[E-rundbrief] Info 46 - Kurzinfos zu Frieden und Umwelt

Matthias Reichl mareichl at ping.at
Sa Okt 25 10:53:52 CEST 2003


E-Rundbrief - Info 46

Bad Ischl, 25.10.2003

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
www.begegnungszentrum.at

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Kurzinfos zu Frieden und Umwelt

Aktionen gegen Handel mit Kleinwaffen

Amnesty international, Oxfam und das Internationale Aktionsnetzwerk zu 
Kleinwaffen (IANSA) starteten eine weltweite Kampagne für eine verschärfte 
Kontrolle des Waffenhandels. Bei der "Millionen-Gesichter-Petition" geht es 
um eine neue Aktionsform. Das Ziel ist es, eine Million Fotos und 
Selbstportraits von Menschen aus der ganzen Welt zu sammeln. Daraus soll 
eine riesige online-Petition entstehen, mit der an die Regierungen 
appelliert werden soll, schnellstmöglich aktiv zu werden, um die 
katastrophalen Folgen unkontrollierter Rüstungstransfers in den Griff zu 
bekommen. Ausserdem sind unter dieser URL Arbeitsmaterialien zum 
internationalen Waffenhandel in englischer und deutscher Sprache abrufbar: 
www.controlarms.at

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Ehemalige Kindersoldaten ohne Asyl

Ehemalige Kindersoldaten haben im deutschen Asylverfahren keine Chance. Zu 
diesem Ergebnis kommt die Studie »Ehemalige Kindersoldaten in Deutschland«, 
die vom entwicklungspolitischen Kinderhilfswerk terre des hommes und dem 
Bundesfachverband "Unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge" vorgestellt 
wurde. Die Studie stützt sich auf die Erfahrungen ehemaliger 
Kindersoldaten, die in Deutschland derzeit das Asylverfahren durchlaufen 
oder bereits durchlaufen haben. Dabei wird deutlich, dass das hiesige 
Asylrecht in keiner Weise auf die besondere Situation dieser 
Flüchtlingsgruppe eingeht.

»Das internationale Völkerrecht ist eindeutig: Kindersoldaten sind Opfer 
schwerster Kriegsverbrechen. Dennoch vertritt das Bundesamt für die 
Anerkennung politischer Flüchtlinge die Meinung, dass es sich bei 
ehemaligen Kindersoldaten um Fahnenflüchtige ohne politische Verfolgung 
handelt,« so Andreas Rister, Sprecher von terre des hommes. Fluchtgründe 
wie die Rekrutierung als Minderjähriger oder die Ermordung der Eltern 
würden nicht als asylrelevant anerkannt. »Hier besteht dringender 
Handlungsbedarf.«
Albert Riedelsheimer vom Bundesfachverband ergänzt: »Die Studie hat zudem 
ergeben, dass die Kinder normalerweise stark traumatisiert sind. Weil 
Sprachschwierigkeiten noch hinzukommen, sind die Kinder kaum in der Lage, 
ein Asylverfahren erfolgreich durchzustehen. Wir fordern, im Asylverfahren 
die Situation der Kinder besser zu berücksichtigen«, so Riedelsheimer weiter.

terre des hommes engagiert sich seit vielen Jahren in Hilfsprojekten für 
ehemalige Kindersoldaten. Die Studie, die von der Journalistin Michaela 
Ludwig erstellt wurde, setzt sich mit der bisher kaum wahrgenommenen 
Problematik dieser Flüchtlinge in Deutschland auseinander. Sie ist ab 
sofort gedruckt oder als Download unter www.tdh.de kostenlos bei terre des 
hommes zu beziehen.
Michaela Ludwig: Ehemalige Kindersoldaten als Flüchtlinge in Deutschland 
»I'm living like somebody that's lost in the war.« Im Auftrag von terre des 
hommes Bundesrepublik Deutschland e.V. und Bundesfachverband Unbegleitete 
Minderjährige Flüchtlinge e.V. (Als pdf zum Herunterladen: www.tdh.de)

Pressemitteilung von terre des hommes vom 16.10.2003

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"Balkane moj ..."

10 Jahre Österreichische Friedensdienste in Südosteuropa

Vor 10 Jahren - im September 1993 - begannen die ersten sechs 
FriedensdienerInnen aus Österreich ihren Einsatz im ehemaligen Jugoslawien, 
um einen Beitrag zur Überwindung von Gewalt und Krieg an der Seite lokaler 
Friedens- und Menschenrechtsgruppen zu leisten. Im Flüchtlingslager 
Postojna in Slowenien und im Projekt für sozialen Wiederaufbau des UN 
Office Vienna in Pakrac/Kroatien machten die Österreichischen 
Friedensdienste (ÖFD), eine Plattform von 15 Friedensorganisationen, erste 
Erfahrungen mit der Entsendung und dem Einsatz von Freiwilligen in diesen 
vom Krieg betroffenen Regionen.

