[E-rundbrief] Info 98 - Atomenergieprojekte in Tschechien geplant

Matthias Reichl mareichl at ping.at
Mi Mär 10 23:14:35 CET 2004


E-Rundbrief - Info 98 - Tschechien weiter auf Atomkurs! - Tschechische 
Gemeinden mobilisieren gegen Atommüllager

Bad Ischl, 10.3.2004

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

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Tschechien will weiter auf Atomkurs segeln!

Presseaussendung der OÖ Plattform gegen Atomgefahr am 10. März 2004

Nach monatelangen Kontroversen rund um das tschechische Energiekonzept 
sprachen sich in der heutigen Abstimmung in Prag die Regierungsmitglieder 
mit 9:8 Stimmen für die nukleare Option aus. Sollte es die weitere 
energetische Entwicklung in der Tschechischen Republik erforderlich machen, 
will man sich die Möglichkeit offen halten, um 2020 neue Atomkraftwerke zu 
bauen.

Die Regierungsmitglieder folgten damit mehrheitlich dem Vorschlag aus dem 
"grünen Szenario" des tschechischen Industrieministeriums, das den Ausbau 
der Atomkraft vorsieht.

Mathilde Halla, Obfrau der OÖ Plattform gegen Atomgefahr zeigt sich 
enttäuscht und fordert Schritte der österreichischen Bundesregierung ein: 
"Aufgrund aller bisherigen Anzeichen ist nun mit einem weiteren Ausbau des 
Atomstandortes Temelin zu rechnen! Hätte man in Wien Anfang der 90er-Jahre 
die richtigen Schritte gesetzt, wäre das jetzige Atomkraftwerk Temelin 
vielleicht nie in Betrieb gegangen. Doch die österreichischen Politiker 
warteten und warteten und warteten 
 Noch einmal die atomare Entwicklung in 
Tschechien derart zu verschlafen, wäre unverzeihlich! Bei der nächsten 
Aktualisierung der tschechischen Energiepolitik, die schon in zwei Jahren 
beginnen wird, hat Österreich reelle Chancen sich aktiv am 
Diskussionsprozess rund um die Energiepolitik zu beteiligen!"

Es wird sich nun auch zeigen, wie ernst man in Wien den im Umweltausschuss 
verabschiedeten Entschließungstext vom 29. Jänner 2004 nimmt. Die 
Bundesregierung wird darin ersucht, aktiv gegen einen allfälligen weiteren 
Ausbau der Atomenergie in Tschechien einzutreten. Der Text wurde mit den 
Stimmen von ÖVP und FPÖ angenommen.

Weitere Informationen: Mathilde Halla +43 664 241 6806

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OOE Ueberparteiliche Plattform gegen Atomgefahr
A-4020 Linz, Landstr. 31

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Tschechische Gemeinden mobilisieren gegen Atommüllager

Gemeinsame Presseaussendung OÖ Plattform gegen Atomgefahr und 
Aktionskomitee Stop Temelin,
vom 5. März 2004

Ttl. Nächster innertschechischer Schlag gegen die Atomlobby
Utl. Tschechische Gemeinden mobilisieren gegen Atom

Vertreter von 18 tschechischen Gemeinden lehnen jede weitere Zusammenarbeit 
mit der Verwaltung der Lagerstätten für radioaktiven Abfall (SURAO) ab und 
fordern gleichzeitig die Einstellung der Arbeiten in Zusammenhang mit der 
Suche nach Lagerstätten. Eine entsprechende Erklärung haben gestern Umwelt- 
und Industrieministerium und Premierminister Spidla erhalten.

"Wir sehen, dass der Widerstand auch auf die bestehenden Blöcke in Temelin 
übergehen wird. Denn die Lagergegner wissen, solange es AKWs in Tschechien 
gibt, wird es auch ein Atommülllager geben", ist der Obmann von Stop 
Temelin, Konsulent Mag. Josef Neumüller sicher, dass der Widerstand in 
Tschechien sich auch auf die beiden Blöcke ausdehnt.

Mathilde Halla, Obfrau der OÖ Plattform gegen Atomgefahr: "Den Widerstand 
gegen die Errichtung von Endlagern für radioaktive Abfälle gibt es überall 
in Europa. Die Italiener wehrten sich im letzten Sommer erfolgreich gegen 
ein Dekret, das die Region Basilicata in einer Nacht- und Nebelaktion zum 
Atommülllager gemacht hätte. Es ist skandalös, dass das Problem Atommüll 
einfach auf zukünftige Generationen verschoben wird. Obwohl schon seit 50 
Jahren Atommüll produziert wird, gibt es weltweit immer noch kein 
geeignetes Endlager."


