[E-rundbrief] Info 58 - RB Nr.111 - Friedensnobelpreis 2003 f�r Shirin Ebadi
Matthias Reichl
mareichl at ping.at
Sa Nov 1 15:28:45 CET 2003
E-Rundbrief - Info 58 - RB. Nr 111 - Friedensnobelpreis 2003 für Shirin Ebadi
Bad Ischl, 1.11.2003
Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
www.begegnungszentrum.at
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Friedensnobelpreis 2003 für Shirin Ebadi
Nobelkomitee würdigt das Engagement der 54-jährigen iranische Anwältin
und Menschenrechtlerin für Frauen und Kinder - Erst die elfte Frau, die
diese Auszeichnung erhält
Oslo - Das Nobelkomitee in Oslo hat die Vergabe des Friedensnobelpreises
an die iranische Menschenrechtlerin Shirin Ebadi am 10.10.2003 wie folgt
begründet:
"Das Norwegische Nobelkomitee hat entschieden, dass der
Friedensnobelpreis 2003 Shirin Ebadi für ihren Einsatz für Demokratie und
Menschenrechte zuerkannt wird. Sie hat sich vor allem im Kampf um die
Rechte von Frauen und Kindern engagiert.
Ihre Stimme als Anwältin, Richterin, Dozentin, Autorin und Aktivistin ist
in ihrem eigenen Land Iran und weit über ihre Heimat hinaus klar und
deutlich erklungen. Sie ist mit professionellem Gewicht sowie großem Mut
aufgetreten und ist vor Gefahren für ihre eigene Sicherheit niemals
zurückgescheut.
Ihre wichtigste Arena ist der Kampf für die grundlegenden Menschenrechte.
Keine Gesellschaft verdient die Bezeichnung zivilisiert, ohne dass die
Rechte von Frauen und Kindern respektiert werden. In einer Ära der Gewalt
ist sie konstant für Gewaltlosigkeit eingetreten. Für sie ist von
grundlegender Bedeutung, dass die höchste politische Macht einer
Gesellschaft auf demokratischen Wahlen fußt. Sie legt großes Gewicht
darauf, dass Aufklärung und Dialog der beste Weg zur Veränderung von
Haltungen und zur Lösung von Konflikten sind.
Ebadi ist eine bewusste Muslimin. Sie sieht keinen Gegensatz zwischen dem
Islam und den grundlegenden Menschenrechten. Es ist wichtig für sie, dass
der Dialog zwischen verschiedenen Kulturen und Religionen auf der Welt
seinen Ausgangspunkt in deren gemeinsamen Grundwerten hat. Es ist eine
Freude für das Norwegische Nobelkomitee, den Friedensnobelpreis einer Frau
zuzuerkennen, die Teil der muslimischen Welt ist und auf die diese Welt
stolz sein kann - zusammen mit allen anderen, die für die Menschenrechte
kämpfen, wo immer sie leben.
Während der letzten Jahrzehnte haben Demokratie und Menschenrechte in
verschiedenen Teilen der Welt an Stärke zugenommen. Mit ihren Vergaben des
Friedensnobelpreises hat das Norwegische Nobelkomitee versucht, diesen
Prozess zu beschleunigen.
Wir hoffen, dass die Bevölkerung in Iran Freude darüber empfindet, dass
zum ersten Mal einer ihrer Bürger den Friedensnobelpreis zuerkannt bekommen
hat. Wir hoffen, dass der Preis eine Inspiration für die vielen sein wird,
die in ihrem Land, in der islamischen Welt und in allen Ländern für
Menschenrechte und Demokratie kämpfen, in denen der Kampf für
Menschenrechte Inspiration und Unterstützung braucht."
(APA/dpa/ red. M.R.)
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Matthias Reichl
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