[E-rundbrief] Info 210 - RB 116 - Inhaltsverzeichnis; Einleitung

Matthias Reichl mareichl at ping.at
Mi Mär 23 18:25:02 CET 2005


E-Rundbrief - Info 210 - Rundbrief Nr. 116 -  Inhaltsverzeichnis; Maria und 
Matthias Reichl: Einleitung.

Bad Ischl, 23.3.2005

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

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Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Bad Ischl

116. Rundbrief (1/2005), 29. Jhg., Frühling 2005, März 2005

Info 210: Inhaltsverzeichnis, Maria und Matthias Reichl: Einleitung

Info 211:  Im Gedenken an drei Aktive: Inge Widauer, Satomi Oba, Christoph 
Klatzer

Info 212:  Mordechai Vanunu - 1 Jahr Hausarrest

Info 213:  25 Jahre Alternativer Nobelpreis. 1999 - 2005 - die Kluft ist 
gewachsen

Info 214:  NOlympia Salzburg 2014 - Sozial- und Bildungspolitik statt 
Eventpolitik!

Info 208:  Saatgut im Irak in Gefahr. Erklärung Alternativer Nobelpreisträger

Info 215:  Kein Patent auf Neembaumöl - Vandana Shiva,

Info 216:  Bausteine des Lebens - Pat Mooney

Info 217:  WSF Porto Alegre - Erklärung von österr. Delegierten

Info 207:  Rede Maria Mies zum Bush-Besuch

Info 218:  Buchtipps, Impressum

Info 219:  Konstantin Wecker: Folgen der Tsunami-Flut

Info 220:  Uri Avnery: Die nächsten Kreuzzüge (Libanon, Irak, Syrien, Iran, 
Israel/ Palästina)

Info 221:  Andreas Grünwald: Besatzung angeprangert. Felicia Langer erhält 
Erich-Mühsam-Preis

Info 222:  Erwin Lanc: Neutralität als Kriegsbremse

Info 223:  Erklärung für Österreich der Plattform NEUTRALITÄT statt 
EURO-ARMEE

Info 224:  Termine, Generalversammlung

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Liebe Freunde,

Noch etwas benommen von den vielen Eindrücken bei der Tagung "Die 
Alternative. Ausblicke auf eine andere Globalisierung " vorige Woche im 
Goethe-Institut in München, versuche ich euch noch rechtzeitig vor unserer 
nächsten Generalversammlung am 9. April (siehe Info 224) diesen Rundbrief 
zu senden. Von einigen Alternativ-Nobelpreisträgern wie Vandana Shiva, Pat 
Mooney, Sulak Sivaraksa, Nicanor Perlas u.a. konnten wir, trotz 
erschütternder Berichte, auch etwas Mut für unser weiteres Engagement holen.

Was in der taz nur eine kurze Meldung war, freute nicht nur Vandana Shiva, 
dass nach genau 10 Jahren ihr Kampf gegen die Patentierung des Neembaums 
gewonnen wurde (siehe Info 215). Sie ermunterte alle Tagungsteilnehmer 
weiterhin gegen jede Patentierung auf Leben zu kämpfen. Wichtig ist, dass 
in allen Regionen der Erde lokale Pflanzen und Saatgut erhalten bleiben. 
Wir können aktiv dazu beitragen indem wir selbst regionale biologische und 
keine genmanipulierten Produkte kaufen.

Ich war im Jänner in Brüssel beim Kolloquium "Europa für den Frieden? Die 
Europäische Sicherheit in Frage gestellt" organisiert von CNAPD 
(Coordination Nationale d'Action pour la Paix et la Démocratie). In 
verschiedenen Vorträgen wurde erläutert dass - wenn nur militärische 
Aspekte berücksichtigt werden - die Gefahr besteht, dass die Europäische 
Sicherheitskonzeption sich nicht wesentlich von der US-amerikanischen 
unterscheidet. Die Europäische Sicherheit sollte viel mehr Aspekte wie 
Soziale Sicherheit, Armutsbekämpfung, Gesundheitsvorsorge, 
Verkehrssicherheit, Sicherheit gegen Umweltkatastrophen (natürliche und vom 
Menschen selbst verursachte) usw. berücksichtigen. Gute Ansätze gab es 
schon bei dem Millenium-Ziel der UNO aber die Organisation selbst gehört 
reformiert. In einigen Vorträgen und Arbeitskreisen wurde mir drastisch vor 
Augen geführt, dass, wenn die Europäische Verfassung so ratifiziert wird, 
wie sie jetzt vorliegt, dort kein Platz mehr bleibt für Neutralität. Um so 
wichtiger ist unser Widerstand dagegen. Siehe Info 223.

