.

Wie uns ein Buschmann heute mitteilte, lassen botswanische Wildhüter die 
Buschmänner des Central Kalahari Game Reserve in Botswana hungern, damit 
sie ihre Häuser verlassen. Matsipane Mosetlhanyane wurde am Montag 
innerhalb des Reservats festgenommen, nachdem er versucht hatte, neunzehn 
bewaffnete Wildschutzbeamte davon abzuhalten, ohne 
Durchsuchungsbeschluss  in seine Hütte  einzudringen. Er wurde drei Tage 
lang festgehalten und ist erst jetzt in der Lage, Interviews zu geben.

Er berichtet, dass in den Siedlungen Gugamma und Mothomelo Tag und Nacht 
Beamte mit Gewehren patroullieren und die Bewohner davon abhalten die 
Wurzeln zu sammeln, auf die sie bei ihrer Ernährung und als Wasserzufuhr 
angewiesen sind. Die Buschmänner werden innerhalb weniger Tage gezwungen 
sein das Reservat zu verlassen oder sie sterben an Hunger und Durst. 
Mosetlhanyane sagte heute: "Jeder im Reservat ist sehr verängstigt. Meine 
Familie weiß nicht einmal, wo ich bin. Die Menschen hier werden eher ohne 
Essen und Trinken sterben, als dass sie ihre Häuser verlassen."

Während der Druck auf die Buschmänner täglich stärker wird, erhielt ein 
Angestellter der buschmanneigenen Menschenrechtsorganisation First People 
of the Kalahari, Jumanda Gakelebone, fünf Todesdrohungen, inklusive der 
Androhung sein Haus niederzubrennen, während er schläft. Gestern wurde er 
von einem Polizeibeamten aufgesucht, welcher sagte: "Sie (die Polizei) 
suchen nach dir und sie werden dich töten." Gakelebone erklärte heute: "Was 
immer passiert, ich werde den Kampf um das CKGR weiterführen."

Wie verlautet wurde haben botswanische Regierungsbeamte erklärt, dass sie 
auf den Tod des Generaldirektors von Survival International, Stephen Corry, 
warten müssen, damit die Kampagne ein Ende hat. Mr. Corry sagte heute: "Ich 
weiß nicht, ob dies eine Drohung ist wie die, die Gakelebone jüngst 
erhielt, aber natürlich hängt unsere Arbeit nicht von mir persönlich ab. 
Über 250.000 Menschen haben unsere Buschmann-Kampagne unterstützt und es 
wird weitergehen noch lange nachdem ich gegangen bin. Wir lassen uns 
niemals durch Einschüchterungstaktiken abschrecken. Im Gegenteil: wir 
verstärken unsere Bemühungen, da sie deutlich machen, warum die Buschmänner 
so dringend internationale Hilfe benötigen."...

Survival International Deutschland
Postfach 35 06 61
10215 Berlin
Tel: +49/30/29002372
Fax: +49/30/29043900
info at survival-international.de
http://www.survival-international.de


Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
     Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
     Center for Encounter and active Non-Violence
     Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria,
     fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
     Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at
Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, 
Geschäftsstelle Pfandl
IBAN: AT922031400600970305    BIC: SKBIAT21XXX





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