Erklärung der Gemeinden

Die Vertreter der unter angeführten Gemeinden der so genannten Lokalität 
Budisov, aufgrund des Mandates, das ihnen durch die Bürger in den 
Gebietreferenden gegeben wurde,

-identifizieren sich mit den Ergebnissen der Referenden, die bei ihnen 
stattgefunden haben, und verpflichten sich, sie zu respektieren

-lehnen jede weitere Zusammenarbeit mit der Verwaltung der Lagerstätten für 
radioaktiven Abfall (SURAO) ab

-ersuchen, dass alle Arbeiten, verbunden mit der Suche der Lokalität für 
den Bau der Tieflagerstätte für abgebrannten Kernbrennstoff auf Gebiet 
ihrer Gemeinden, dauerhaft eingestellt werden und die Lokalität Budisov aus 
der Liste der geeigneten Lokalitäten ausgestrichen wird

-unterstützen den Novellenvorschlag des so genannten Atomgesetzes in der 
Form, wie er durch die Senatorengruppe am 6.1.2004 vorgelegt wurde

-ersuchen um eine kritische Überarbeitung der bisherigen 
Regierungskonzeption des Umganges mit radioaktiven Abfall zum Vorteil 
anderer Lösungen, als den Bau des Kernbrennstofflagers an jeder beliebigen 
Stelle in der Tschechischen Republik.

Für die Gemeinde: Oslavicka: Bohuslav Kandrat, Bürgermeister

Hodov: Jiri Hort, Bürgermeister

Rudikov: Bohuslava Zlevorova, Bürgermeisterin

Naramec: Pavel Novacek, Bürgermeister

Diese Position unterstützen ebenfalls:

Jiri Valal, Bürgermeister der Gemeinde Slavicky, Kamil Korcek, 
Bürgermeister der Gemeinde Stropesin, Jaroslav Zadrazil, Bürgermeister der 
Gemeinde Dalesice, Kvetoslav Havlicek, Bürgermeister der Gemeinde 
Vladislav, Jaroslav Zak, Bürgermeister der Gemeinde Kramolin, Karel Slavik, 
Bürgermeister der Gemeinde Preckov, Jana Uchytilova, Bürgermeisterin  der 
Gemeinde Hroznatin, Vera Machatova, Bürgermeisterin der Gemeinde Pysel, 
Hana Zakova, Bürgermeisterin der Gemeinde Konesin, Josef Boruvka, 
Bürgermeister der Gemeinde Tasov, Ladislav Vafek, Bürgermeister der 
Gemeinde Oslavice, Pavel Drapela, Bürgermeister der Gemeinde Baliny, Alois 
Kominek, Vicebürgermeister der Gemeinde Rudikov, Ladislav Eichler, 
Vicebürgermeister der Gemeinde Kamenna, Jan Kratochvil, Mitlieg der 
Gemeindevertretung Vladislav, Ludmila Jelinkova, Mitglied der 
Gemeindevertretung Naramec, Miroslav Majzlik, Mitglied der 
Gemeindevertretung Trebenice

Weitere Informationen:

Mathilde Halla +43 664 241 6806

Andreas Reimer +43 664 13 28 370

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OOE Ueberparteiliche Plattform gegen Atomgefahr
A-4020 Linz, Landstr. 31
Tel.: +43 732 774275
Fax: +43 732 785602
post at atomstopp.at
post at temelin.at
http://www.atomstopp.at
http://www.temelin.at

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Aktionskomitee für die Grenzregion - ‚Stop Temelín'
Komité hranicního regionu - Stop Temelín
Obmann: Mag. Josef Neumüller, 0 664 58 45 723
Geschäftsführer Julian Gillesberger 0 676 33 42 893
Pressestelle: Andreas Reimer 0 664 13 28 370
A-4271 St. Oswald, Brunngassen 18, Fax: 07942/77 800-24
E-Mail: office at stop-temelin.at
Web: http://www.grenzblockade.at; www.hungerstreik.at; 
http://www.antiatom.info;
http://www.antiatom.at; http://www.einkaufsboykott.at
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Matthias Reichl
Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
Wolfgangerstr.26
A-4820 Bad Ischl
Tel. +43-6132-24590
e-mail: mareichl at ping.at
http://www.begegnungszentrum.at




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