Heuer gibt es in Österreich sehr viele Jubiläen. Im Unterschied zu den 
staatlichen Jubelinszenierungen feiern wir als Verein 25 Jahre Widerstand 
gegen die herrschenden politischen und ökonomischen Zwänge und für soziale 
und ökologische Aus-Wege. Wir hoffen, dass viele die uns einige Zeit auf 
unserem Weg begleitet haben, auch Zeit finden werden mit uns zu feiern. 
Schickt uns eure Ideen dazu.

Danken möchte ich allen die ihren Beitrag für 2005 schon überwiesen haben. 
Alle andere laden wir dazu ein, dieses so bald wie möglich nachzuholen.

In der Hoffnung dass die Frühlingssonne nicht nur die Natur sondern auch 
uns und euch neue Kräfte spendet, danke ich für jede Unterstützung und 
wünsche euch Friede, Kraft und Freude.

Maria Reichl

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Liebe Freunde,

zwar hatte ich einige Mühe, trotz des kalten, etwas lähmenden und 
deprimierenden Wetters meine Arbeitsgewohnheiten durchzuhalten. Wie immer 
provozierten uns Ereignisse von außen, nicht nur schnell sondern auch 
kreativ darauf zu reagieren.

Der medialen Tsunami-Hilfsappell-Welle, mit der Massenmedien wieder einmal 
"gutes Gewissen" verkauften, setzten wir per E-Rundbrief (Info 188 u. 195) 
und in unserer Sendung "Begegnungswege" im Freien Radio Salzkammergut die 
unterdrückten kritischen Informationen entgegen (siehe auch Info 219). So 
z.B. die Projekte des internationalen Netzwerkes Via Campesina, in dem 
Bauern und Fischer weltweit ihre eigenständige Entwicklung fördern. In Bad 
Ischl gelang es einem Presseoffizier des Bundesheeres, bei einem 
Benefizkonzert Gelder für Waisen in Sri Lanka zu sammeln. Er verschwieg 
aber, dass gleichzeitig das Militär Milliarden EUROS für Abfangjäger und 
die Aufrüstung für die Beteiligung an der EU-Armee ausgibt.

Die US-Bürger, die die (sehr knappe und undemokratische) Wiederwahl von 
Präsident Bush nicht verhindern konnten, haben unser Mitleid und 
Solidarität. Seither müssen die davon Betroffenen weltweit den weiteren 
Eroberungszug der neoliberalen Fundamentalisten zur Kenntnis nehmen und 
erleiden. Was dies für den Ausbau des US-Militärapparates bedeutet 
dokumentieren die Infos 197, 198, 200 u. 202. Unter der Devise "Fund 
Cities, Not War!" protestierten am 19.3.2005 nicht nur in den USA wieder 
hunderttausende Demonstranten gegen die Besetzungskriege im Irak, Palästina 
usw. und forderten gewaltfreie Alternativen dazu. Der Widerstand in Europa 
zeigte sich auch beim Bush-Besuch in Deutschland - siehe die Rede von Maria 
Mies, Info 207. Zur Zeit protestieren weltweit Betroffene gegen die 
Nominierung des "ideologischen Vaters des Irak-Krieges", den 
Vize-Verteidigungsminister Wolfowitz, zum Weltbank-Chef. Er war schon 
bisher dafür verantwortlich, dass enorme Gelder in die Rüstung statt in 
Entwicklungsprojekte gesteckt wurden. Ein Wolf ohne Schafspelz als 
(Hinter-Treppen-) Witz der Weltpolitik!

Aber auch die - teilweise - neu ernannte EU-Kommission zeigt ihre 
neoliberale Orientierung. So demonstrierten am 19.3.2005 in Brüssel 
-zigtausende Gewerkschafter gegen die Aushöhlung von Sozial- und 
Umweltstandards u.a. durch die EU-Dienstleistungsrichtlinie von Bolkestein 
und gegen die GATS-Verhandlungen mit der WTO. Zur Zeit wird auch in 
Österreich auf Parlamentsebene die Ratifizierung der EU-Verfassung - 
einstimmig! - durchgepeitscht, ohne dass die Petition für eine 
Volksabstimmung verhandelt wurde. Auch wir unterstützen aktiv die 
gewaltfreien Proteste gegen diesen Angriff auf die Demokratie, dessen 
juristisch-politisches Produkt nach der Unterzeichnung nicht mehr 
abgeändert werden kann. - siehe Info 223.

