[E-rundbrief] Info 245 - RB 117 - Weltkarte der Unfreiheit.

Matthias Reichl mareichl at ping.at
Di Jun 7 16:14:57 CEST 2005


E-Rundbrief - Info 245 - Rundbrief Nr. 117 - Weltkarte der Unfreiheit. Das 
"Freedomhouse" (USA) und sein problematisches Verständnis von "Freiheit".

Bad Ischl, 7.6.2005

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

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Weltkarte der Unfreiheit

Ein Blick auf die "Weltkarte der Unfreiheit" (in "Die Furche", Nr. 18/2005, 
auf Seite 3), die mit ihrer hellgrünen bis dunkelbraunen Einteilung von 
"freien" bis "repressiven" Staaten reicht, genügt um die dahinterstehende 
"Freiheits"-Ideologie von reaktionären US-Think-Tanks zu entlarven. (Sie 
würde sich gut als Illustration zu John Perkins' Buch "Bekenntnisse eines 
Economic Hit Man" - siehe unten - eignen.) Ein weiterer Blick auf die 
Homepage der Ideologiefabrikanten im New Yorker "Freedomhouse" 
(www.freedomhouse.org/aboutfh/bios.htm) und in die biographischen Notizen 
des "Boards of Trustees" untermauert deren unheilige polit-ökonomische 
Allianz. Es sind dies "führende Berater" aus der globalstrategischen 
"Korporatokratie" in der USA (Vorsitz: James Woolsey, weiters: Kenneth 
Adelman, Samuel P. Huntington, Jeane J. Kirkpatrick u.v.a.).

Längst hat z.B. auch Amnesty International die sozialen, ökologischen und 
ökonomischen Lebensbedingungen als Indikatoren für eine differenzierte 
Beurteilung von Ländern übernommen. (Sie würden sich - wie andere 
Menschenrechtsorganisationen auch - weigern eine Karte dieses Typs zu 
erstellen.) Bedeutet "frei" zu sein um z.B. aus Überlebensnot zu flüchten, 
sich zu prostituieren, in das Militär einzutreten, sich selbstausbeutend zu 
Tode zu arbeiten, die eigenen Organe zu verkaufen usw.? Dies droht nicht 
nur Menschen in den angeblich "freien" Ländern Indien, Israel, in 
Südamerika, sondern auch in der USA, im ex-kommunistischen Osteuropa - aber 
auch in der EU und anderen wohlhabenden Industriestaaten. Ich hatte von der 
- von mir geschätzten - "Furche" eine sorgfältigere Quellenrecherche 
erwartet - und vergeblich auch die Veröffentlichung meines Leserbriefes.

Matthias Reichl

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Matthias Reichl

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