Seither sind insgesamt rund 120 FriedensdienerInnen aus Österreich in 
Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Montenegro, Kosovo, 
Mazedonien und Albanien im Einsatz gewesen. Sie unterstützten dort zumeist 
lokale Organisationen, die in den Bereichen Friedens- und 
Menschenrechtsarbeit, Jugend- und Sozialarbeit, Bildungsförderung und 
Frauenarbeit für die Verständigung zwischen verschiedenen Volksgruppen, den 
Aufbau einer demokratischen Zivilgesellschaft und für gewaltfreie, zivile 
Konfliktbearbeitung eintreten. Ein Grossteil dieser vorwiegend jungen 
Menschen leistete den Friedensdienst als "Dienst im Ausland gemäss §12b 
Zivildienstgesetz", stets waren aber auch Frauen und 
nicht-zivildienstpflichtige Männer in den diversen Projekten engagiert. In 
den letzten Jahren ist die Finanzierung durch öffentliche Stellen, v.a. im 
Rahmen des "Auslandszivildienstes", wegen Budgetkürzungen und des 
abnehmenden Interesses am ehemaligen Jugoslawien zunehmend schwieriger 
geworden, dennoch werden auch im Projektjahr 2003/04 wiederum 5 
FriedensdienerInnen einen Einsatz leisten können. (ÖFD / gek.)

Info: Österreichische Friedensdienste (ÖFD), Maiffredygasse 11, A-8010 
Graz; Tel. 0316-382258; e-mail: oefd at eunet.at , www.oefd.at

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Schäden durch Atomanlagen

Die ungerechtfertigte Bevorzugung der Atomenergie soll mit der Ausnahme von 
der EU-Umwelthaftungs-Richtlinie einen weiteren Höhepunkt feiern!

  In den nächsten Wochen wird diese Richtlinie im Europäischen Parlament 
beschlossen werden. Nach weiteren Beratungen wird die Abstimmung im Plenum 
in der Woche vom 15.12. stattfinden.
  Wir müssen jetzt klar unsere Forderungen festlegen!!

  Man muss sich vorstellen: Die EU-Umwelthaftungs-Richtlinie wird die 
Stromerzeugung aus Wasserkraft, Wind, Solar und Biomasse betreffen - 
Umweltschäden, die durch diese Anlagen verursacht werden, unterliegen der 
Haftung!
Schäden aber, die durch Atomanlagen verursacht werden, bleiben ausgenommen!!

Bitte schreibt unseren EU-Abgeordneten emails, dass sie sich gegen diesen 
unerträglichen Freibrief für die Atomindustrie aussprechen!

Inhaltlich verantwortlich für die Ausschussarbeit im Europäischen Parlament 
sind:

Dr. Maria Berger: e-mail: maberger at europarl.eu.int;
Mercedes Echerer: e-mail: mecherer at europarl.eu.int;
Dr. Gerhard Hager: e-mail: ghager at europarl.eu.int;
Mag. Othmar Karas: e-mail: okaras at europarl.eu.int;
Dr. Marilies Flemming: e-mail: mflemming at europarl.eu.int;
Dr. Hans Kronberger: e-mail: hans.kronberger at fpoe.at;
Mag. Karin Scheele: e-mail: kscheele at europarl.eu.int;

Info: OOE Ueberparteiliche Plattform gegen Atomgefahr
A-4020 Linz, Landstr. 31
Tel.: +43 732 774275
Fax: +43 732 785602
post at atomstopp.at
post at temelin.at
http://www.atomstopp.at
http://www.temelin.at

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Protest gegen Genfood-Importe

US-Präsident Bush hat wegen den Importbeschränkungen genmanipulierter 
Nahrung durch die EU vor der WTO geklagt. Wenn diese Klage Erfolg hat, 
werden die EU und andere Staaten gezwungen sein, diese Importe zuzulassen. 
Dagegen sammelt bite-back.org (c/o Friends of the Earth) Unterschriften.

http://www.foe.co.uk/campaigns/global_trade/press_for_change/email_us_embassy/
http://www.bite-back.org/


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Matthias Reichl
Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
Wolfgangerstr.26
A-4820 Bad Ischl
Tel. +43-6132-24590
e-mail: mareichl at ping.at
http://www.begegnungszentrum.at




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