Die Maria hat in ihrer Einleitung Vandana Shivas Beitrag zur Münchner 
Alternativen Konferenz im Goethe-Institut schon erwähnt - siehe Info 215. 
Besonders aufrüttelnd war die Warnung von Pat Mooney, des kanadischen 
Experten für Gen- und Nanotechnologie (siehe Info 216). Er versprach mir, 
dass er bei nächster Gelegenheit in Salzburg in einen Vortrag die komplexe 
Materie und ihre Gefahren erläutern wird (und auch am 10.6. auf Einladung 
der Salzburger Naturschutzbundes). Demnächst wird er in einem Appell die 
Forderung nach ein Moratorium erneuern, das wir im E-Rundbrief weiterleiten 
werden. Infos zu "Nano-Kriegstechnologien" siehe Info 198.

In den Infos 183, 185 u. 192 habe ich vor den Illusionen einer "EU-reifen" 
Ukraine gewarnt. Bis jetzt wurde von den Medien die unreparierbare 
Belastung durch die atomar verseuchten Gebiete von Tschernobyl usw. 
verschwiegen. Geschickt wird die Mogelpackung "Freiheit und 
Demokratisierung" - fabriziert von US-Think-Tanks für die "ricende" 
Charme-Offensive der Außenministerin Rice - als "trojanisches Pferd" 
eingesetzt. Die Nahost-Version schildert Uri Avnery treffend im Info 220. 
Wie die israelische Regierung ihren "S(c)harm-el-Sheikh" benützt, aber 
trotzdem die Mauer weiterbaut, den Atomgegner Vanunu und andere Gegner 
schikaniert, darüber berichten wir laufend (im Info 212 sowie 190, 191 u. 203).

Das Weltsozialforum 2005 in Porto Alegre mit 150.000 Teilnehmern ging auch 
ohne mich gut zu Ende (siehe Infos 217 sowie 193, 194, 199, 204). Im 
nächsten Jahr soll es sich auf die einzelnen Kontinente aufteilen, 2007 in 
Afrika (wahrscheinlich Marokko) Station machen und erst 2008 wieder in ihre 
Geburtsstadt Porto Alegre zurückkehren. Da ich der Einladung von Lara 
Lutzenberger nicht folgen konnte wird sie - beim Treffen der Alternativen 
Nobelpreisträger in Salzburg - zu uns kommen. Sie wird über die von ihrem 
Vater gegründete Stiftung Gaia mit ökologischen Bildungsinitiativen und 
einer biologische Landwirtschaft berichten.

Ich hoffe, dass ich euch mit den eingestreuten Hinweisen auf die 
E-Rundbrief-Infos nicht zu sehr genervt habe. Sie entwickelten sich seit 
2003 zu einer wichtigen Ergänzung für den gedruckten Rundbrief und werden 
immer öfter von anderen Info-Netzwerken in ihren Verteiler aufgenommen - 
auch von "Google"! Wer also auf den E-Rundbrief umsteigen bzw. ihn 
zusätzlich abonnieren will, muss dies auf der Startseite unserer Homepage 
www.begegnungszentrum.at on-line machen. Und bitte vergesst nicht, den 
Abobeitrag zu überweisen - vermerkt es bitte auf dem Zahlschein, falls ihr 
nur den E-Rundbrief benötigt!

Wegen der Menge der eintreffenden und gespeicherten Informationen benötigte 
ich einen leistungsstärkeren Computer. Ein gebrauchter, dessen 
Speicherkapazität unser Sohn erweiterte, wird wieder für einige Zeit 
reichen. Als Nächstes muss er mich endlich in Linux einführen. Wir 
boykottieren nun McAffee mit seinem Virensuchprogramm. Es lässt sich 
nämlich seit kurzem nur mittels Microsoft Explorer herunterladen und 
updaten - offenbar ein Deal der beiden US-Giganten. Ein Shareware-Programm 
leistet nun den gleichen Dienst - kostenlos!

Die wachsende Arbeit wird zwar zeitweise zur Belastung, macht mir dann auch 
wieder Freude, vor allem, wenn ich die ermutigende Wirkung unserer Kontakte 
und Vernetzungen nicht nur auf dem Computer oder mit den "Begegnungswegen" 
im Freien Radio Salzkammergut (Frequenzen siehe Info 171), sondern auch in 
persönlichen Begegnungen hautnah erleben kann. Daher freue auch ich mich 
darauf, dass ich möglichst viele von euch entweder bei unserer 
Generalversammlung an meinem Geburtstag oder sonst irgendwann treffen kann 
- in der Hoffnung, dass sich in unserer Zusammenarbeit die Arbeit aufteilt 
und deren Früchte sich vervielfältigen.

Matthias Reichl

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Matthias Reichl

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